Christoph Brech: Gipsformerei, Staatliche Museen Berlin 2014
Dr. Holger Kempkens, der Direktor, und Dr. Christiane Rühmann, die Kuratorin des Museums, weisen in ihrem Vorwort darauf hin, dass der künstlerische Dialog von Barbara Klemm und Christoph Brech doch auf sehr unterschiedlichen Gebieten der Fotografie Tätigen für das künstlerische Projekt in Paderborn bereits 2017 begann. Beide waren allerdings durch einen gemeinsamen Aufenthalt an der Villa Massimo in Rom bereits freundschaftlich verbunden.
Der Historiker Hans von Trotha stellt in seiner ausführlichen Einleitung denn auch die Besonderheiten der beiden Fotografen heraus. Mit Blick auf die Videoarbeit, mit der Christoph Brech Musik gewissermaßen sichtbar macht (siehe auch auf der Titelseite unten), weist er auf die beiden Dimensionen, die dieser dem Medium Fotografie hinzuzufügen vermag, hin und stellt fest: „Die Zeit und die Musik sind eine künstlerische Form der akustischen Erweiterung eines Bildwerks. Auch diese Form der Fotografie kann Musik zeigen.“
Foto Barbara Klemm
Mit Blick auf die Aufnahmen von Barbara Klemm bemerkt er: „Gerade die poetische Intensität von Barbara Klemms Schwarzweiß-Ästhetik hat sich dazu oft als in der Lage erwiesen. Dafür stehen beispielsweise ihre Porträts von Dirigenten.“
Foto Barbara Klemm
Christoph Brech Fondazione Prada Milano
Der Katalogband ist in die Kapitel Inspiration, Fragment, Dialog, Menschen im Museum, Letzte Bilder, Himmelwärts, Hortus, Luna und Ausklang unterteilt. Diese belegen, dass es Barbara Klemm und Christoph Brech bei dem Projekt „So gesehen“ mit einem hohen Maß an Sensibilität gelungen ist, einen ganz besonderen Blick auf Menschen, Skulpturen, Landschaften, Friedhöfe und Kunstwerke zu richten. In ihrem jeweiligen Œuvre verdichten die Fotografin und der Fotokünstler den Bildaufbau zu einer oft weit über das Sujet hinausweisenden Aussage. Die Ergebnisse präsentiert der im Hirmer Verlag, München, erschienene Band in opulenter Aufmachung.
Barbara Klemm
Christoph Brech
Das Aufeinandertreffen der Werke von Barbara Klemm und Christoph Bech zeigt ein facettenreiches Miteinander zwischen Digital und Analog, bewegtem Bild und Fotografie, Farbe und Schwarzweiß sowie Kunstwerken des Diözesanmuseums Paderborn.
H.-G. v. Zydowitz
Barbara Klemm & Christoph Brech
So gesehen
Hrsg.: Holger Kempkens, Christiane Ruhmann
Einführung: Hans von Trotha
240 Seiten, 160 Abbildungen
Format: 23 x 29 cm, Klappenbroschur
München, Hirmer Verlag
ISBN: 978-3-7774-3942-6;
Preis 39,90 Euro
Ausstellung im Diözesanmuseum Paderborn noch bis 9. Oktober 2022