Statische Kameraeinstellungen

Ein Film besteht aus vielen sogenannten „Takes“, also Einzelsequenzen mit bestimmter Kamera-Einstellung, die im Drehbuch zusammengefasst sind. Zur Beschreibung der Einzelaufnahmen im Drehbuch gehören die Angaben über den Drehort, die Kamera-Einstellung, den Ton, die Kameraführung, die Beleuchtung und eventuell auch zusätzliche Anmerkungen darüber, was zu beachten sei. Denn die aneinander gereihten Filmsequenzen müssen schließlich möglichst nahtlos zusammenpassen. Im professionellen Film spricht man von Kontinuität. Gemeint sind Szenen-Elemente, die in den aufeinanderfolgenden Sequenzen aufeinander verweisen. Das können beispielsweise der gleich Raum, die identische Beleuchtung oder auch Objekte sein, die der Betrachter aus vorangegangenen Einstellungen kennt.

 

Die Angaben zur Kamera-Einstellung und Kameraführung betreffen den Bildausschnitt wie Totale, Halbtotale, Großaufnahme sowie die Verwendung der Kamera wie etwa Zoom, Schwenk, Fahrt. Auch Angaben zu Blickwinkel bzw. Perspektive wie Vogelperspektive, Froschperspektive, frontal oder im Profil können bei der Produktion hilfreich sein und den Zeitaufwand für Nachbearbeitung verkürzen.
 

Fotogen und telegen

Was sich für ein Foto hervorragend anbietet, muss im Video nicht unbedingt gleich eindrucksvoll „rüberkommen“. Eine ruhige Landschaft kann der Betrachter auf dem Foto auch über einen längeren Zeitraum genießen, im Film wirkt sie – wenn sich in ihr nicht zusätzlich etwas abspielt – schnell langweilig. Während der Betrachter seinen Blick über das Foto wandern lässt, um auch versteckte Details zu entdecken, führt der der Filmer den Blick des Zuschauers durch den Schnittwechsel von der Übersichts- zur Detailaufnahme. Fotografen müssen also für die Gestaltung eines wirkungsvollen Videos umdenken. Zusätzlich zum eindrucksvollen Motiv erwartet der Zuschauer ein Bild, in dem sich etwas ereignet, das den Ablauf eines Geschehens wiedergibt. Die Kunst des Filmers besteht darin, diesen Ablauf lückenlos als Folge einzelner Filmsequenzen fesselnd zu dokumentieren. Dazu stehen ihm verschiedene Stilmittel als Werkzeug zur Verfügung.

 

Wechsel des Bildausschnitts

Zu den im Film besonders häufig verwendeten Bezeichnungen für den Bildausschnitt haben sich die Begriffe Totale, Halbtotale, Halbnah, Amerikanisch, Nah-, Groß- und Detailaufnahme eingebürgert, die in der filmischen Erzählsprache sehr häufig auch in dieser Reihenfolge eingesetzt werden. Das erste Bild zeigt dabei eine Übersicht der Szene, die immer enger gefasst wird und schließlich bei der Detailaufnahme endet. Gekonnte Schnittfolgen lassen den Zuschauer schon durch die Handlung der vorangegangenen Szenen, den folgenden Blick auf das Detail erwarten.
 

Die wichtigsten Kameraeinstellungen

Kamera-Einstellungen: Totale, Halbtotale, Nahaufnahme, Amerikanisch

 

Totale

Die Totale zeigt einen Überblick der gesamten Szene innerhalb der sich ein Geschehen abspielt wie bei diesem Cartoon. Bei einem noch weiter gefassten Überblick über den Drehort an dem sich eine Szene entwickelt, wird auch von der „Extremen Totalen“ gesprochen.

 

Halbtotale

In der Halbtotalen werden die Handlungsträger, etwa Personen, Tiere oder Objekte, in voller Größe gezeigt. Deshalb wird diese Einstellung im Englischen auch als „Full Sho“‘ bezeichnet.

Halbnah

Bei der „Halbnah“-Einstellung werden Kopf- und Oberkörper einer Person gezeigt. Eine beispielsweise gut geeignete Einstellung, wenn ein Sprecher im Bild ist.

 

Amerikanisch

Bei der als „Amerikanisch“ oder Englisch auch „Over Shoulder“ bezeichneten Einstellung schaut der Kameramann praktisch der handelnden Person über die Schulter, die noch etwas im Anschnitt zu sehen ist. Damit soll der Blick stärker auf die Absicht und Handlung der Person gelenkt werden.

Nahaufnahnme, Großaufnahme, Detail, Totale

 

Nahaufnahme

Sehr beliebt für die Aufzeichnung von Sprechern oder Kommentatoren ist die Nahaufnahme, unter der im Film Kopf und Schulter der handelnden Personen gezeigt werden.
 

Großaufnahme

Die Großaufnahme wählt einen engen Ausschnitt des Gesichts und entspricht in der Fotografie einer eng gefassten Porträtaufnahme.
 

Totale und Detailaufnahme

Von einer Detailaufnahme ist die Rede, wenn eng gefasste Ausschnitte eines Objekts oder einer Person gezeigt werden, etwa nur die Augen, der Mund oder bestimmte Gesichtszüge, die den Zuschauern die Gefühle der handelnden Person verdeutlichen sollen. Selbst unter Cineasten und Filmkritikern gibt es unterschiedliche Auffassungen darüber, wie eng der Bildausschnitt gefasst sein muss, damit er einer der oben genannten Bezeichnungen entspricht. Dennoch sind diese Begriffe bewährte Hilfsmittel, die Drehbuchautoren nutzen, um dem Regisseur ihre Vorstellungen über die filmische Gestaltung einer Geschichte zu vermitteln.

Von einer Detailaufnahme ist die Rede, wenn eng gefasste Ausschnitte eines Objekts oder einer Person gezeigt werden, etwa nur die Augen, der Mund oder bestimmte Gesichtszüge, die den Zuschauern die Gefühle der handelnden Person verdeutlichen sollen. Selbst unter Cineasten und Filmkritikern gibt es unterschiedliche Auffassungen darüber, wie eng der Bildausschnitt gefasst sein muss, damit er einer der oben genannten Bezeichnungen entspricht. Dennoch sind diese Begriffe bewährte Hilfsmittel, die Drehbuchautoren nutzen, um dem Regisseur ihre Vorstellungen über die filmische Gestaltung einer Geschichte zu vermitteln.

 

Weiter geht es in dem Kapitel
„Videogrundlagen für Fotografen III“ mit dem Titel Dynamische Kameraeinstellungen.