Einfach bessere Fotos bei Eis und Schnee
Typische Winterlandschaft bei Gegenlicht mit blauen Schatten – Kamera PEN E-PL1, M.Zuiko 9-18 mm F4.0-5,6. Blende 11, 1/640s, ISO 200.
Stahlblauer Himmel, klirrende Kälte oder gleißende Sonne über schneebedeckten, glitzernden Landschaften – das sind die einen Klischeevorstellungen vom Winter. Die anderen sind die romantischen Bilder von der Blauen Stunde zur Abenddämmerung, die bunten Lichterketten, Kerzenschein, erleuchtete Fenster, bunte Weihnachtsdekoration, Glühwein, Grog und flackernde Kaminfeuer aber auch Tristesse und Melancholie. Die kalte Jahreszeit bringt trotz oder gerade wegen der kürzeren Tage eine breite Palette unterschiedlichster Motive. Hier finden Sie einige praktische Tipps und nützliche Tricks, die dabei helfen, diese Motivvielfalt besser einzufangen.
Warm anziehen
Es klingt wie eine Binsenweisheit: Aber wer im Winter fotografieren will, sollte sich warm anziehen. Wie auch sonst in der Fotografie zählen beim Fotografieren im Winter Geduld und Ausdauer zu den wichtigsten Tugenden des Fotografen. Diese bei ungemütlichen Minusgraden aufzubringen, fällt besonders schwer. Ohne wetterfeste, warme Kleidung wird es kaum jemand lange draußen aushalten.
Wenn es kalt wird: Fotohandschuhe
Um die Kamera auch bei Eiseskälte gut bedienen zu können, empfehlen sich fingerlose Handschuhe oder noch besser spezielle Fotohandschuhe mit Rutschschutz, wie sie beispielsweise AquaTech anbietet. AquaTech sensorische Handschuhe halten Ihre Hände warm und erlauben bei kalten Wetter Ihre Kamera zu bedienen.
Die Konstruktion dieser sensorischen Handschuhe zeigt, wie sehr sich Aquatech bemüht, für Fotografen optimales Werkzeug zu entwickeln. Das High-Tech Vliesfutter hält die Hände warm. Trotzdem kann die Kamera auch bei großer Kälte bequem bedient werden, ohne dazu die Handschuhe ausziehen zu müssen. Dazu sind Neopren-Öffnungen für Daumen und Zeigefinger vorgesehen.
Von der Firma Matin gibt es auch Fäustlinge, deren Kappen sich umklappen lassen, um die Finger bei Bedarf freizugeben.
Eine andere Möglichkeit, die zahlreiche Profifotografen nutzen, sind warme Fäustlinge, unter denen sie Baumwoll-Fingerhandschuhe, die es auch für den Laborbedarf gibt, tragen. Diese Handschuhe bieten für den kurzen Moment des Fotografierens ausreichenden Schutz vor Kälte und werden unter warmen Fäustlingen getragen.
Taschen- und Handwärmer
Um Akkus und Batterien in der Jackentasche warm zu halten, gibt es auch spezielle Taschenwärmer. Sehr verbreitet sind Produkte in Form von Herzen oder Wärmflaschen mit speziellen Gelfüllungen, die sich durch Knicken des integrierten Metallstabs oder -plättchens erwärmen. Die Kunststoffkissen oder -beutel lassen sich durch kurzes Kochen neu aktivieren und so mehrfach verwenden.
Doch auch bei Verwendung von Taschen- und Handwärmern halten Akkus bei niedrigen Temperaturen weniger lang. Um die Energieversorgung der Kamera auch bei niedrigen Temperaturen sicherzustellen, sollte ein vollgeladener Ersatz-Akku mitgeführt und in der Kleidung warmgehalten werden.
Ein sicherer Schutz vor Nässe
Wer fotografieren möchte, wenn es schneit, der sollte seine wertvolle Ausrüstung vor Nässe schützen. Firmen wie Ewa-Marine, Kata oder OP/Tech bieten dazu speziellen Regenschutz für Kamera und Objektiv an. Zudem gibt es auch Regenschirme, die sich als Schutz für Ausrüstung und Fotograf am Stativ oder auch an der Kamera befestigen lassen.
Empfehlenswert: Stativ mit Griffmanschetten
Für das Fotografieren mit Stativ empfehlen sich Einbein- oder Dreibeinstative mit Griffmanschetten aus Schaumstoff, die sich angenehmer anfassen lassen als das eiskalte, blanke Metall der Stativbeine. Solche Stative gibt es beispielsweise von Novoflex oder auch Dörr.
Beschlagen der Kamera bei Temperaturwechsel
Denken Sie daran, wenn Sie nach dem Fotografieren in der Kälte wieder nach Hause kommen, dass die Ausrüstung beschlagen ist und sich Kondenswasser bilden kann. In warmen Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit setzt sich die Feuchtigkeit an der kalten Kamera und den Objektiven ab und kann schlimmstenfalls sogar nach Innen dringen und dort Schaden anrichten. Auf jeden Fall sollte man in einer solchen Situation einen Objektivwechsel vermeiden und warten, bis sich die Ausrüstung langsam an die neue Raumtemperatur angepasst hat. Bei starkem Beschlag sollte die Ausrüstung vorsichtig mit einem weichen, möglichst oft gewaschenen Baumwolltuch abgetrocknet werden.
Seh-Hilfen für die komfortable Ausschnittwahl
Schneelandschaften reflektieren das Licht in alle Richtungen und sorgen so leider auch für Reflexionen auf dem Kameradisplay und bergen die Gefahr von Streulichteinfall beim Objektiv. Eine Streulichtblende sollte daher auf jeden Fall verwendet werden. Sie ist ein einfaches Mittel zur Qualitätsverbesserung und verhilft zu kontrastreicheren Bildern. Sie schützt aber auch die Frontlinse und sorgt dafür, dass sich bei Aufnahmen bei Schneefall dort keine Flocken festsetzen und so Unschärfe oder Flecken im Bild verursachen.
Das helle Licht erschwert manchmal die Nutzung des Displays zur präzisen Bestimmung des Bildausschnitts. Bei der PEN E-P2 und E-PL1 haben Fotografen die Möglichkeit, den als Zubehör erhältlichen Aufstecksucher zu verwenden. Er bietet frei von Blendeffekten alle Informationen, wie sie auch auf dem Display angezeigt werden. Zusätzlich erleichtert er auch Aufnahmen mit nach oben gerichteter Kamera oder den Kameraeinblick aus der Froschperspektive.
Für Kameras ohne elektronischen Sucher, wie etwa die PEN E-P1 bieten Zubehörhersteller wie Cokin oder Kaiser Fototechnik einen um das Display anbringbaren Blendschutz. Dieser schattet das Display ab und erleichtert so die Ausschnittbestimmung.
Perfekt belichten bei Eis und Schnee
Olympus LiveGuide: Einfach per Schieberegler Farbsättigung, Kontrast, Lichter und Schatten der individuellen Absicht oder dem persönlichen Geschmack anpassen.
Als die einfachste Art und Weise für perfekt belichtete Fotos bei Sonne und Schnee empfiehlt sich bei den Olympus PEN Kameras der Szene Modus „Sand+Schnee“. In dieser Funktion führt das Szeneprogramm automatisch eventuell erforderliche Korrekturen aus, die der durch den Schnee verursachte große Weißanteil im Bild erforderlich macht. Für die meisten Wintermotive wird diese Betriebsart zu zufriedenstellenden Ergebnissen führen.
Vor allem bei Sonne und guten Lichtverhältnissen sorgt das Szene-Programm „Sand+Schnee“ automatisch für die notwendige Belichtungskompensation, die der große Anteil heller Bildpartien erforderlich macht.
Eine andere Möglichkeit in solchen Situationen zu einem dem eigenen Geschmack und Gestaltungswillen entsprechendes Ergebnis zu kommen ist die allgemein als „LiveGuide bezeichnete „Override“-Funktion für die intelligente Belichtungsautomatik „iAuto“, die Olympus erstmals mit der PEN E-PL1 eingeführt hat. Bei „IAuto“ handelt es sich um eine intelligente Belichtungssteuerung, die Motiverkennungs- und -analyse-Technologien nutzt, um ein so zu einem der Situation entsprechenden Ergebnis zu gelangen.
Die Olympus „LiveGuide“ Funktion dem geht einen Schritt weiter. Sie erlaubt es dem Fotografen durch die Bewegung eines Schiebereglers mit den Up- und Down-Tasten, die Bildwirkung in Richtung kalte oder warme Farben, große oder geringe Schärfeausdehnung, Einfrieren oder Verwischen von Bewegung, Abdunkeln oder Aufhellen von Lichtern (helle Bildanteile) oder Tiefen (dunkle Bildanteile).
So kann jeder, auch wenn er keinerlei Vorkenntnisse in der Fotografie besitzt, einfach per Schieberegler die Farbsättigung, die Farbtemperatur, die Helligkeit und die Verschlusszeit so verändern, dass die Bildwirkung seinem individuellen Absicht und seinem Geschmack entspricht. Die jeweilige Auswirkung der Veränderungen kann er praktisch vor der eigentlichen Aufnahme auf dem Kameramonitor kontrollieren. Der liveGuide wird einfach in der iAuto Betriebsart durch Drücken der „Start/OK“ Taste aktiviert. Zusätzlich zu der Verschiebung der Bildanmutung über die Up- und Dówn-Tasten der Vierwege-Schalt-Wippe stellt das liveGuide-Menu auch eine Reihe leicht verständlicher und einfach umsetzbarer Gestaltungstipps mit Beispielbildern für das Fotografieren von Kindern, Tieren, Blumen und Speisen sowie Anregungen für die Ausschnittwahl zur Verfügung. Weitere Informationen zum Olympus LiveGuide gibt es in einem gesonderten Artikel.
Lesen Sie weiter in der Olympus Fotoschule – Fotografieren im Winter II