Ein Auge für‘s Fotografieren

Nikon wollte es wissen: Wie nähern sich Profis, wie Amateure ihrem Motiv? Mithilfe der Eye-Tracking-Technik ließ das Unternehmen professionelle Fotografen und Amateure dabei beobachten, wie sie sich ihr Motiv mit den Augen erobern und mit der Kamera festhalten.
 

So arbeiten die Wissenschaftler bei Eyetracker

Sind es Interesse, Fleiß, Talent oder alles zusammen, was einen guten Fotografen ausmacht? Nikon hat in einem Experiment untersucht, warum professionelle Fotografen oftmals die besseren Fotos machen. Wer gute Fotos macht, dem sagt man nach, er habe ein „gutes Auge“. Prinzipiell gilt dies für Profis ebenso wie für engagierte Amateure.  Warum also gelingen Profis häufiger gute Fotos? Das Ergebnis: Das gute Auge ist nicht unbedingt angeboren. Meistens ist es das ‚geschulte Auge‘, das zum guten Foto führt.

Profi-Naturfotograf Laurent Baheux (links) gegen Amateur Will Painter (rechts).

Gemeinsam mit der Firma Eyetracker, einem der führenden europäischen Eyetracking-Forschungsunternehmen hat Nikon ein Experiment durchgeführt, bei dem die Augenbewegungen von Profifotografen und Amateuren beim Komponieren und Aufnehmen von Bildern aus unterschiedlichen Motivbereichen wie Reise-, Natur- und Eventfotografie analysiert wurden und diese Daten miteinander verglichen. „Auf diese Weise haben wir faszinierende Erkenntnisse darüber gewonnen, was ein Auge fürs Fotografieren ausmacht“, so Nikon. Wer allerdings diese ‚Erkenntnisse‘ analysiert, wird feststellen, dass sie keineswegs neu sind und auch ohne teures Eyetracking zu beobachten sind.
 

Binsenweisheit Nr. 1: Ein gutes Foto braucht vor allem Geduld.

Während die Profiriege gleich zu viert antrat, war der Amateur Will Painter ganz auf sich gestellt und zudem wohl auch mehr ein Knipser als ein engagierter Hobbyfotograf. Nach den Erkenntnissen der Eyetracker nahmen sich die Profis sehr viel mehr Zeit für ihre Bilder. Wissenschaftlich dokumentiert benötigten sie im Durchschnitt 10:22 Minuten für ein. Das ist dreimal länger als der Amateur für seine Fotos brauchte. Er opferte den drei Szenarien Motivbereichen Reise-, Natur- und Eventfotografie durchschnittlich nur 2:43 Minuten, um das beste Bild zu erzielen.

 

Binsenweisheit Nr. 2: Profis machen mehr Aufnahmen pro Motiv

Profis sparen auch nicht am Speicherplatz. Sie drücken bei der Eroberung ihres Motivs über dreimal mehr auf den Aund nahmen  prüften die Nikon Profis bei allen drei Motiven eine größere Zahl unterschiedlicher Aufnahmemöglichkeiten als der Amateurfotograf. Während letzterer acht potenzielle Aufnahmen in Erwägung zog, waren es beim Profifotografen 29. Das sind mehr als 3,5-mal mehr Optionen, um aus einem Motiv die beste Aufnahme zu machen. Interessant wäre gewesen, ob die Profis jeweils das gleiche Bild wie der Amateur aus dessen Fotos ausgewählt hätten. Vielleicht sind auch die Qualitätskriterien von Amateuren andere als die von Profis. Ein amateur macht sein Foto in der Regel in erster Linie für sich. Er will etwas zeigen, wobei Kreativität und Gestaltungskraft nur eine untergeordnete Rolle spielen.

 

Eventfotografie-Profi Duncon Soar (links) gegen Amateur Will Painter (rechts).

 

Binsenweisheit Nr. 3: Profis suchen ungewöhnliche Perspektiven

Auch die Entscheidung für die wirkungsvollste Perspektive war dem Amateur offensichtlich nicht so wichtig.  Während die Profifotografen jede nur denkbare Aufnahmeposition prüften, sah der Amateurfotograf dagegen einfach in die Richtung, in die er ging, oder direkt auf das, was gemäß seiner Entscheidung sein nächstes Motiv sein würde. Er war offensichtlich nicht auf der Suche nach einem ungewöhnlichen, eindrucksvollen Bild sondern dokumentierte, einfach was ihm ins Auge fiel. Die Frage ist auch die nach der Motivation: Will ich zeigen, was ich sehe oder will ich in einer Szene entdecken was andere faszinieren oder begeistern würde.

 

Binsenweisheit Nr. 4: Weniger ist mehr

In der Literatur ist es als sogenannte rhetorische Figur ein alter Trick, einen Teil zu benennen, um  auf das große Ganze zu verweisen. „Pars pro toto“ lautet der lateinische Fachbegriff dafür. Auch in der fotografischen Gestaltung gilt die Kunst des Weglassens als wichtiges Stilmittel. Welche Erkenntnis also dass die Eytracker feststellten, dass sich die Profis durch die Bank auf einen bestimmten Teil der Szenerie, die sie aufnahmen, konzentrierten. Der Amateur hingegen versuchte, alles ins Bild zu bekommen und die gesamte Szenerie einzufangen.

 

Reisefotografie-Profi Andreas Schmidt (links) und Amatur Will Painter (rechts)

 

Binsenweisheit Nr. 5: Mach das Beste draus

Und wen wundert es nun, dass die Profis sich auch widrigen Umständen stellten und versuchten, jeweils das Beste aus den Umständen zu machen. So kontrastierte der Reisefotograf beispielsweise die hellen Strandhütten mit den tristen Wetterbedingungen. Er lotete die Gegenüberstellung natürlicher und menschengemachter Strukturen aus und zog zudem verschiedene Kompositionen in Betracht.

Und wen wundert es nun, dass die Profis sich auch widrigen Umständen stellten und versuchten, jeweils das Beste aus den Umständen zu machen. So kontrastierte der Reisefotograf beispielsweise die hellen Strandhütten mit den tristen Wetterbedingungen. Er lotete die Gegenüberstellung natürlicher und menschengemachter Strukturen aus und zog zudem verschiedene Kompositionen in Betracht.
Tipps und Tricks der Profis

Die aus dem Experiment abgeleiteten Tipps und Tricks der Profifotografen sollen in der neuen Nikon D3200 im Guide Mode auch Einsteigern in die anspruchsvolle Fotografie einfach zugänglich zur Verfügung stehen. Hier zusammengefasst, die wichtigsten Tipps der Profis für die Reise, Natur und Eventfotografie, die ihr ‚geschultes Auge‘ sicher auch ohne Eyetracking herausgefunden hat.

Binsenweisheit Nr. 6: Profis verwenden vermutlich keine Nikon D3200. Werkzeuge der Wahl: Nikon D4, Nikon D800.

Tipps zur Reisefotografie von Andreas Schmidt

  • Durch das Einbeziehen von Personen erhalten Aufnahmen zusätzlich einen menschlichen Aspekt. Bei monumentalen Architekturaufnahmen sollten Sie die Belichtungszeit auf 1/8 oder 1/15 Sekunde einstellen, damit Menschen im Bild mit leichter Bewegungsunschärfe dargestellt werden. Ich empfehle, dafür ein Stativ zu verwenden.
  • Das Gegenüberstellen von menschengemachten Strukturen und natürlichen Formen macht die Komposition von Bildern interessanter
  • Probieren Sie unterschiedliche Blickwinkel aus – die Motive erhalten dadurch einen obskuren und ungewöhnlichen Charakter. Versuchen Sie z. B. Bilder vom Boden aus zu machen und blicken Sie von unten auf Ihr Motiv
  • Die Nikon D3200 bietet Ihnen mit dem Spezialeffekte-Modus noch weitere kreative Möglichkeiten – vom Miniatureffekt bis zur selektiven Farbauswahl. Mit Filtereffekten wie der Anwendung eines warmen Filters oder Weichzeichners können Sie fertigen Bildern eine persönliche Note geben.

 

Tipps zur Naturfotografie von Laurent Baheux

  • Oft hat man nicht viel Zeit, um das perfekte Foto aufzunehmen. Das gilt besonders beim Aufnehmen von Wildtieren
  • Es geht nicht darum, alles in einem Bild unterzubringen; konzentrieren Sie sich auf einen kleinen Ausschnitt. z. B. einen Baum oder Wasserlauf, und machen Sie diesen zum Mittelpunkt
  • Scheuen Sie sich nicht, näher heranzugehen – ein paar Schritte können den Unterschied zwischen einem guten und einem schlechten Foto ausmachen. Bei den Aufnahmen befand ich mich meistens tief im Unterholz, um die Aufnahme zu bekommen, die ich wollte.
  • Nutzen Sie die intelligenten Aufnahmefunktionen Ihrer Kamera. Das automatische
    Motiverkennungssystem der Nikon D3200 analysiert das Aufnahmemotiv ganz genau und passt Fokus, Belichtung und Weißabgleich für optimale Resultate an

 

Tipps zur Event-Fotografie von Duncan Soar

  • Der Gesichtsausdruck der Personen im Bild ist wichtig. Haben Sie Geduld, warten Sie und versuchen Sie zu erkennen, was die Personen zum Lachen oder Lächeln bringt
  • Machen Sie viele Fotos, denn bei Personenfotos haben Sie keine Kontrolle Ober Ihr Motiv
  • Geben Sie Ihren Bildern Tiefe: Beschränken Sie sich nicht auf eine Gruppe von Personen, sondern denken Sie Ober ihren räumlichen Bezug zu anderen Gruppen in der Aufnahme nach
  • Scheuen Sie sich nicht, Personen zu »dirigieren«, um den gewünschten Bildausschnitt zu erhalten
  • Nachdem Sie Ihr Motiv gefunden haben, sollten Sie versuchen, aus jedem Blickwinkel Fotos zu machen. Sie können sogar mit 360-Grad-Ansichten des Motivs experimentieren, um sicherzustellen, dass Sie die Aufnahme vom richtigen Standort und aus dem richtigen Winkel aufnehmen

 

Weitere Informationen zur Nikon D3200

Die Nikon 03200 ist eine neue, einfach zu bedienende digitale Spiegelreflexkamera für Einsteiger. Sie bietet eine Full-HD-Videofunktion für Bilder und Filmaufnahmen in höchster Qualität und eine enorme Auflösung von 24,2 Megapixel. Die Kamera ist für Einsteiger im Bereich digitale Spiegelreflexfotografie ausgelegt: Der Guide-Modus der neuesten Generation führt Benutzer mithilfe anschaulicher Anleitungen und Bilder Schritt für Schritt durch das Fotografieren. Die Nikon D3200 ist ideal für alle, die ohne großen Aufwand hervorragende Bilder von den Menschen oder Dingen aufnehmen möchten, die ihnen am wichtigsten sind, wie z. B. der Familie oder Reisen.