Alte und neue Pancake Objektive an PEN Kameras

 

 

Die Olympus Zuiko Pancake Objektive: E-Zuiko Auto-S 1:2,8 f38 mm (1963), OM System Zuiko Auto_S 40 mm 1:2 (1984), Olympus Zuiko digital 25 mm 1:2,8 (2008) und das jüngste PEN Pancake M.Zuiko Digital 17mm 1:2,8 (2009).

 

Mit dem Zuiko Auto-S 1:2,8 f=38 mm brachte Olympus 1963 das erste ultraflache Wechselobjektiv mit Standardbrennweite für PEN SLR-Kameras auf den  Markt. Wegen seiner  flachen Bauweise  erhielt es in Amerika schnell den Spitznamen Pancake.  Er wurde bald zur Typenbezeichnung für ultrakompakte, leistungsstarke Wechselobjektive. Olympus entwckelte Pancake Wechselobjektive für OM Spiegelreflexkameras ebenso wie für die digitalen E-System- und PEN-Kameras. Alle bisherigen Olympus Pancake Objektive lassen sich über entsprechende Adapter auch an den neuesten PEN Kameras verwenden.

 

Seit den Anfängen der Fotografie  wünschen  sich Fotografen eine möglichst kompakte Kombination aus Kamera und Objektiv.  Doch kleinere Aufnahmesysteme erfordern Kompromisse zwischen maximaler Kompaktheit und gewünschter Abbildungsleistung.  Je kleiner das Aufnahmeformat umso größer wurden – bei gleichbleibender  Auflösung  – die Anforderungen an das Objektiv und die Aufzeichnungsmedien – also früher an den Film und heute an die Sensoren.
Hochwertige, kompakte Objektive waren der Traum der Optikentwickler und Fotografen. Yoshihisa Maitani, Vater der Olympus PEN-Kamera-Kategorie, sah sich  als junger Designer  mit der Herausforderung konfrontiert, eine Kamera zu entwickeln, die nicht nur kleiner und einfacher zu bedienen war als die damals als Maßstab geltenden Leica Kameras, sondern bei gleicher Abbildungsleistung auch deutlich günstiger war.

 

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Indem der junge Fotoenthusiast völlig neue Wege ging, für die er nicht nur technologische Grenzen sprengen  sondern auch gegen herrschende Überzeugungen und Vorurteile überwinden musste, legte er mit der kompakten PEN Kameraserie den Grundstein für einen beispiellosen Erfolg. Ähnlich wie Oskar Barnack, der sich wegen seines Asthmas eine kleinere Fotoausrüstung konstruierte, hatte auch Yoshihisa Maitani die Vision eines Kamerasystems, das alle fotografischen Aufgaben erfüllte, ohne den Fotografen weder durch Umfang  und Gewicht noch durch komplizierte Bedienung zu überfordern. Dieses Ziel verfolgen Kamera- und Objektiventwickler bei Olympus damals wie heute.

 

 

Als 1963 Mit der PEN F die ebenfalls von Maitani entwickelte, erste Spiegelreflexkamera für das Halbformat auf den Markt kam, war der Wunsch nach weiterer Miniaturisierung ohne Zugeständnisse an die Qualität ein prägender Leitgedanke des Entwicklerteams. Gemeinsam mit der PEN FT stellte Olympus konsequenterweise das ultraflache E-Zuiko Auto-S 1:2,8 f38 mm vor. Die Brennweite entspricht bezogen auf das Kleinbild etwa 55mm, der für dieses Format typischen und beliebten Standardbrennweite.  Die Baulänge dieses optischen Leckerbissens im Miniformat betrug gerade einmal 14 mm. Wegen seiner flachen Konstruktion erhielt es (wie schon erwähnt) in Amerika passenderweise den Spitznamen „Pancake“, zu Deutsch „Pfannkuchen“.  Es war der Vorreiter eines Objektivtyps, der sich bis heute  ungebrochener Beliebtheit erfreut.  Fast alle Anbieter von Kamerasystemen mit Wechselobjektiven führen heute ein „Pancak“ im Programm.  Vorbild für dieses und alle weiteren Pancake Objektive waren die Tessar und Planar Objektivkonstruktionen von Carl Zeiss, die neben anderen optischen Vorzügen durch die Verwendung von weniger Linsen und so aufgrund  weniger Glasluftflächen mit geringeren Aberrationen zu kämpfen hatten.

 

Die hohe Leistung der Zuiko Wechselobjektive  und das kompakte PEN System begeisterte damals schon die ganz Großen unter den Fotografen. Einer der berühmtesten Anwender des PEN Systems war der frühere Magnum und Life Fotograf Eugene Smith, der die Kamera gern für seine unauffälligen, gesellschaftskritischen  Beobachtungen einsetzte. Trotz der hohen Qualität des PEN SLR-Systems gab es Hindernisse für einen weltweiten Durchbruch. Obwohl Agfa und Fujifilm  Diarähmchen für das Halbformat lieferten, stellte sich die damals den Markt beherrschende Firma Kodak quer. Das Halbformat hätte den Filmverbrauch drosseln können. Auch hier wieder ein Beispiel für die zwei Hürden, die eine neue Technologie zu nehmen hat: Das Sprengen technologischer Grenzen und die Überwindung  der  Barrieren in den Köpfen von Managern und Verbrauchern.

 

Technische Daten:

E. Zuiko Auto-S 38 mm 1:2,8
Brennweite: 38 mm (55mm equiv. Kleinbild)
Bildwinkel: 43° diagonal
Lichtstärke: 1:2,8
Blendenbereich: 2 – 16
Linsenanzahl/Baugruppen: 5-4
Kürzeste Entfernung: 0,8 m
Gewicht: 70 Gramm
Baulänge: 14 mm
Filtergewinde: 43 mm

 

 

Doch die Vorzüge kompakter, leichter Objektive mit relativ hoher Lichtstärke und hervorragenden Abbildungsleistungen fanden auch zukünftig bei den Verbrauchern Zustimmung. So brachte  Olympus auch zum äußerst  kompakten OM SLR-System für das volle Kleinbildformat ebenfalls ein ultraflaches Pancake Objektiv heraus.
Das Zuiko Auto-S 40 mm 1:2 zeigt bereits bei voller Öffnung eine hervorragende Abbildungsleistung, die sich auch durch Abblenden kaum steigern lässt.  Es zeichnet sich aufgrund der Planar-Bauweise durch eine hervorragende Bildfeldebnung aus. Die Konstruktion verwendet 6 Linsen in 6 Gruppen. Seine Baulänge beträgt nur 25 mm.

 

Technische Daten:
Zuiko Auto-S 40 mm 1:2
Brennweite: 40 mm
Bildwinkel: 56° diagonal
Lichtstärke: 1:2
Blendenbereich: 2 – 16
Linsenanzahl/Baugruppen: 6-6
Kürzeste Entfernung: 0,3 m
Gewicht: 140 Gramm
Baulänge: 25 mm
Filtergewinde: 49 mm

 

 

 

Auch für seine auf dem  Four Thirds System-Standard basierenden digitalen SLR-Kameras der  E-Serie brachte Olympus im März 2008 eine Pancake Alternative als Standardobjektiv auf den Markt. Das Zuiko Digital 25 mm 1:2,8 ist speziell für die Digitalfotografie entwickelt und ist wie alle Pancakes traditionell besonders flach konstruiert. Es besitzt eine Bauhöhe von nur 23,5  mm und wiegt nur 95 Gramm. Im Vergleich zum Kleinbild entspricht  der Bildwinkel des Four Thirds Pancake etwa einer Brennweite von50 mm. Vor allem in Kombination mit den kleinen und leichten Modellen des E-Systems der 500er oder 400er Reihe ergibt sich mit dem Zuiko Digital 25 eine besonders kompakte Kamera-Objektiv-Kombination.

 

Technische Daten:
Zuiko Digital 25 mm 1:2,8
Brennweite: 25 mm
Bildwinkel: 47° diagonal
Lichtstärke: 1:2,8
Blendenbereich: 2,8 – 22
Linsenanzahl/Baugruppen: 5/4
Kürzeste Entfernung: 0,2 m
Gewicht: 95 Gramm
Baulänge: 23,5 mm
Filtergewinde: 43 mm

 

 

 

Am ähnlichsten seinem legendären Vorläufer dem Zuiko Auto-S für die PEN Halbformat SLR-Kameras ist das aktuelle  M.Zuiko Digital 17 mm 1:2,8 Pancake für die digitalen PEN Kameras des MFT Sytem Standards. Es ist nur ein Gramm schwerer als die „Mutter aller Pancakes“ obwohl es einen etwas größeren Bildwinkel liefert und für die optische Konstruktion eine Linse mehr verwendet.  Hier ist das Ziel, bei geringer Baugröße eine optimale Bildqualität zu erzielen, hervorragend erreicht worden. Durch die gemäßigte Weitwinkelwirkung empfiehlt sich dieses Objektiv hervorragend als Standardbrennweite für die Reportage-, Street- und Reisefotografie.  Die relativ hohe Lichtstärke erlaubt auch Aufnahmen bei wenig Licht.  Es ist die bisher erste und einzige Festbrennweite im Olympus PEN Kamerasystem.

 

Technische Daten:
M.Zuiko Digital 17 mm 1:2,8 Pancake
Brennweite: 17 mm
Bildwinkel: 47° diagonal
Lichtstärke: 1:2,8
Blendenbereich: 2,8 – 22
Linsenanzahl/Baugruppen: 6/4
Kürzeste Entfernung: 0,2 m
Gewicht: 71 Gramm
Baulänge: 22 mm
Filtergewinde: 37 mm

 

Alle vier Olympus Pancake Objektive lassen sich über Original- oder Fremdadapter auch an den neuen PEN Kameras verwenden. Bezogen auf das Kleinbild ergibt sich dann mit dem Ur-Pancake, dem  E-Zuiko Auto-S 1:2,8 f38 mm eine Brennweite von 55 mm. Dieser Urahn aller Pancakes liefert auch an den modernen PEN Digitalkameras noch immer ein überraschend hohe Qualität. Allerdings muss manuell fokussiert und die Blende über die Lichtwertskala am Objektiv vorgewählt und durch Drücken des  Blendenhebel für die Aufnahme auf den vorgewählten Wert geschlossen werden.
Das OM System Pancake Zuiko Auto-S 40 mm 1:2 lässt sich mit dem von Olympus erhältlichen OM-Adapter hervorragend als extrem lichtstarkes Porträt-Teleobjektiv mit einem auf das Kleinbild bezogenen Brennweite von 80 mm einsetzen. Durch die große Blendenöffnung von 1:2.0 erhält dabei der Hintergrund der Aufnahmen einen sanften Unschärfeverlauf.

 

Adapter für PEN SLR-, OM- und FT-Objektiven an PEN Digitalkameras

 

Uneingeschränkt in seinen Funktionen lässt sich das erste für das Four Thirds Format gebaute Olympus Pancake Zuiko Digital 25 mm 1:2,8 über den Original Olympus Adapter auch an den PEN Kameras verwenden. Seine Brennweite beträgt dann bezogen auf das Kleinbild 50 mm. Das ergibt einen Bildwinkel, wie er allgemein den Standardobjektiven im Kleinbildformat entspricht.

 

Die Olympus PEN-E-P2 mit dem M.Zuiko Digital 17mm 1:2,8

Eine optimale Ergänzung für jede PEN Kamera-Ausrüstung ist das aktuelle M.Zuiko Digital 17 mm 1:2,8 Pancake Objektiv. Zusammen mit den Kameras ergibt es eine besonders kompakte Einheit, die sich in der Jackentasche transportieren lässt. Durch die hohe Lichtstärke und die gemäßigte Weitwinkelwirkung (34 mm entsprechend KB) eignet sich diese Kombination besonders gut für unauffällige Schnappschüsse bei Dämmerlicht. Aber auch Innenaufnahmen, Reportagebilder oder die Streefotografie sind Arbeitsfelder für  PEN Kameras mit dem Original  M.Zuiko Digital 17 mm 1:2,8 Pancake Objektiv.

 

 Das erste PEN SLR Pancake an der jüngsten PEN, der E-PL1 und das OM Pancake an der PEN E-P2.