Sebastião Salgado großformatiges Werk „Arbeiter“, dessen erste Ausgabe bereits 1993 erschien, würdigt die traditionellen handwerklichen Arbeitsweisen, während zu Beginn des neuen Jahrtausends überall in der Welt Maschinen und Computer die Arbeit der Menschen übernahmen. Mit Bildern von beeindruckender Schönheit hat der Fotograf, eingeteilt in sechs Kapitel, ausschließlich in Schwarzweiß-Fotografien eine visuelle Elegie komponiert, mit der er jene Männer und Frauen ehrt, die sich ihren unbeugsamen Geist und ihre Würde selbst unter härtesten Arbeitsbedingungen bewahrten. Dieses beeindruckende Werk können wir diesmal unter den Abonnenten unseres nächsten Newsletters verlosen.
Mehr als bei jedem anderen lebenden Fotografen sind die Bilder von den Vergessenen, den Elenden und den Ausgegrenzten der Welt eine Hommage an die conditio humana. Salgadodefiniert seine Arbeit als „kämpferische Fotografie“, die „dem besseren Verständnis des Menschen“ gewidmet ist. Über Jahrzehnte hinweg hat er in seinen Fotografien den Armen und Entrechteten etwas von der Menschenwürde zurückgegeben, die sie zu verlieren drohten – von den Hungernden in der Sahelzone bis zu den indigenen Völkern Südamerikas.
Mit der im Taschen Verlag, Köln, in insgesamt fünf Sprachen erschienenen Neuauflage des Bandes „Arbeiter“ legt Salgado ein globales Bildepos vor, das über das bloße Abbilden althergebrachter Arbeitsweisen hinausgeht und gleichzeitig zu einer Hymne auf den Widerstandsgeist arbeitender Männer und Frauen geworden ist.
In der Neuauflage eröffnen 350 Duoton-Fotografien eine archäologische Perspektive auf diejenigen Tätigkeiten, die von der Steinzeit über die industrielle Revolution bis in unsere Gegenwart als Inbegriff harter Arbeit gelten. Mit Bildern aus dem Inferno einer indonesischen Schwefelmine, von der Dramatik des traditionellen sizilianischen Thunfischfangs und der unendlichen Ausdauer brasilianischer Goldgräber legt Salgado Schichten visueller Informationen frei, um die unermüdliche menschliche Arbeit als Kern der modernen Zivilisation zu enthüllen.
„Arbeiter“ präsentiert sein Thema auf mehreren sich gegenseitig durchdringenden Ebenen: Salgados einleitender Text, entstanden in Zusammenarbeit mit dem brasilianischen Schriftsteller Eric Nepomuceno, erläutert seine leidenschaftliche fotografische Ikonografie, in einer Beilage liefern ausführliche Bildunterschriften den historischen und faktischen Hintergrund.
Der weltberühmte Fotograf Sebastião Salgado stellt fest: „Dieses Buch ist eine Hommage an die Männer und Frauen, die noch immer so arbeiten, wie sie es seit Jahrhunderten getan haben. Es ist gleichzeitig ein Abschiedsgruß an die allmählich verschwindende Welt der Handarbeit.“
H.-G. v. Zydowitz
Arbeiter – zur Archäologie des Industriezeitalters
400 Seiten, mit 11 Ausklappseiten und ausführlicher Beischreibung in Beilage
Format: 25x34 cm,Hardcover mit Schutzumschlag
Köln, Taschen Verlag
ISBN: 978-3-8365-9646-6 (deutsche Ausgabe)
Preis 80 Euro