Das Petuniengemetzel: Ausstellung von Klaus Pichler im Martha Müller-Grählert Park in Zingst.
Hier stellen wir Ihnen weitere vier Ausstellungen der >> horizonte zingst<< vor, die auch noch über das Festival hinaus in dem Ostseebad zu sehen sind.
Das Petuniengemetzel
Etwas im Verborgenen findet sich eine der interessantesten Ausstellungen des Festivals „Das Petuniengemetzel“ von Klaus Pichler im Martha Müller-Grählert Park. Noch bis zum 16.10.23 ist dieser „Pflanzenkrimi“ aus großartigen Bildern und sehr informativen Texten in dieser perfekt gewählten Location zu sehen.
Teemu Teeri, ein finnischer Pflanzenwissenschaftler hatte 2915 orange Petunien vor dem Bahnhof von Helsinki entdeckt. Sein Verdacht, dass es sich um genmanipulierte Pflanzen handeln könnte, bestätigte sich im Labor. In seiner Erinnerung war noch, dass es 1990 am Max-Planck-Institut in Köln ein umstrittenes Experiment gegeben hatte, bei dem weiße Petunien mit Gentechnik dazu gebracht wurden, orangefarben zu blühen. Irgendwie musste den Pflanzen die Flucht aus dem Labor gelungen sein Danach wurden die orangefarbenen Petunien 25 Jahre weltweit ohne Zulassung weitergezüchtet. Erst im Oktober 2017 sollten die orangenen Petunien überall vernichtet werden. Dies war Ausgangspunkt für die später als Petunienkrise bezeichnete Aktion.
UNICEF-Foto des Jahres 2022
Auch in diesem Jahr kann man in der spirituellen Atmosphäre der Peter-Pauls-Kirche die bewegenden Bilder des Wettbewerbs UNICEF-Foto des Jahres 2022 erleben. Die Ausstellung, die noch bis zum 31. Oktober 2023 läuft, wird wohl niemand unberührt lassen.
Als UNICEF-Foto des Jahres 2022 wurde das Motiv des argentinischen Fotografen Eduardo Soteras, gewählt, der ein Mädchen und einen Jungen aufnahm, die sich inmitten der zerstörten Bibliothek einer Grundschule, in Bücher vertieft und dabei sicher für kurze Zeit das Chaos um sich herum vergessen haben. „Der Hunger nach Wissen und Bildung ist das verbindende Element der prämierten Bilder in diesem Jahr“, sagt Peter-Matthias Gaede, Mitglied der Jury.
Bodenkreaturen
Noch bis zum 6.5.2024 kreucht und fleucht mancherlei Getier über den Postplatz in Zingst. Nicole Ottawa und Oliver Meckes haben mit dem Rasterelektronenmikroskop ein Stückchen unberührten Schwarzwaldboden unter die Lupe genommen.
Die Beiden sind erstaunlichen Kreaturen auf die Spur gekommen – Bärtierchen und Borstenwürmer, Schalenamöben und Milben, Glocken- und Wimpertierchen. Zu ihren Entdeckungen meinten sie, dass man sich dabei schon einmal fühle wie Alice im Wunderland.
Blüten / Blätter
Im verwunschenen Garten des Museumshofes stehen bis zum 6.5.2024 die kunstvollen Arbeiten „Blüten / Blätter“ von Annabelle Fürstenau deren typografische Anmutung auf nahezu weißen Hintergrund an japanische Tuschezeichnungen erinnert.
Aufgenommen sind die Pflanzen mit einer analogen Großbild-Kamera, anschließend wurden sie digitalisiert und nachbearbeitet. Mit Skalpell und Pinzette zerlegte Annabelle Fürstenau die Blüten und Blätter und sortierte sie in Zeilen, von innen nach außen und von oben nach unten.
Flora Obscura
Noch bis zum 14.7.2023 sind die beeindruckenden Installationen am Strand zu sehen die Arbeiten von Jennifer Markwirth unter dem Titel „Flora Obscura“ zeigen. Etwa 20.000 essbare Pflanzen gibt es auf der Welt und die Fotografin hat es sich zur Aufgabe gemacht sie ausfindig zu machen.
Blüten, Samen, Kerne, Früchte, Ähren: „Ich finde, dass essbare Pflanzen – ob als Wild- oder Kulturpflanze – der wertvollste Schatz der Menschheit sind. Und so will ich sie auch präsentieren: wie kostbare Juwelen auf schwarzem Samt.“