Montana ist das Land des großen Himmels, wie die Autokennzeichen in diesem ikonischen Staat des amerikanischen Westens verkünden. Die weiten, wilden Landschaften, die oft mit dem amerikanischen Pioniergeist in Verbindung gebracht werden, sind ein Symbol für Freiheit und Abenteuer. Das einzigartige Fotofestival „La Gacilly-Baden Photo“, bei dem die renommiertesten Fotografinnen und Fotografen der Welt ihren Blick auf die Schönheit aber auch Verletzbarkeit der Natur und der menschlichen Gesellschaft zeigen, stellt Bilder aus Montana der Fotografin Loise Johns noch bis zum Oktober vor.
Montana ist die Heimat der Fotografin Louise Johns, die sich nach ausgedehnten Reisen hier im Herzen des Bundesstaates niedergelassen hat. Sie erzählt die Geschichte der Bemühungen um die Wiederherstellung der Bisonpopulationen in den nördlichen Ebenen und im Greater Yellowstone Ecosystem – einem Gebiet von 90.000 Quadratkilometern, das sich vom Norden Wyomings über Idaho bis in den Süden Montanas erstreckt. Mit der Wiederansiedlung der Bisons sowie der Wölfe und Grizzlybären sehen sich die Viehzüchtergemeinschaften vor große Herausforderungen gestellt.
Sie setzen sich für eine nachhaltige Bewirtschaftung dieser Gebiete ein und suchen nach Möglichkeiten, einerseits ihren Lebensunterhalt zu sichern und gleichzeitig die Freiheit der Wildtiere zu ermöglichen – und sich dabei dem wachsenden Druck der Tourismus- und Freizeitindustrie anzupassen. Aus anderer Perspektive ist die Wiederansiedlung des Bisons von entscheidender Bedeutung für die Bestätigung der kulturellen Identität der indianischen Ureinwohner, die seit über 10.000 Jahren eine Lebens-Beziehung zu diesem Tier haben.
So ist der Bison unversehens wieder zu einem kontroversen Thema geworden, das Viehzüchter,Umweltschützer und Indianerstämme in einem kulturellen Kampf um konkurrierende Perspektiven und Ziele gegeneinander ausspielt. Im Jahr 2023 wurde die Blackfeet Nation am Rande des Glacier National Park die erste indigene Gemeinschaft, die wieder wilde Bisons auf ihrem angestammten Land ansiedelte. Diese komplexen Themen werden von Louise Johns in Fotografien dokumentiert, die eine Ode an den Wilden Westen sind, an eine Lebensweise, die von den Cowboys vergangener Zeiten weitergegeben wurde. Ihre Bilder erlauben auch wertvolle Einblicke in die komplizierten und konfliktreichen Beziehungen zwischen den verschiedenen Interessensgruppen, die in diesem legenden umwobenen mythischen Gebiet leben.










