Noch bis zum 1.2.2026 kann man im Münchner Haus der Kunst die Ausstellung „Für Kinder. Kunstgeschichten seit 1968“ besuchen und falls man Kinder, Enkel, Nichten, Neffen oder Nachbarskinder hat, dann bitte diese unbedingt ins Museum mitnehmen! Denn diese Ausstellung wendet sich vor allem an den Nachwuchs. Was bewegt Künstler*innen weltweit dazu, Kunstwerke für Kinder zu schaffen? Was bedeutet es heute, ein Kind zu sein? Das Haus der Kunst zeigt zu solchen Fragen die Gruppenausstellung „Für Kinder. Kunstgeschichten seit 1968“. Die Ausstellung beruht auf einer mehrjährigen Recherche und versammelt Kunstwerke von über zwanzig internationalen Künstler*innen, die seit den späten 1960er-Jahren gezielt für ein junges Publikum geschaffen wurden.

Für Kinder. Kunstgeschichten seit 1968
Ei Arakawa-Nash
Mega Please Draw Freely, 2025
Ausstellungsansicht
Haus der Kunst München, 2025
Foto: Agostino Osio
Die Gruppenausstellung wird in mehreren Bereiche des Haus der Kunst, zwischen Innen- und Außenraum bis hin zur Terrasse Richtung Eisbach vorgestellt. Dort lädt eine neue Skulptur von KOO JEONG A zum Skaten ein, während Ei Arakawa-Nash dazu aufruft, den Boden der Mittelhalle zu bemalen. In der Archiv Galerie werden die happeningartigen Aktionen der Gruppe KEKS gezeigt, die sich 1968 im Umfeld der Münchner Kunstakademie geformt hat. Die Präsentation beinhaltet bisher unveröffentlichte Materialien und markiert den historischen Ausgangspunkt der Ausstellung, die sich über die gesamte Ostgalerie, das Foyer, den Terrassensaal und das Atelier hin entfaltet. „Für Kinder“ behandelt universelle Themen wie Menschlichkeit, Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Umwelt, Technologie und Zukunft, denen wir erstmals als Kinder begegnen und die uns ein ganzes Leben begleiten.

Ólafur Elíasson, The cubic structural evolution project, 2004. 21st Century: Art in the First Decade, 18 December 2010 – 26 April 2011, QAGOMA, Brisbane, Australia, photo: Mark Sherwood © Ólafur Elíasson

Für Kinder. Kunstgeschichten seit 1968
links: Harun Farocki, Bedtime Stories (Cat), 1973–74
rechts: Rivane Neuenschwander, in Zusammenarbeit mit Guto Carvalhoneto, The Name of Fear / Rio de Janeiro (Monster | Fremder), 2017
Ausstellungsansicht
Haus der Kunst München, 2025
Foto: Agostino Osio
„Mit dieser Gruppenausstellung erkunden wir weiter neue Formen des Ausstellungsmachens, um etablierte Narrative zu hinterfragen und über gängige Stereotype der Kunstgeschichte hinauszublicken. In den vergangenen drei Jahren haben wir unser Programm immer ganzheitlicher gestaltet, indem wir jedes Projekt in das nächste einfließen lassen, bisher unerkannte Verbindungen innerhalb der Kunstgeschichte herstellen und den Einfluss neu entwickelter Kunstformen erforschen,“ Andrea Lissoni, Künstlerischer Direktor:
Bis Mitte des 20. Jahrhunderts beschränkte sich Kunst, die für Kinder gemacht wurde, vor allem auf die Gestaltung von Spielzeug, Baukästen und Designobjekten. Erst ab den späten 1960er-Jahren begannen Künstler*innen weltweit, Werke zu schaffen, die Kinder aktiv einbezogen. Sie verstanden junge Menschen zunehmend als relevantes Publikum, sowie als aktive Teilnehmer*innen und Mitgestalter*innen ihrer Werke.
Diese Entwicklung fand parallel zur Entstehung neuer Kunstformen statt. „Für Kinder“ knüpft somit unmittelbar an die Ausstellung „In anderen Räumen. Environments von Künstlerinnen 1956–1976“ an und zeugt unter anderem von dem Einfluss des Environments auf nachfolgende Künstler*innengenerationen.
Kuratiert von Andrea Lissoni, Emma Enderby, Lydia Korndörfer, Xue Tan mit Lydia Antoniou, Laila Wu sowie Sabine Brantl (Archiv), Pia Linden und Camille Latreille (Bildung und Teilhabe).
Ausstellungserfahrung und -Gestaltung: Hanna Kriegleder und Charlotte Marr.
Gefördert durch die Beisheim Stiftung, Teiger Foundation und die Hackenberg Stiftung.








