Vom 8. September bis zum 15. Oktober dieses Jahres waren die Straßen und Plätze von Zürich stolzer Ausstellungsort des Fotofestivals „open your eyes“ in der Weltklasse-Wissenschaft auf Weltklasse-Fotografie traf. Leitfaden des Festivals waren die 17 Nachhaltigen Entwicklungsziel der Vereinten Nationen. Zu dem 4. der Nachhaltigkeitsziele bei dem es um Bildung für alle Menschen geht, wurde Chris de Bode mit seiner berührenden Fotoserie „I have a Dream“, kuratiert von Lois Lammerhuber, gezeigt.
CHRIS DE BODE
I have a Dream
Ich habe einen Traum. Ein Foto kann das Antlitz eines Kindes zeigen. Was aber könnten wir von seinen Gedanken, seinen Fantasien sehen, wäre niemand da, der auch die stille Sehnsucht der Kinder zu Bildern macht? Die Kinderrechtsorganisation Save the Children hat den Fotografen Chris de Bode gebeten, die Wünsche der Kinder festzuhalten: in Uganda etwa, in Jordanien oder Haiti, in Mexiko oder Liberia. Träume, wie sie Sabina hat, Tochter eines Rikscha-Fahrers in Neu-Delhi. Sabina sagt: «Wo ich wohne, ist alles um mich herum schmutzig, es stinkt. Ich hätte so gern wunderschöne Kleider. Ich würde wie ein Filmstar strahlen.» Träume wie dieser symbolisieren die Hoffnung und die Widerstandskraft von Kindern – und die Notwendigkeit, am Ziel der Chancengleichheit für sie alle festzuhalten. Und die Hoffnungen der Kinder so ernst zu nehmen, wie es Chris de Bode gelungen ist – voller Respekt und Mitgefühl: «Acht Jahre lang habe ich an diesem Projekt gearbeitet. Jedes Mal, wenn ich einen Auftrag für Save the Children ausführte, sammelte ich auch die Träume der Kinder.»
Für den in den Niederlanden geborenen Fotografen Chris de Bode sind viele Wünsche in seinem Berufsleben in Erfüllung gegangen. Als professioneller Bergführer begann er zu fotografieren. Aus dem Hobby wurde Passion. Seine Fotoreportagen aus Krisengebieten, oftmals in Zusammenarbeit mit Nichtregierungsorganisationen wie Save the Children, Greenpeace und verschiedenen UN-Organisationen entstanden, führten zu Veröffentlichungen in internationalen Magazinen, die mit vielen Auszeichnungen bedacht wurden. Chris de Bode hat mehrere Bücher publiziert. Inzwischen setzt er seine Projekte auch in Dokumentarfilmen um.
Christiane Breustedt
ZIEL 4: INKLUSIVE, GLEICHBERECHTIGTE UND HOCHWERTIGE BILDUNG GEWÄHRLEISTEN UND MÖGLICHKEITEN DES LEBENSLANGEN LERNENS FÜR ALLE FÖRDERN.
Eine qualitativ hochwertige Bildung ist die Grundlage, um nachhaltige Entwicklung zu schaffen. Neben der Verbesserung der Lebensqualität kann der Zugang zu integrativer Bildung dazu beitragen, Menschen mit den notwendigen Werkzeugen auszustatten, um innovative Lösungen für die grössten Probleme der Welt zu entwickeln.
Über 265 Millionen Kinder, 22 Prozent von ihnen im Grundschulalter, sind derzeit nicht in der Schule. Darüber hinaus fehlen auch vielen Kindern, die die Schule besuchen, die Grundkenntnisse im Lesen und Rechnen. In den letzten 10 Jahren wurden grosse Fortschritte bei der Verbesserung des Zugangs zu Bildung auf allen Ebenen und der Erhöhung der Einschulungsraten, insbesondere von Frauen und Mädchen, erzielt. Die grundlegenden Lesefähigkeiten haben sich enorm ver– bessert, doch es bedarf noch weiterer Anstrengungen für schnelleren Fortschritt zur Erreichung universeller Bildungsziele. So wurde beispielsweise weltweit die Gleichstellung von Mädchen und Jungen in Grundschulen erreicht, aber nur wenige Länder haben dieses Ziel auf allen Bildungsebenen erfüllt.
Die Gründe für den Mangel an qualitativ hochwertiger Bildung sind auf das Fehlen ausreichend ausgebildeter Lehrkräfte, den schlechten Schulzustand und ungleiche Möglichkeiten für Kinder aus ländlichen Gebieten zurückzuführen. Damit den Kindern armer Familien eine qualitativ hochwertige Bildung geboten werden kann, sind Investitionen in Bildungsstipendien, Workshops zur Lehrerfortbildung, der Bau von Schulen und besserer Zugang zu Wasser und Strom an Schulen erforderlich.
Schon gewusst?
750 Millionen Erwachsene
sind noch immer Analphabeten zwei Drittel davon sind Frauen.