Fotografie aus der Sammlung Koetzle zeigt die Städtische Galerie Iserlohn vom 8. November 2025 bis 15. Februar 2026: Seit vier Jahrzehnten sammelt der in München lebende Schriftsteller, Publizist und Ausstellungskurator Hans-Michael Koetzle – 2022 Kulturpreisträger der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) – Arbeiten internationaler Fotografinnen und Fotografen. Hilfreich und Ansporn war dafür sicher die enge Zusammenarbeit mit Kamerakünstlern wie René Burri, Fred Herzog, Louis Stettner, Ara Güler, Stefan Moses, Barbara Klemm, Robert Lebeck, Bruce Davidson oder René Groebli. So ist die Sammlung Koetzle nicht zuletzt Spiegel einer sich über viele Jahre und zahlreiche Projekte ziehenden publizistischen und kuratorischen Tätigkeit.

Der österreichische Schriftsteller Peter Handke auf einem Beatles-Konzert, Essen 1966
Sammlung Hans-Michael Koetzle / Michaela Baer-Koetzle
© Michael Friedel-Konzert, Essen 1966
Mittlerweile umfasst die Sammlung rund 1000 Arbeiten, darunter ganz bewusst auch Werkgruppen vergessener, übersehener, vom Markt und den Museen ignorierter Kamerakünstler wie Peter Brüchmann, Ica Vilander, Roger Fritz oder Christa Peters. Insgesamt spannt sich der Bogen von den 1920er und 30er Jahren (Anton Stankowski, Paul Wolff, Hans Saebens, Alfred Tritschler) über Vertreter der „Photographie humaniste“ (Werner Bischof, Walter Vogel, Sabine Weiß) bis hin zu aktuellen Positionen (Bruce Gilden, Paula Luttringer, Rudi Meisel, Tom Wood). Was alle Aufnahmen verbindet, ist ihre visuelle Kraft, ihr ästhetisches Potenzial, ihre künstlerische Exzellenz. Immer wieder waren Arbeiten der Sammlung Koetzle Teil der von ihm kuratierten, auch international
gezeigten Ausstellungsprojekte, darunter „Die Zeitschrift twen“ (1995), „Paris im Fotobuch“ (2011) oder „100 Jahre Leica“ (2014) oder Retrospektiven etwa zu René Burri, Horst H. Baumann oder zuletzt Will McBride.

Anton Stankowski
Ohne Titel, 1933
Sammlung Hans-Michael Koetzle / Michaela Baer-Koetzle
© Stankowski Stiftung, Stuttgart
Erstmals wirft nun die Städtische Galerie Iserlohn einen Blick auf die Sammlung selbst und würdigt sie damit als ein über Jahrzehnte gewachsenes „Gebäude“ von eigener Originalität. Rund 130 Arbeiten haben Galerieleiter Rainer Danne und Hans-Michael Koetzle für die Ausstellung bestimmt, wobei sie einer Maxime des legendären Art Directors Alexey Brodovitch folgend Bilder ausgewählt und als thematischen Dreiklang orchestriert haben, die jedes auf seine Art den Blick fesselt, überrascht, staunen macht. Wie hatte Brodovitch, im Prinzip kein Mann großer Worte oder ausgefeilter Theorien, regelmäßig angemahnt:
„Astonish me!“
Die Ausstellung in der Städtischen Galerie Iserlohn läuft vom 8. November 2025 bis 15. Februar 2026. Begleitend erscheint ein Faltblatt als kostenloses Handout.







