Siebzehn nachhaltige Entwicklungsziele wurden 2015 von den 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen angenommen und bieten einen Referenzrahmen für ein friedliches und gerechtes Zusammenleben in einer globalen Gesellschaft. Ziel 11 ist es Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig zu gestalten. Dazu wurden auf dem Fotofestival „Open Your Eyes“ die Satellitenaufnahmen der Firma eoVision in einer Ausstellung gezeigt, die von Lois Lammerhuber kuratiert wurde.

3°48.6’ N / 42°32.9’ E Luuq, Somalia. Die somalische Stadt Luuq liegt in einer Schleife des Juba-Flusses, der die Stadt fast vollständig umfliesst. Entlang des Flusses erstrecken sich fruchtbare Obstgärten, während in grösseren Entfernungen vom Fluss das trockene Klima eine deutlich kargere Vegetationsbedeckung bewirkt. Als eine der ältesten bestehenden Siedlungen in Somalia war Luuq während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Teil der Kolonie Italienisch-Somaliland und später auch Heimatstadt des somalischen Präsidenten Siad Barre.
© eoVision/CNES/Airbus DS
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Städte sind Drehscheiben für Ideen, Handel, Kultur, Wissenschaft, Produktivität, soziale Entwicklung und vieles mehr. Städte haben es den Menschen im besten Fall ermöglicht, sich sozial und wirtschaftlich zu entwickeln. Da die Zahl der Menschen, die in Städten leben, bis 2030 auf 5 Milliarden Menschen ansteigen soll, ist es wichtig, dass effiziente Stadtplanungs- und Managementpraktiken vorhanden sind, um den Herausforderungen der Urbanisierung zu begegnen.
Es bringt viele Herausforderungen mit sich, Städte so zu verwalten, dass weiter Arbeitsplätze und Wohlstand geschaffen werden, ohne Land und Ressourcen zu belasten. Zu den städtischen Herausforderungen gehören die Verkehrsüberlastung, fehlende Mittel für die Grundversorgung, ein Mangel an angemessenen Wohnungen, die Abnutzung der Infrastruktur und eine zunehmende Luftverschmutzung.
Herausforderungen rasanter Urbanisierungsprozesse, wie die sichere und geordnete Abfallwirtschaft in Städten, können bewältigt werden, in dem Städte weiterhin ausgebaut werden, während gleichzeitig die Ressourcennutzung verbessert und Umweltverschmutzung und Armut reduziert werden. Ein Beispiel dafür ist der Ausbau der kommunalen Abfallsammlung. Es muss eine Zukunft geben, in der Städte Chancen für alle bieten, mit Zugang zu Grundversorgung, Energie, Unterkunft, Verkehr und mehr.
Schon gewusst?
2 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu Abfallentsorgung.
Gerald Mannsberger und Markus Eisl – eoVidison Der Fussabdruck des Menschen
Von den dicht besiedelten Städten bis zu den unwirtlichen Wüsten der Sahara und den Eiswüsten der Antarktis haben wir Menschen mittlerweile fast überall unsere Spuren, unseren Fußabdruck, hinterlassen und dabei die Erde in stark unterschiedlichem Ausmass umgestaltet.
Keine Technik eignet sich so gut wie die Satellitenfernerkundung, wenn unser Einfluss auf die Umwelt gezeigt werden soll. Aus einer Höhe von einigen hundert Kilometern nehmen heute hochwertige Kameras ständig Bilder der Erdoberfläche auf. Von den Brennpunkten menschlicher Aktivitäten wie pulsierenden Megacities, von kleinen Städten und Dörfern ebenso wie von entlegenen Regionen der Erde, die noch kaum vom Menschen berührt wurden, werden laufend Aufnahmen mit einer Bildauflösung bis zu 30 Zentimetern geliefert. Durch Vergleich dieser Aufnahmen mit älteren kann die Entwicklung des menschlichen Fussabdrucks detailliert erfasst werden.

9°36’ N / 13°35’ W Conakry, Guinea. Die am Atlantischen Ozean gelegene Hauptstadt des westafrikanischen Staates Guinea wurde früher auch als «Paris Afrikas» bezeichnet. Bis heute kämpft Conakry mit Herausforderungen infolge von Korruption und Missmanagement, unter denen nicht nur die städtische Infrastruktur leidet. Die Mangrovensümpfe, welche die Stadt säumen, werden laut UNEP (Umweltprogramm der Vereinten Nationen) durch Schlägerung von Brennholz und das Trockenlegen von Flächen für die Landwirtschaft beeinträchtigt.
© eoVision/CNES/Airbus DS
Neben der inhaltlichen Aussage der Satellitenbilder ist es immer auch der von ihnen vermittelte ästhetische Eindruck, der die Aufnahmen zu einer einzigartigen Kombination von Zeitdokument und visuell beeindruckenden Fotografien macht.
Im Jahr 2008 im österreichischen Salzburg gegründet, beschäftigt sich eoVision seit Beginn neben technischen Auswertungen von Satellitendaten mit der Auf- bereitung von ästhetisch hochwertigen und inhaltlich aussagekräftigen Bildern, um die Schönheit und Verletzlichkeit der Erde einem breiteren Kundenkreis zu vermitteln. In Zusammenarbeit mit Satellitenbetreibern wie Maxar, Airbus und European Space Imaging gestalteten Markus Eisl und Gerald Mansberger zahlreiche Ausstellungen, Sachbücher, Atlanten und die Bildbandreihe Human Footprint, die sich mit unterschiedlichen Teilbereichen dieses Themas befassen.