Ein stiller Weg, gesäumt von Birken, Erlen und Eichen. Der Frost hängt in den Zweigen, ein Ast im Vordergrund stemmt sich trotzig gegen den Wind. Diese Szene – festgehalten von Uwe Fröbel aus Leybuchtpolder – wurde vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zur „Allee des Jahres 2025“ gekürt.
Meisterhafte Darstellung von Stille
Uwe Fröbels Bild zeigt eine Allee zu einem Dorffriedhof in der ostfriesischen Marsch. Die Jury lobte den „meisterhaft gewählten Bildausschnitt“, in dem „jeder Baum wie eine eigenständige Skulptur“ erscheine. Die winterliche Stimmung verleihe dem Motiv Ruhe und Würde, während der Wechsel von gepflegtem Wegrand zu wilder Hochstaudenflur die Vergänglichkeit und den Wandel der Jahreszeiten spürbar mache.
Es ist ein leises Bild, das aber gerade deshalb berührt. In seiner Schlichtheit erzählt es vom Rhythmus der Natur, von Abschied und Wiederkehr, vom Leben zwischen Stille und Sturm.
Doppelerfolg für Leybuchtpolder
Bemerkenswert: Auch der dritte Platz ging an den kleinen Ort an der Nordseeküste. Hier begegnen sich Eschen und Ahorn unter einem dichten grünen Kronendach, das Licht spielt zwischen den Blättern – ein sommerlicher Kontrapunkt zur stillen Winterallee.

Platz 2 belegte das Foto von Dr. Lutz Schaffranietz.
Den zweiten Platz belegte eine junge Eschenallee in Sachsen, die in ihrer klaren Komposition Hoffnung weckt: Sie zeigt, dass Alleen – einst Symbol romantischer Landschaftsgestaltung – auch heute als Neuanpflanzungen Bestand haben können.
Lebendige Lebensadern
„Alleen sind Lebensadern unserer Landschaft. Sie verbinden Orte und Generationen“, sagt BUND-Alleenexpertin Katharina Dujesiefken. Der Wettbewerb, der jährlich am Tag der Allee (20. Oktober) vergeben wird, erinnert daran, dass diese Baumreihen weit mehr sind als pittoreske Fotomotive: Sie sind ökologische Trittsteine, Korridore für Insekten und Vögel, Schattenspender und Klimaschützer.

Auch der 3. Platz beim Fotowettbewerb „Alle des Jares 2025“ ging an den Magdalene Kreckel-Fröbel aus dem kleinen Ort Leybuchtpolder in der ostfriesischen Marsch.
Ein Ausblick auf Wind und Wetter
Die Preisverleihung fand am Tag der Allee, dem 20. Oktober 2025 in Leybuchtpolder statt – ein passender Ort für diesen Doppelerfolg. Und während die Siegerfotos nun die Schönheit und Vielfalt der deutschen Alleen feiern, steht das nächste Thema schon fest: „Alleen bei Wind und Wetter“ lautet das Motto für den Wettbewerb 2026.
Wer also im nächsten Jahr seine Kamera zückt, sollte sich nicht vom Regen, Wind und Wetter abschrecken lassen, nicht selten sind es gerade die grauen Tage, an denen die Bäume am meisten erzählen.







