Unter dem Titel „bauhaus und weiter“ präsentiert die Leica Galerie Nürnberg vom zeitlose Architekturäshetik mit Aufnahmen von Architekturliebhaber Wolfram Reuter. Zu der Ausstellung hat die Galerie zusammen mit Wolfram Reuter einen ausstellungsbegeleitenden Bildband erstellt, welchen man nun auch Galerie Internetseite erwerben kann.
Das Bauhaus wurde 1919 von Walter Gropius als Kunstschule gegründet. Damals war es etwas völlig Neues und stellt auch heute noch die einflussreichste Bildungsstätte im Bereich der Architektur, der Kunst und des Designs dar. Das Bauhaus gilt weltweit als Heimstätte der Avantgarde der Klassischen Moderne auf allen Gebieten der freien und angewandten Kunst. Walter Gropius war Architekt, und so verwundert es nicht, dass diese, seine Disziplin zu besonderer Bedeutung im Bauhaus gelangte.
Wolfram Reuter hat dieses Thema zum Gegenstand seiner Fotografie gemacht. Einige seiner ausgestellten Aufnahmen zeigen, wie sich das Bauhaus heute mit seiner architektonischen Sprache der Öffentlichkeit präsentiert, sowohl mit klassischen, aber auch mit ganz neuen Bauten.
Andere Bilder zeigen, dass das Bauhaus Stile und Konzepte entwickelt hat, die auch heute noch gültig, allgegenwärtig und absolut zeitgemäß sind. An einigen beispielhaften Fotografien zeitgenössischer Bauwerke erkennt man den Einfluss, den die Meister und Architekten der damaligen Kunstschule mit ihren Ideen, Prinzipien und Visionen bis in die Gegenwart – und sicher auch in die Zukunft ausüben.
Dabei geht es in der Ausstellung nicht darum, eine Serie dokumentierender Bilder zu zeigen, sondern es soll mit Hilfe der Fotografie das Wesentliche der Architekturästhetik – damals und heute – herausgestellt werden. Um diese angestrebte Wirkung zu verstärken, wurden auch übliche Mittel der Bildbearbeitung eingesetzt. Dies ist übrigens keine neue Idee, denn bereits 1929 schrieb der Soziologe Ludwig Neundörfer: „Die Bedeutung der modernen Photographie liegt darin, daß sie mit Hilfe technischer Mittel unserem Auge die Formwerte erschließt, die uns alltäglich umgeben“
„Bei meiner Fotografie ist es ein wesentliches Element, mich ganz intensiv mit einem fotografischen Objekt zu beschäftigen, es gewissermaßen zu durchdringen und dann in einem Bild zu interpretieren. Diese Herangehensweise praktiziere ich hauptsächlich bei meinem Lieblingsthema „Architektur“.
Ich liebe es, die Ästhetik in den mich umgebenden Bauten zu suchen, zu finden und dann in einem zweidimensionalen Bild festzuhalten. Oft ist der Charakter eines Gebäudes oder eines Ensembles verborgen, genauso wie seine Ästhetik, seine Schönheit, seine Eigenwilligkeit, seine Materialität. Diese Wesensmerkmale durch geeignete Blickwinkel und durch Bildsprachen herauszufiltern, um sie verdeutlicht wahrnehmen zu können – durch mich selber, aber auch durch Andere – das ist meine Motivation zur Architekturfotografie“, so Wolfram Reuter.
Bei meiner künstlerischen (ist sie das?) Architekturfotografie geht es mir darum, das Wesentliche des Objekts, zumindest das, was ich als wesentlich empfinde, zu isolieren und zum Teil bis hin zur grafischen Abstraktion zu reduzieren. Nur das absolut Notwendige soll auf dem Bild zu sehen sein und eine eigene Wirkung entfalten. Getreu nach dem Bauhaus-Motto: ein Gegenstand ist gestalterisch dann perfekt, wenn man nichts mehr von ihm wegnehmen kann, ohne seinen Wesensgehalt zu beschädigen. Konkrete Architektur ist dann für mich oft nur der ‚Rohstoff‘, den ich mit den Mitteln der Fotografie und der Bildbearbeitung zu ästhetischen Ergebnissen verarbeite.“
Auf der Website der Leica Galerie gibt es eine Übersicht über alle Aufnahmen, die in der Galerie hängen. Die Drucke sind in limitierter Ausführung (Preisangaben auch auf der Internetseite) zu erwerben, jedoch nur direkt über den Leica Store – oder die Leica Galerie Nürnberg.
Leica Galerie Nürnberg, Obere Wörthstraße 8, Nürnberg