Luca Lorenz gewinnt mit seinem Bild Stille Verzweiflung den diesjährigen Wettbewerb der Gesellschaft für Naturfotografie e.V. (GDT) und wird Europäischer Naturfotograf des Jahres 2025
Stille Verzweiflung – nicht nur aus der Perspektive der Maus! Viele Tage lang beobachtete der junge 20-jährige Wildtierfotograf Luca Lorenz aus der Ferne eine Baumhöhle tief in einem deutschen Wald, in der ein Sperlingskauzpaar nistete. Eines Tages verschwand das Weibchen – wahrscheinlich war es von einem Waldkauz oder Habicht getötet worden. Als die Jungen nach etwa einer Woche die Höhle verließen und auf den Ästen hockten, da sie noch nicht fliegen konnten, hatte das Männchen große Mühe, sich alleine um sie zu kümmern. Am Morgen nach ihrer ersten Nacht im Freien fand der Fotograf das Männchen, das eine Maus in seinen Krallen hielt. Minutenlang. Eine ungewöhnliche Szene: Es machte keine Anstalten, sie zu fressen, sie war eindeutig für die Jungvögel bestimmt. Immer wieder rief das Männchen nach ihnen, doch es kam keine Antwort. Die Jungvögel kehrten nie zurück. Wahrscheinlich waren sie in dieser ersten Nacht einem Beutegreifer zum Opfer gefallen.
Luca Lorenz ist ein 20-jähriger Wildtierfotograf aus dem Norden Berlins. Schon als Kind streifte er mit wachen Augen durch Wälder, Gärten und Wiesen – meist mit Blick nach oben, dorthin, wo die Vögel singen. Heute ist aus dieser frühen Begeisterung für die Natur eine tiefe Leidenschaft geworden: die Wildtierfotografie. Luca hat sich sein Handwerk autodidaktisch mit viel Neugier, Leidenschaft, Ausdauer und Experimentierfreude selbst beigebracht. Er verbrachte unzählige Stunden in der Natur mit der Kamera und entwickelte ein ganz eigenes Gefühl für Bildkomposition, Licht und Perspektiven, völlig frei von klassischen Regeln.







