Am Sonntag, 23. Juni 2024 wurde das großartige Festival La Gacily Baden-Photo 2024 eröffnet, dass dieses Jahr unter dem Motto WELT.NATUR.ERBE steht. Auch in diesem Jahr gehört ein Besuch des Festivals zum Muss für alle Fotobegeisterten. Denn La Gacilly Baden-Photo wartet wieder mit einem Programm auf, dass den Vergleich mit keinem anderen Festival – sei es in Europa, aber auch weltweit – scheuen muss.
Das Festival La Gacilly-Baden Photo findet von 13. Juni bis 13. Oktober 2024 statt. Eine riesige Open-Air-Galerie von 7 km Länge zeigt rund 1.500 Fotografien verteilt auf 32 Ausstellungen im historischen Zentrum und den Gärten der Stadt Baden. Der Eintritt ist frei.
Im Chor, angeführt vom Abgeordneten zum Niederösterreichischen Landtag Christoph Kainz – in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und dem Geschäftsträger a.i. an der Französischen Botschaft in Österreich Frédéric Joureau, hallten durch den Festsaal des Congress Casino Baden jene Worte, die nach einem Jahr Vorbereitungsarbeit wie Musik in den Ohren des Festivalteams klangen: „Das Festival ist eröffnet“.
Badens Bürgermeister Stefan Szirucsek, die Abgeordnete zum Österreichischen Nationalrat Carmen Jeitler-Cincelli, die Abgeordnete zum Niederösterreichischen Landtag Helga Krismer und Bezirkshauptfrau Verena Sonnleitner und der Landesinnungsmeister Fotografie Niederösterreich Christian Schörg wiederholten die Eröffnungsformel natürlich auch auf Französisch ebenso wie das Veranstalter-Quartett Festivaldirektor Lois Lammerhuber, die Kaufmännische Direktorin Silvia Lammerhuber, Beate Jorda und Florence Drouhet.
Nachdem der Abend mit einer Neu-Interpretation der „Ode an die Freude“ durch Kammersänger Wolfgang Bankl und sechs Bläsern der Wiener Philharmoniker – dem „9-er Tusch“ höchst inspirierend begonnen hatte, eröffnete Carmen Jeitler-Cincelli den Reigen der Festredner:innen mit einem flammenden Plädoyer für das Festival. Ihre Worte gerieten zu einer Art Liebeserklärung an das zur Symbiose gewordene Zusammenfinden der Kunst der Fotografie mit den Traditionen der Weltkultur-Stadt Baden und den daraus erwachsenden Impulsen in kultureller wie auch wirtschaftlicher Sicht. Eine Entwicklung, die Baden moderner, intellektuell herausfordernd und noch lebenswerter macht.
Christoph Kainz betonte in seiner Rede: „Das Fotofestival ist eine Art humanistische Bildungsanstalt mit internationaler Strahlkraft und darüber hinaus ein gewaltiger Tourismusimpuls. Und ich freue mich, dass unter dem Leitgedanken Culture of Solidarity die Zusammenarbeit mit den Festivalpartnern Garten Tulln und dem Monat der Fotografie in Bratislava auch 2024 fortgesetzt wird.“
„Heute feiern wir wieder gemeinsam die enge Kooperation zwischen Österreich und Frankreich im Bereich der Kunst und die bilaterale Partnerschaft zwischen zwei begeisternden Regionen: einerseits die Bretagne und andererseits Niederösterreich und natürlich die schöne Stadt Baden. Dieses großartige Festival ist die größte französisch-österreichische Kulturveranstaltung“, würdigte Frédéric Joureau auf charmant französische Art die Qualität der Zusammenarbeit mit dem Schwesterfestival in La Gacilly in der Bretagne.
„Das Fotofestival ist von 13. Juni bis 13. Oktober 2024 in Baden zu erleben. Für die Festivaldauer von vier Monaten ist die Kurstadt Baden Hauptstadt der Fotografie in Österreich. Die Stadt ist der Rahmen für die Galerien der weltbesten Fotograf:innen, die in der gestalteten Natur der Parkanlagen und im historischen Stadtzentrum zu sehen sind. Entdecken Sie einen Ausschnitt des gemeinsamen „Welt.Natur.Erbes“ der Menschheit beim Fotofestival in Baden. Das Fotofestival macht Baden zum Zentrum internationaler Fotografie in Österreich“, formulierte Stefan Szirucsek treffend.
Lois Lammerhuber bedankte sich herzlich beim Land Niederösterreich und der Stadt Baden sowie bei den zahlreich anwesenden Medien und Sponsoren für die ebenso großzügige wie freundschaftliche Zusammenarbeit. Lammerhuber war es aber auch ein Bedürfnis, auf die Bürger:innen von Baden hinzuweisen, deren finanzielle Unterstützungen es möglich macht, das Festival durch den Ankauf von Kompensationszertifikaten zugunsten des Projektes „Ibanda – Makera Forest Cook Stove Project in Ruanda“ CO2-neutral zu stellen. Über das Thema des Festivals berichtete Lammerhuber in drastischen Worten UN-Generalsekretär António Guterres zitierend. Dieser hatte am Rande der UN-Generalversammlung im September 2023 in einer leidenschaftlichen Rede eindringlich vor den schrecklichen Folgen von zunehmend extremeren Wetterereignissen gewarnt: Die Menschheit hat die Tore zur Hölle geöffnet: Unsere Sorge ist groß, dass alle Klimamaßnahmen vom Ausmaß der Herausforderung in den Schatten gestellt werden, da die Menschheit auf einen Temperaturanstieg von 2,8°C zusteuert.“ „Ein Appell an die Welt, der längst ins Herz unseres Festivals eingeschrieben ist“, so Lois Lammerhuber.
Damit war der festliche Rahmen für ein völlig neues Eröffnungsformat gesetzt: Im zweiten Teil des Abends fand das Abschlusskonzert des Beethoven Frühling statt, die Staffelübergabe von Festival zu Festival, vom Frühling an den Sommer. Die beiden Festivals gingen gemeinsam auf Spurensuche in der Natur und haben ein audiovisuelles Format aus der Taufe gehoben, das ebenso schön wie berührend ist. Mit der Verschmelzung von Fotografien, die auf den diesjährigen Schwerpunkt WELT.NATUR.ERBE verweisen und Beethovens Symphonie Nr. 6 in F-Dur, „Pastorale“ dirigiert vonDorothy Khadem-Missagh, gelang ihrem Festivalorchester das krönende Finale des Beethoven Frühling. Kuratiert wurden der Bilderzyklus von Florence Drouhet, Lois Lammerhuber und Jakob Bayer. Dirigentin Dorothy Khadem-Missagh: „Ich bin von der transformativen Kraft der Musik überzeugt. Der Beethoven Frühling ist seit Beginn ein Inkubator innovativer Ideen in der Klassik und bespielt Beethoven-Orte in Niederösterreich. Zum Abschluss der fünften Festival-Saison ist es uns gelungen, die zeitlose Größe Beethovens Schaffens im wahrsten Sinne des Wortes vor Augen zu führen“. Der Abend endete mit Standing Ovations im bis zum letzten Platz gefüllten Festsaal des Casinos.
WELT.NATUR.ERBE „Es ist unsere Pflicht, die Poesie der Schöpfung unseren Kindern zu bewahren. Zu den Fragen der Urbanisierung, der Artenvielfalt, der natürlichen Ressourcen, der Umweltverschmutzung oder der Klimaerwärmung möchten wir mit Hilfe von Bildern Denkanstöße geben.
Daher zeigen wir in unserem siebten Festivaljahr die Arbeiten der großen Meister der Umweltfotografie: Nazli Abbaspour, Evgenia Arbugaeva, Yasuhoshi Chiba, Joana Choumali, David Doubilet und Jennifer Hayes, Hans Hass, Nadia Ferroukhi, Sacha Goldberger, Richard Ladkani, Lucas Lenci, Luca Locatelli, Pascal Maitre, Beth Moon, Maxime Riché, Sebastião Salgado, Alain Schroeder, Vee Speers, Brent Stirton, Lorraine Turci, David Turnley, Peter Turnley und Cássio Vasconcellos, „ beschrieb Silvia Lammerhuber bezeichnend, was mit dem diesjährigen Festival-Thema erreicht werden soll.
Auch das bilaterale Fotoprojekt der Schulen des Morbihan in der Bretagne und in Niederösterreich ist dieses Jahr dem Thema „Naturerbe“ gewidmet. Das Festival lädt junge Menschen ein, ihre Ideen zu den Herausforderungen von heute und vor allem von morgen zu äußern: Wie können wir Gesellschaftsmodelle gestalten, um unsere einzigartige Welt für unsere Kinder zu bewahren?
Ein ganz besonderes visuelles Highlight ist die Ausstellung „Der Fußabdruck des Menschen“, Bilder aus dem Orbit, aufbereitet von Gerald Mansberger und Markus Eisl. Norbert Span zeigt in seinen Bildern, warum Schneekristalle die „Juwelen des Himmels“ sind. Luigi Caputos Bilder erzählen von einer Zauberwelt und gewähren einen faszinierenden Blick auf die geheimnisvollen Orte hinter der Bühne der Salzburger Festspiele. Die Ausstellung der Fotografien der niederösterreichischen Berufsfotograf:innen und die Ausstellung „Director‘s Cut“ von Jurypräsident Michel Comte des mit über 500 000 Bildern aus 170 Ländern größten Fotowettbewerbes der Welt CEWEs „Our World is Beautiful“ werden das Festival ebenso abrunden wie die Rückschau auf 2023 in den Bildern der Artist in Residence Ina Künne.
„Wir haben die Wahl, das Geschenk unseres Lebens zu nutzen, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen“, ist Jane Goodall überzeugt. In diesem Geist, Lichtblicke der Menschlichkeit zu bewahren, steht gewiss Martin Parr, den das Festival mit dem erstmals vergebenen Lifetime Achievement Award ehren wird und dessen Bilder in einer großen Ausstellung mit dem Titel „Der Chronist“ zu sehen sind.