Andreas Feininger, Downtown Manhattan in the evening, New York, 1940, Andreas Feininger Archive, c/o Zeppelin Museum Friedrichshafen
Andreas Feininger gilt als einer der einflussreichsten Fotografen des 20. Jahrhunderts. Die Architektur und das Leben seiner Wahlheimat New York hat ihn über die Jahrzehnte hinweg fasziniert. Immer wieder hielt er die Skyline von Manhattan, die Straßenschluchten, die Wolkenkratzer, die Brücken und die Hochbahnen in atmosphärisch dichten Bildern fest. Seine Ansichten der Metropole zählen heute zu den Klassikern der Fotografiegeschichte. Ausstellung innerhalb des Monats der Fotografie, EMOP, im Berliner Bröhan Museum vom 2.3. bis 28.5.2023
Andreas Feininger, Downtown Manhattan in the evening, New York, 1940, Andreas Feininger Archive, c/o Zeppelin Museum Friedrichshafen
„Die Tatsache, dass eine – im konventionellen Sinn – technisch fehlerhafte Fotografie gefühlsmässig wirksamer sein kann als ein technisch fehlerloses Bild, wird auf jene schockierend wirken, die naiv genug sind zu glauben, dass technische Perfektion den wahren Wert eines Fotos ausmacht“, so Andreas Feiningers Meinung.
Andreas Feininger, Queen Elizabeth, New York 1954, Andreas Feininger Archive, c/o Zeppelin Museum Friedrichshafen
Andreas Feininger, Lower East Side Kids on a Brooklyn Dock, New York, 1940, Andreas Feininger Archive, c/o Zeppelin Museum Friedrichshafen
Andreas Feiningerr wurde als amerikanischer Staatsbürger 1906 in Paris geboren, verbrachte seine Jugend in Berlin und lebte ab 1919 in Weimar und Dessau, wo sein Vater Lionel Feininger an der Bauhaus-Hochschule unterrichtete. Seine Mutter war die aus jüdischer Familie stammende Künstlerin Julia Berg. Andreas Femininer absolvierte am Bauhaus eine Ausbildung zum Kunsttischler und studierte anschließend an der Bauschule in Herbst Architektur.
1929 stellte er seine Fotografien in der legendären Ausstellung Film und Foto (FiFo) in Stuttgart aus. Als fertiger Architekt arbeitete er von 1929 bis 1931 in Hamburg, als Zeichner im Architekturbüro bei Karstadt.
1932 verlor Femininer seineArbeitserlaubnis, ging nach Paris und arbeitete ein knappes Jahr bei dem berühmten Architekten Le Corbusier. 1933 emigrierte er mit seiner schwedischen Freundin Wisse Hang, die er am Bauhaus kennenlernte, nach Stockholm, wo beide heirateten.
Andreas Feininger, Statue of Liberty at night, New York, 1940, Andreas Feininger Archive, c/o Zeppelin Museum Friedrichshafen
In Stockholm wollte Andreas Feininger eigentlich als Architekt arbeiten, er etablierte sich allerdings sehr schnell als gefragter Architekturfotograf und mittlerweile auch als fototechnischer Experte im Labor. Er baute sich eigene Kameras mit Teeoptik und ein Vergrößerungsgerät mit innovativer Mechanik, das später die Firma Liesegang industriell produzierte. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges emigrierte er 1939 mit seiner Familie nach Amerika nach New York, wo er auch seine Eltern wiedertraf.
Andreas Feininger verdiente sich anfangs seinen Lebensunterhalt als freier Bildreporter und Fotograf. Von 1943 bis 1962 war er festangestellter Redaktionsfotograf beim Life-Magazin und später wieder freier Fotograf und bielgelesener Buchautor. 1955 wurde er eingeladen, an der epochalen Ausstellung „The Family of Man“ im Museum of Modern Art in New York teilzunehmen.
Mit seiner Fotografie erlangte er internationale Anerkennung. Andreas Feininger starb am 18. Februar 1999 im Alter von 92 Jahren in New York. Seine Bilder sind Klassiker in der Geschichte der Fotografie.
Blackbox #12. Im Rahmen des EMOP Berlin
Bröhan-Museum, Schlossstraße 1a, Berlin