Im Fotografie Forum Frankfurt kann man vom 20. Mai bis 17. September 2023 die schillernde Themenvielfalt des amerikanischen Fotografen Abe Frajndlich bewundern, der Kreative aus Musik, Kunst und Show porträtierte, Größen der Fotografiegeschichte als »Masters of Light« und die Grenzenlosigkeit der Großstadt surreal abgebildet. Zu sehen sind rund 160 Fotografien ab den 1970er Jahren.
Abe Frajndlich: Frankfurt Girls Frankfurt Main 2003 © Abe Frajndlich 2023
Abe Frajndlich wurde 1946 in Frankfurt in einem Displaced-Persons-Lager geboren und war ab den 1980er-Jahren für große internationale Medien, darunter das FAZ-Magazin tätig. In seinen Bildern beschäftigt er sich immer wieder mit Kreativität, Hoffnung und Identität in einer freien Welt. Stark beeinflusst ist die Arbeit des Fotografen durch sein eigenes biografisches Erleben: Abe Frajndlichs Kindheit und frühe Jugend war von Migration geprägt. Sein Weg – und der seiner Familie – führte von Deutschland nach Israel, zurück nach Deutschland, und dann über Frankreich und Brasilien schließlich in die USA.
Abe Frajndlich: John Baldessari Santa Monica, California 1988 ©Abe Frajndlich 2023
Abe Frajndlich: Minampicasso NYC 2010 2012-2020 © Abe Frajndlich 2023
Mit der Fotografie begonnen hat Abe Frajndlich 1970. Die FFF-Retrospektive präsentiert Fotografien aus allen Schaffensjahren des Fotografen. Zu sehen sind u.a. Frajndlichs experimentelle Arbeiten, seine Straßenfotografie in verschiedenen Ländern sowie seine Porträts großer Künstlerinnen und Künstler, u.a. Cindy Sherman, Leonard Cohen, Louise Bourgeois, Nancy Spero und Jack Lemmon oder Aperture-Gründer Minor White, inszenierte Bilder von Gordon Parks und Louise Dahl-Wolfe, sowie Fotos aus seinem emotionalen Buch Eros Eterna.
Abe Frajndlich: Jane Fonda Cleveland Ohio 1970 © Abe Frajndlich 2023
Die von Celina Lunsford und Esra Klein (beide FFF) kuratierte Retrospektive spiegelt Stationen aus Frajndlichs zeitgeschichtlich bewegter Biografie und ist Beitrag des FFF zum 175. Paulskirchenjubiläum.
Abe Frajndlich hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, u.a. Lives I‘ve Never Lived: A Portrait of Minor White (1983, Arc Press, Cleveland), Eros Eterna (1999, Verlag Umschau Braus, Heidelberg), Portraits (2000, Prestel Verlag München), Penelope’s Hungry Eyes (2011, Schirmer /Mosel, München). Seine Arbeiten waren in Ausstellungen renommierter Häuser zu sehen, darunter Nicephore Niepce Museum of Photography, Chalon-sur-Saone, Frankreich; Museum Ludwig, Köln, Jüdisches Museum, Frankfurt, National Portrait Gallery, Washington D.C., USA. Das Fotografie Forum Frankfurt hat bereits 1997 eine Ausstellung mit Fotografien von Abe Frajndlich gezeigt. Er lebt in Cleveland, Ohio, USA.