Kein anderer Kamera-Hersteller feiert sich selbst so oft wie die Leica Camera AG. 100 Jahre Leica, 45 Jahre LOBA (Leica Oskar Barnack Preis) und jetzt 70 Jahre M. Stets begleitet von extrem teuren Sondereditionen für Superreiche, die davon träumen, dass ihre Leica auch einmal so wertvoll wird wie die, für die bei einer Auktion zwei Millionen Euro geboten wurde. Nun ja, Marketing Experten würden sagen, Klappern gehört zum Handwerk. So wurde für Viele eine Leica eher zum Statussymbol als zu einem praktischen Werkzeug. Der Grund: die Leica Fotografie mit den Leica Kameras erfordert Expertise und Übung. So hatte nur der damals unbekannte Nik Ut, das weltberühmte Foto von dem Napalm-Mädchen in Vietnam geschossen, weil sein neben ihm stehender, bereits berühmter Kollege, der Kriegsberichterstatter David Burnett, gerade mit dem Filmwechsel beschäftigt war, der bei der Leica M stets ein Problem darstellte: Bodenplatte abnehmen Filmeinfädeln, Klappe zu und den Filmstreifen zum ersten Bild transportieren. Dennoch galt die Leica M, die bekannteste spiegellose Kamera der Analogfotografie in der Dokumentarfotografie und im Bildjournalismus als unverzichtbar. Beispielsweise bei Preisverleihungen, wie beim World Press Photo Award, wo eine Riege von Sternfotografen auf der Bühne mit umgehängter Leica M auftraten, obwohl keines ihrer ausgezeichneten Fotos mit einer Messsucherkamera entstanden war. Als der Erfolgsmaßstab für Profifotografen galt eben nicht nur das außerordentliche Bild, sondern die Tatsache sich eine Leica leisten zu können.
Als vor sieben Jahrzehnten das bis heute existierende Leica M-System vorgestellt wurde, legte der damalige Inhaber der Marke, die Firma Leitz, den Grundstein für eine über sieben Jahrzehnte von Höhen und Tiefen geprägte, abwechslungsreiche Kamerageschichte. Wie von der Leica Camera AG gewohnt, ist dies für sie Anlass genug, die gut betuchte Leica Community mit einem exklusiven Sondermodell, der „Leica M Edition 70“ zu beglücken. Begleitet wird das Jubiläum mit einer umfangreichen Sonderausstellung am Hauptsitz des Unternehmens.
Seit der Leica M3 hat sich das M-System über die folgenden Jahrzehnte kontinuierlich weiter- (digital) und zurück (analog) entwickelt. Mit der Leica M6 wurde erstmals eine Belichtungsmessung integriert, damals bereits Standard bei nahezu allen anderen Herstellern. Weitere Leica MP-Modelle wurden speziell für den Einsatz im Bildjournalismus entwickelt. Mit der Leica M8 wurde die erste digitale Vollformat-Messsucherkamera vorgestellt. In der Leica M (Typ 240) kam erstmals ein CMOS-Sensor zum Einsatz. Sie war auch das erste Modell der Serie, das ohne Fenster für die Beleuchtung der Sucherrahmen auskam. Die Leica M Monochrom ermöglichte eine neue Qualität der digitalen Schwarzweißfotografie und die jüngste Leica M-D bietet als erste digitale M ein Analog-Feeling ohne Display. Die aktuelle Leica M11 erlaubt einen direkten Zugriff auf den Akku und besitzt einen Triple-Resolution-Sensor mit einer Auflösung von 60, 36 und 18 Megapixeln.
Bis heute zählen sowohl Kompatibilität als auch Zukunftssicherheit zu den Entwicklungszielen der Leica M-Ingenieure. Jüngstes Feature: die in der Leica M11-P integrierte Möglichkeit, die Authentizität der Bilder per Content Credentials zu verifizieren.
Als limitiertes Sondermodell wird zum Jubiläum die „Leica M Edition 70“ gefertigt. Ein besonderes Sammlerstück – nicht nur für anspruchsvolle Puristen: In einer Auflage von 250 Exemplaren vereint die mit Platin veredelte Sonderedition klassische Eleganz mit handwerklicher Präzision, das ikonische Design der legendären Leica M3 mit modernster Technik des Leica M-Systems. Die Edition kommt mit einer Leica M-A-Kamera, einem Leica APO-Summicron-M 1:2/50 ASPH. Objektiv, einem Schnellaufzug Leicavit M und einer Filmdose inklusive Film auf den Markt und ist eine Hommage an die Geschichte des Leica M-Systems und ein nostalgischer Rückblick auf die analoge Fotografie. Die „Leica M Edition 70“ soll ab Anfang 2025 in ausgewählten Leica Stores erhältlich sein.
Zusätzlich zur Sonderedition wird der Schnellaufzug Leicavit M für den manuellen Filmtransport ein Teil der regulären Serienproduktion. Der Schnellaufzug ist kompatibel mit den analogen Modellen Leica M-A, MP, M6, M7, M6 TTL, M4-P und M4-2. Er wird anstelle der Bodenplatte montiert und ermöglicht es, bis zu zwei Aufnahmen pro Sekunde zu erstellen, ohne die Kamera vom Auge zu nehmen. Die Serienausführungen des Schnellaufzugs sollen in der ersten Hälfte des Jahres 2025 erhältlich sein.
Zum 70-jährigen Jubiläum erscheint auch das Buch „Leica M“, das auf über 250 Seiten die Geschichte des Leica M-Systems dokumentiert. Das Buch „Leica M“ soll ab dem 5. November 2024 weltweit erhältlich sein.
Begleitend feiert die Leica Camera AG das M-Jubiläum mit einer Sonderausstellung von historischen Leica M-Modellen und Einblicken in die Produktionsgeschichte mit Originaldokumenten und Fotografien im Leitz Park.
Preise:
Leica M Edition 70: ca. 22.500 Euro
Leicavit M: ca. 1.050 Euro
Leica M Buch: ca. 50 Euro