Auch wenn das Festival La Gacillly-Baden Photo zu Ende gegangen ist, wollen wir Ihnen noch einige der hervorragenden Ausstellungen, die in Baden bei Wien gezeigt wurden, vorstellen. Diesmal sind es Bilder von Fotografen der international tätigen Nichtregierungsorganisation „Reporter ohne Grenzen“. Die Organisation setzt sich weltweit für die Pressefreiheit ein und engagiert sich stark für politisch inhaftierte Reporter.
„Ohne freie Presse kann sich kein Engagement Gehör verschaffen.“ In einer Zeit, in der ein Riss durch unsere Gesellschaft geht und die sozialen Netzwerke von Fake News überquellen, die die Nutzer in Informationsblasen gefangen halten, in denen sie nur das hören, was sie in ihrer Meinung bestätigt, will uns die Devise von Reporter ohne Grenzen aufrütteln. Reporter ohne Grenzen setzt sich nicht nur mit aller Kraft für die Freiheit von Journalist:innen ein, sondern war schon immer auch den Pressefotograf:innen und der Fotografie im Allgemeinen partnerschaftlich verbunden. Zum 30-jährigen Jubiläum der Zeitschrift der Organisation, die sowohl Illustrator:innen die Reverenz erweist wie auch den größten Namen der unbewegten Bilder, veröffentlichte das Festival Photo La Gacilly gemeinsam mit Reporter ohne Grenzen eine Sonderausgabe, die dem Thema Bäume gewidmet ist und deren Aufnahmen beim Festival präsentiert wurden.
Hundert Bilder von hundert großen Namen der Fotografie, die sich alle um Bäume drehen: als Sujet des Bildes, als Element im Hintergrund, als Pendant zum Menschen oder zur Tierwelt, als Inbegriff einer geschundenen Artenvielfalt.
„Seit seinen Anfängen protestiert unser Festival gegen die Zerstörung von Lebensräumen und kämpft für die Wiederherstellung der Pflanzensphäre; dabei unterstützen wir Fotograf:innen, die diese Ziele teilen, weil sie ebenfalls Schutzwächter unseres Planeten sind. Ohne ihre Bilder, ohne den Willen zu informieren, ohne ihre Sensibilität und ihre unbestechliche Sicht auf unsere immer weiter fortschreitende Gesellschaft könnten wir nicht staunend vor den letzten, Tausende Jahre alten, noch unberührten Wäldern oder dem Wunder des Lebens stehen; wir wüssten auch nichts von den Tragödien und den baulichen Eingriffen in die Natur, die manchmal ganze Ökosysteme zerstören“, engagiert sich Lois Lammerhuber, Festivalleitet von La Gacilly-Baden Photo.
Im letzten Vierteljahrhundert wurde der weltweite Waldbestand massiv dezimiert (1,2 Millionen Quadratkilometer gingen verloren, vor allem für die Landwirtschaft). Jedes Jahr verschwinden auf der Welt 13 Millionen Hektar Wald, eine Fläche, viermal so groß wie Belgien. Die Auswahl der hier gezeigten Bilder versammelt die größten Namen der Fotografie: Juan Manuel Castro Prieto, Michael Nichols, Yann Arthus-Bertrand, Sebastião Salgado, Alain Keler, Ansel Adams und viele andere. Sie alle sind Botschafter des Lebens und laden uns zum Nachdenken darüber ein, was Bäume für unser Leben bedeuten.