Vom 13. Juni bis 2. August 2025 zeigt Ostlicht Galerie für Fotografie in Wien den japanischen Fotokünstler Nobuyoshi Araki, der zweifellos zu den radikalsten und einflussreichsten Fotografen unserer Zeit gehört und als eine der prägendsten Persönlichkeiten der zeitgenössischen Kunstszene gilt. Vor allem seine umstrittenen Akte und intimen Studien des weiblichen Körpers machten ihn weltberühmt.

Nobuyoshi Araki, Ohne Titel, #49 aus der Serie »Love by Leica«, Japan, ca. 2006, © Nobuyoshi Araki, Courtesy OstLicht, Wien
Seine künstlerische Karriere begann 1963/64 mit Bildern über Kinder in der Stadt, dann fotografierte Araki seine eigene Hochzeitsreise. Aus diesen Fotos entstand das legendäre Buch Sentimental Journey. In den 1970ern löste sich Araki von der Presse- und Reportagefotografie und beschäftigte sich mit den existentiellen Fragen und Abgründen des menschlichen Lebens, wobei er sich mehr und mehr für erotische Themen interessierte.

Nobuyoshi Araki, Journey to death, aus der Serie »Sentimental Journey«, Japan, 1971, © Nobuyoshi Araki, Courtesy OstLicht, Wien
In Serien wie Love by Leica (2006) und Last by Leica (2012–2014) präsentiert er atmosphärisch dichte Schwarzweiß-Kompositionen aus Frauenporträts, Aktaufnahmen und Stadtlandschaften. Mit seinen Fotografien entwickelte er eine einzigartige bildnerische Handschrift, in der er eine über die japanische Kultur hinausreichende poetische Darstellung menschlicher Leidenschaften schuf. Ein zentraler Werkkomplex seines Schaffens sind die Kinbaku Aufnahmen, benannt nach der traditionellen japanischen Kunst erotischer Bondage-Techniken. Araki dokumentiert in diesen Arbeiten nicht nur die Ästhetik des gefesselten Körpers, sondern thematisiert Macht, Hingabe und Kontrolle als Teil menschlicher Intimität.
Ostlicht Galerie, Absberggasse 27, Wien