Karin Rehn Kaufmann, Leiterin der globalen kulturellen Aktivitäten der Leica Camera AG hat in einer virtuellen Pressekonferenz die Highlights der kulturellen Aktivitäten des Unternehmens für 2024 vorgestellt. Demnach soll die Zahl der aktuell 27 Galerien weltweit auf 30 weiter steigen. In ihren Ausführungen wies sie auch auf die Veranstaltungen in der Leica Erlebniswelt, im Leitz Park und im Ernst Leitz Museum sowie auch auf die in diesem Jahr wieder ausgeschriebenen Leica Awards hin. Eine besondere Herzensangelegenheit ist für Karin Rehn-Kaufmann der Leica Oskar Barnack Award (LOBA), der im Bereich der Dokumentarfotografie zu den angesehensten Auszeichnungen der Fotowelt gehört. Auch in diesem Jahr wird der LOBA wieder aufgrund der Nominierungen von Experten und der Entscheidung einer hochkarätigen Jury in den zwei Kategorien, dem Hauptpreis und dem Newcomer Award vergeben. Dem begehrten Oskar Barnack Preis verdanken bereits zahlreiche Fotograf:innen ihren entscheidenden Karriereschub. Nicht zuletzt auch wegen der weltweiten Präsentation Ihrer Fotografien in den Leica Galerien weltweit.
In den letzten zehn Jahren hat die Leica Camera AG zudem zwölf renommierte Fotograf*innen für ihr Lebenswerk geehrt und in die Leica Hall of Fame berufen. Um ein Stück dieses Erfolgs mit allen Leica Enthusiasten zu teilen, wurde 2021 zum ersten Mal ein Leica Picture of the Year bestimmt. Auch in diesem Jahr wird Leica wieder ein Leica Picture of the Year ausloben Gemeinsam mit den Leica Galerien, die das Leica Picture of the Year exklusiv anbieten, eröffnet sich damit für alle die Fotografie sammeln oder sammeln wollen mit den limitierten Editionen eine großartige Gelegenheit zum Aufbau einer Fotosammlung mit ikonischen Bildern.
Bereits vom 25. Januar bis zum 23. März 2024 wird die Leica Galerie Stuttgart den bunten Reigen hochkarätiger Ausstellungen renommierter Leica Fotograf:innen eröffnen. Die Arbeiten mit dem Titel COEXIST von Franziska Stünkel, die dort gezeigt werden, sind Teile einer Serie, an der die Fotografin seit dreizehn Jahren arbeitet. Es handelt sich um Aufnahmen natürlicher Reflexionen auf Schaufensterglas die während ihrer Reisen mit der Leica Kamera durch Asien, Afrika, Europa, Amerika und Australien entstanden sind. Die Ausstellung zeigt die jüngsten Fotografien sowie einige inhaltliche Rückgriffe, da Franziska Stünkel in COEXIST – PART 6, dem neusten Teil ihrer Serie, zum ersten Mal an Orte vorheriger Aufnahmen zurückkehrt.
Den neuesten Teil ihrer Reflexionsreihe hat Stünkel mit der Leica M11 unter anderem in Berlin, Sydney und Chicago fotografiert. In COEXIST – PART 6 klingen aktuelle globale Themen wie der Umgang des Menschen mit der Natur, Pandemien und digitalen Einflüssen an. Teile der Ausstellung waren bereits Ende 2019 bis Anfang 2020 in der Leica Galerie Salzburg zu sehen, die von Karin Rehn-Kaufmann, die schon länger freundschaftlich mit Franziska Stückl zusammenarbeitet, persönlich betreut wird.
Das umfangreiche Kulturprogramm zur Förderung der Fotografie durch Leica umfasst auch zahlreiche Workshops und Master Classes der Leica Akademie weltweit. Viele der Galerien sind einem Leica Store angeschlossen. Die Leica eigenen Geschäfte veranstalten teilweise auch Fotowalks durch die jeweiligen Städte und Foto-Workshops in Zusammenarbeit mit der Leica Akademie unter der Leitung renommierter Fototrainer:innen.
Viele Events und Aktivitäten sind noch im Planungszustand, deren Datum und Ablauf im Laufe des Jahres jeweils aktuell bekanntgegeben werden soll. So wird Leica auch 2024 wieder auf den wichtigsten Fotofestivals. Fotomärkten und Fotomessen, wie beispielsweise bei dem Umweltfotofestival «horizonte zingst» vom 8. bis zum 16.Juni 2024 (https://www.dasfotoportal.de/?s=horizonte) mit dabei sein Dort wird das Unternehmen nicht nur in der Leica Galerie im ehemaligen Zingster Bahnhof eine neue Ausstellung eröffnen, sondern auch während des beliebten Fotomarktes seine aktuellen Produkte zeigen und erklären.
Zuvor nimmt Leica vom 2. bis 4. Februar 2024 an der Mundologia in Freiburg teil. Das Fotoportal.de hat bereits in einem Bericht (https://www.dasfotoportal.de/mundologia-20-jaehriges-jubilaeum-vom-1-bis-4-2-24-in-freiburg) die Highlights des Events vorgestellt. Es folgen vom 20.April bis zum 21.April 2024 die Internationalen Fürstenfelder Naturfototage im Kloster Fürstenfeld bei München. Vom 19.bis zum 23. Juni 2024 bietet Leica während des Oberstdorfer Fotogipfels ein umfangreiches Workshop-Programm mit den Trainern der Leica Akademie an. Vom 8. bis 9. Juni 2024 beteiligt sich Leica an der Photo & Adventure Duisburg. Auch bei der wichtigsten Fotomesse in Deutschland, der photopia Hamburg vom 10. 10. 10.bis 13.Oktober 2024, will Leica Präsenz zeigen. Für die Veranstaltungen der Messe mit Eventcharakter hat der Vorverkauf der Tickets bereits begonnen.
Drei große Ausstellungen mit den Fotografen Werner Bischof, Bryan Adams und den diesjährigen Oskar Barnack Preisträgern wird es 2024 im Ernst Leitz Museum in Wetzlar geben.
Werner Bischof – Fotograf, Künstler, Zeitzeuge
Die erste große Fotografie Ausstellung des Leica Kulturprogramms soll am 7. März im Ernst Leitz Museum ihre Tore öffnen. Unter dem Titel „Fotograf, Künstler, Zeitzeuge“ werden dort bis zum 9. Juni 2024 Werke des Schweizer Fotografen Werner Bischof in ihrer ganzen Breite zu sehen sein. Werner Bischof, Jahrgang 1916 ist mit nur 38 Jahren 1954 verstorben. Dennoch hat er sich bereits zu Lebzeiten als kreativer Bilddesigner, engagierter Fotojournalist und poetischer Erzähler einen Namen gemacht.
Die Ausstellung zeigt Arbeiten von seinen Anfängen, als er als Studiofotograf brillierte, über seine Tätigkeit als Bildreporter, die ihn nach 1945 zunächst quer durch Europa führte und mit seinem Eintritt in die Agentur Magnum ab 1949 in die ganze Welt und vor allem nach Asien brachte, bis hin zu seinen freien Serien, die er unabhängig von seinen Aufträgen verwirklichte. Trotz seines frühen Todes durch einen Autounfall in den Anden mit nur 38 Jahren zählt Bischof durch seine gestalterische Präzision und emotional ansprechende Bildsprache noch heute zu den wichtigsten Schweizer Fotografen des 20. Jahrhunderts. Neben vielen weithin bekannten Aufnahmen, wie den Flöte spielenden Jungen oder die Shintopriester im Schneetreiben, werden auch viele unbekannte Aufnahmen zu entdecken sein.
Bryan Adams – Exposed
Vom 24. Juni bis in den September 2024 hinein zeigt das Ernst Leitz Museum in Anschlusß an die Ausstellung von Werner Bischof Werke der Musikers und Sängers Bryan Adams unter dem doppelsinnigen Titel „Exposed“. Präsentiert werden ausgewählte Arbeiten des Künstlers aus vier Serien, die einen intensiven Einblick sein fotografische Werk bieten. Seit den 1990er-Jahren hat der 1959 in Kanada geborene und in London lebende Künstler – parallel zu seinen Erfolgen als Sänger und Songwriter – seine sehr selbstbewusste Karriere als Fotograf verfolgt. Im Ernst Leitz Museum werden nicht nur legendäre Celebrity-Porträts aus seiner „Exposed“-Serie gezeigt, sondern mit „Wounded: The Legacy of War“, einer Serie, die kriegsversehrte britische Soldaten nach ihren Einsätzen in Afghanistan oder im Irak porträtieren, und „Homeless“, eine Serie über Menschen ohne festen Wohnsitz in London, werden auch das Engagement auch für ernste und sozial relevante Themen sichtbar. Die experimentelle Serie „In Colour“ ergänzt die in Kooperation mit Crossover, Anke Degenhard, entwickelte Ausstellung.
Leica Oskar Barnack Award
Fester Bestandteil im Ausstellungsprogramm des Ernst Leitz Museums ist die jährliche Präsentation des Leica Oskar Barnack Awards (LOBA). Auch in der Ausstellung der bereits 44. Folge werden neben den beiden Gewinnerinnen oder Gewinnern in der Haupt- und in der Nachwuchskategorie auch Serien Fotograf:innen aus der Shortlist vorgestellt. Ausgewählt wird auf der Grundlage der eingereichten Vorschläge eines Gremiums erfahrener Expertinnen und Experten der internationalen Fotografie-Szene, aus der dann eine Jury im zweiten Schritt die LOBA Shortlist bestimmt. Der „Leica Oskar Barnack Award Newcomer“, der an Fotografinnen und Fotografen unter 30 Jahren geht, wird wieder durch die Vorschläge von internationalen Institutionen und Hochschulen vergeben. Längst gehört der LOBA zu den renommierten und prestigeträchtigen internationalen Fotopreisen. Wie immer wird der LOBA eine intensive und oft überraschende Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen Themen und zeitgemäßer Bildsprache sein.
Ein weiterer Höhepunkt des Fotojahres versprechen die Ausstellung von Donata Wenders im Juli in der Leica Galerie in Salzburg und im November unter dem Titel „Reading Time“ in der Galerie Düsseldorf zu werden. Donata Wenders war ebenso wie Franziska Stünkel bei der Vorstellung des Leica Kulturprogramms 2024 zugeschaltet und erläuterte engagiert die mit ihren Werken beabsichtigte Botschaft.
Die Künstlerin wurde 1965 in Berlin geboren. Sie studierte Film- und Theaterwissenschaften in Berlin und Stuttgart und begann ihre künstlerische Laufbahn als Kamerafrau für Spiel- und Dokumentarfilme.
Seit 1995 arbeitet sie – hauptsächlich analog – als Fotografin. Ihre Bilder, meist in Schwarzweiß zeichnen sich durch ihre klassische Bildsprache aus. Mit der digitalen Transformation der Fotografie entwickelt Donata Wenders seit 2015 audiovisuelle Kurzfilminstallationen. Diese Verschmelzung von Fotografie und Bewegtbild führte sie zu ihren Wurzeln zurück und markierte zugleich eine Weiterentwicklung des Genres. Ihre Fotos wurden in internationalen Magazinen wie Egoiste, BLAU Magazine, The New York Times, Vogue, W, Deutsch, Rolling Stone, Kult, Esquire Pen und Let’s Panic sowie auf CD- und Buchcovern für Bono, Jon Hassell, Sam Phillips, BAP, ZweiRaumWohnung und Die Toten Hosen und Peter Handke veröffentlicht. Seit 1995 ist sie auch als Set-Fotografin für die Filme ihres Mannes Wim Wenders tätig.
In Düsseldorf und Salzburg wird sie Werke unter dem Titel „Reading Time“ ausstellen, die unter anderem bei den Dreharbeiten des Films „Perfect Days“ ihres Mannes Wim Wenders in Japan entstanden sind.
Fotografierende Stars und Prominente aus der Film- und Musik- und Fotowelt, bilden ein durchgängiges Gerüst im Kulturprogramm der Leica Camera AG. Sie üben nicht nur wegen ihrer Prominenz sondern gerade auch wegen ihres zusätzlichen Engagements und Talents im Bereich der kreativen, künstlerischen Fotografie eine starke Anziehungskraft auf ein Publikum aus, das sich nicht in erster Linie für dieses Medium begeistert, aber vielleicht über diesen Weg animiert wird, auch kreativ aktiv zu werden. Das macht kein anderer Kamerahersteller so intensiv wie Leica. Bravo!