Er war einer der bemerkenswertesten zeitgenössischen Forscherpersönlichkeiten Europas – ein herausragender Pionier auf vielen Ebenen. Vielen ist Hans Hass bekannt als „König der Haie“, als einer der ersten Abenteurer, der sich mit seiner Frau Lotte in die unbekannten
Tiefen des Meeres wagte. Hass kam 1937 an der südfranzösischen Küste zufällig mit der Unterwasserjagd in Berührung und begeistert sich dafür.
Zurück von seinen ersten Tauchgängen will er seine Umgebung für die faszinierende Welt unter Wasser begeistern, merkt aber, dass er dazu Fotos und Filme vorlegen muss. Dazu konstruiert er schließlich selbst Gehäuse für Unterwasserkameras und entwickelte eine neue Methode, mit der er sich schwimmtauchend im Wasser bewegen konnte. Dazu modifizierte er die Taucherflossen und, was entscheidend war, er konstruierte gemeinsam mit dem Drägerwerk in Lübeck das erste Schwimmtauchgerät der Welt, ein Sauerstoff-Kreislaufgerät.
1939 startete Hass als 20-jähriger seine erste Karibik-Expedition. Daraus entstanden die ersten Bücher und zahlreiche Veröffentlichungen, unter anderem im amerikanischen Life Magazin. 1944 promovierte Hass „summa cum laude“ an der Universität Berlin zum Dr.rer.nat. der Zoologie.
Mit dem Film Abenteuer im Roten Meer gewinnt Hass 1951 den ersten Preis der Biennale in Venedig. Noch im selben Jahr gründet er in Vaduz das „Internationale Institut für submarine Forschung“ und kauft das Forschungsschiff XARIFA. Der gleichlautenden Spielfilm bringt ihm weltweit große Anerkennung ein. Die filmische, fotografische und wissenschaftliche Ausbeute all dieser Meeresexpeditionen war ein
Meilenstein in der Erforschung des „siebten Kontinents“.
Für David Doubilet war Hans Hass jene Inspiration, die ihn zum herausragendsten Unterwasserfotografen der Welt reifen ließ.