Knapp 18.000 Aufnahmen wurden von fast 1.000 Amateur- und Profifotografen aus 38 Ländern bei dem Wettbewerb der GDT Europäischer Naturfotograf eingereicht. Die fünfköpfige, international besetzte Jury ermittelte in drei Tagen intensiver Arbeit 107 Siegerbilder in neun Kategorien und zwei Sonderkategorien. Gesamtsieger und damit Europäischer Naturfotograf des Jahres 2024 ist der spanische Fotograf Jaime Rojo mit dem Bild Im Wald der Monarchen. Die spektakuläre Aufnahme gelang ihm im Schmetterlings-Schutzgebiet El Rosario in Mexiko, in dem Jaime für das National Geographic Magazine unterwegs war.
In dem Schutzgebiet El Rosario überwintern dichtgedrängt die Monarchfalter (Danaus plexippus) in den Zweigen der Oyamel-Tannen (Abies religiosa), nachdem sie im Herbst tausende von Kilometern aus ihrem Sommerquartier im Norden Amerikas zurückgelegt haben. Durch die Baumkronen und auch durch ihre Zusammenballung in riesigen Mengen sind die Falter vor der Witterung gut geschützt, doch schon kleinste Veränderungen in der Walddecke können das empfindliche Mikroklima, an das sich die Schmetterlinge angepasst haben, negativ beeinflussen. Mit diesem eindrucksvollen Bild „im Wald der Monarchen“ ist Jaime Rojo Europäischer Naturfotograf des Jahres 2024 geworden.
Die Bilder des Wettbewerbs konnten in neun Kategorien und zwei Sonderkategorien eingereicht werden. In jedem Bereich wählt die Jury die zehn besten Bilder aus und nominiert eines davon zum Siegerbild. Im diesjährigen Wettbewerb gewann Luca Melcarne aus Frankreich in der Kategorie Vögel, Robert Canis aus Großbritannien erreichte den ersten Platz in der Kategorie Säugetiere, und von GDT-Mitglied Theo Bosboom aus den Niederlanden stammt das Siegerbild in der Kategorie Andere Tiere. Svetlana Ivanenko aus Russland setzte sich in der Kategorie Pflanzen und Pilze durch, und der Franzose „Check my Dream“ gewann in der Kategorie Landschaften. Im Themenbereich Unterwasserwelt machte der Spanier Angel Fitor das Rennen, während Jaime Culebras, ebenfalls aus Spanien, sich Platz eins in der Kategorie Mensch und Natur sicherte. In der Wettbewerbskategorie Atelier Natur wählte die Jury ein Bild von Ádám Fáth aus Ungarn auf den ersten Platz.
Im Rahmen des jährlichen Wettbewerbs Europäischer Naturfotograf des Jahres (ENJ) wird seit nunmehr drei Jahren in Zusammenarbeit mit Rewilding Europe der Rewilding Europe Award verliehen. Mit dem Rewilding Europe Award werden außergewöhnliche fotografische Leistungen gewürdigt, die die Ziele des Rewildings widerspiegeln: der Natur den Raum und die Zeit zu geben, sich aus eigener Kraft zu erholen.
Das diesjährige Siegerbild stammt von dem schwedischen Fotografen Staffan Widstrand. Es trägt den Titel Iberischer Luchs und erzählt von der Rückkehr eines der bekanntesten Raubtiere Europas in seine angestammten Lebensräume und unterstreicht zugleich die Bedeutung der Räuber-Beute-Dynamik im Prozess des Rewildings.
Auch der naturfotografische Nachwuchs hatte die Chance, sein Können im Wettbewerb unter Beweis zu stellen. Der erst zehn Jahre alte Spanier Alberto Román Gómez siegte in der Jugendkategorie bis 14 Jahre. Den ersten Platz unter den 15- bis 17-Jährigen gewann GDT-Mitglied Louis Werner aus Deutschland.