In Gedenken an den am 23. Januar dieses Jahres verstorbenen Thomas Billhardt (1937-2025) zeigt die Berliner Galerie Camera Work vom 28. Februar bis 29. März 2025 eine 30 Arbeiten umfassende Werkpräsentabon in ihrem Empfangsraum. Thomas Billhardts Werke sind nicht nur visuelle Zeitzeugnisse, sondern erzählen von gesellschallichem Wandel, Emobonen und prägenden Ereignissen des 20. Jahrhunderts.
Gezeigt werden bekannte sowie seltenere Mobve aus vier Dekaden, darunter eine Auswahl aus Billhardts berühmter Alexanderplatz-Serie und seinen Vietnam-Fotografien. Sie dokumenberen die außergewöhnliche Begabung des Fotografen, Menschen im Kontext des Zeitgeschehens zu porträtieren. Damit erfüllt die Galerie auch den Wunsch Billhardts nach einer Präsentation seiner Arbeiten, die das Positive und Zukunftsgewandte in seinem Werk in den Vordergrund stellt.
Eine der gezeigten Fotografien ist Billhardts bekanntes Mobv vom »Rolling Stones«-Konzert in der Berliner Waldbühne 1965, das die aufgeladene Stmmung jener Zeit eindrucksvoll widerspiegelt. Seine vielfach humorvollen fotografischen Beobachtungen am Alexanderplatz zeigen den Alltag in der DDR in seinen
Facetten, während die Porträts von Kindern in Luftschutzbunkern in Vietnam die erschütternden Folgen des Krieges mit großer Sensibilität dokumentieren, aber das Hoffnungsvolle nie außer Acht lassen. Ebenso zu sehen ist eine seiner Arbeiten von der Silvesterfeier 1989 an der Berliner Mauer – eine Fotografie, die den
historischen Anspruch und die Euphorie der Wendezeit beschreibt.
„Mit dem Tod von Thomas Billhardt (02.05.1937–23.01.2025) verlieren wir einen der bedeutendsten Reportagefotografen der deutschen Teilungsgeschichte; als Galerie-Team verlässt uns auch ein Freund, den wir seit 26 Jahren als Fotografen vertreten haben und dessen fotografisches Lebenswerk sich im Besitz der
CAMERA WORK AG befindet“, so schrieb die Galerie Camera Work zum Tod des Fotografen, „Thomas Billhardts Persönlichkeit und Leidenschaft für seine Arbeit haben diese enge Zusammenarbeit maßgeblich geprägt.“
Bereits im Alter von 14 Jahren begann Thomas Billhardt seine Ausbildung zum Fotografen unter der Anleitung seiner Mutter und widmete sich fortan mit Hingabe der Kunst der Fotografie. Diese tiefe Verbundenheit zum Handwerk, gepaart mit einer unerschöpflichen Neugier, trieben ihn sein Leben lang an.
Thomas Billhardt war stets auf der Suche nach dem Moment, der Wahrheit und der Geschichte hinter den Bildern. In seinen Reportagen und Porträts zeigte er die Welt nicht nur, sondern machte sie fühlbar und erlebbar. Seine Arbeiten, die er in über 50 Ländern aufnahm, gaben den Menschen eine Stimme – vor allem
jenen, die in den Krisenregionen dieser Welt untergingen. International bekannt wurde er durch seine ikonischen Bilder des Vietnamkrieges, die für viele zu einem unvergesslichen Zeitdokument wurden.
Thomas Billhardt war nie nur Fotograf – er war ein Geschichtenerzähler, ein Chronist der Menschlichkeit. „Als Galerie schätzen wir nicht nur dieses besondere Talent, sondern Thomas Billhardts warmherzige Persönlichkeit und die Freundschaft, die wir mit ihm teilen durften. Sein fotografisches Lebenswerk zu
bewahren und dafür Sorge zu tragen, dass die Bedeutung seiner Arbeiten für die kommenden Generationen erhalten bleibt, ist unser größtes Bestreben. Thomas Billhardt hinterlässt eine Lücke, die wir nicht schließen können, die uns aber mit einer tiefen Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit erfüllt.“
Camera Work, Kantstraße 149, Berlin