Bei nachhaltigem Konsum und nachhaltiger Produktion geht es um die Förderung der Ressourcen- und Energieeffizienz, einer nachhaltigen Infrastruktur und die Bereitstellung des Zugangs zur Grundversorgung, grüner und menschenwürdiger Arbeitsplätze und einer besseren Lebensqualität für alle. Ihre Umsetzung trägt dazu bei, allgemeine Entwicklungspläne zu verwirklichen, künftige wirtschaftliche, ökologische und soziale Kosten zu senken, die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und die Armut zu verringern. Das Ziel 12 gehört zu den 17 Nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen, die im letzten Jahr in spannenden Ausstellungen quer durch Zürich präsentiert wurden. Dazu gehörten auch die Bilder von Vera Mercer.
Gegenwärtig steigt der Materialverbrauch natürlicher Ressourcen, insbesondere in Ostasien. Die Länder stellen sich auch weiterhin den Herausforderungen in Bezug auf Luft-, Wasser- und Bodenverschmutzung. Da nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion darauf abzielen, «mit weniger mehr und besser zu werden», können die Netto-Wohlstandsgewinne aus wirtschaftlichen Aktivitäten durch Verringerung von Ressourcenverbrauch, Degradierung und Umweltverschmutzung über den gesamten Lebenszyklus bei gleichzeitiger Steigerung der Lebensqualität steigen. Außerdem muss der Schwerpunkt auf der Lieferkette liegen, an der alle Beteiligten vom Erzeuger bis zum Endverbraucher beteiligt sind. Dazu gehört unter anderem die Aufklärung der Verbraucher über nachhaltigen Konsum und Lebensstil, die Bereitstellung angemessener Informationen durch Normen und Labels und die Beteiligung an nachhaltigen öffentlichen Aufträgen.
Schon gewusst?
Der globale Material-Fußabdruck wächst schneller als die Bevölkerung und die Wirtschaftsleistung. 1990: 43 Milliarden pro Tonne
2000: 54 Milliarden pro Tonne
2017: 92 Milliarden pro Tonne
2060: 190 Milliarden pro Tonne (Geschätzt)
VERA MERCER
Vom Werden und Vergehen – Lebenslust und Vanitas
Alles dreht sich in den Stillleben von Vera Mercer um Lebensmittel, angefangen von Angebot in seiner rohesten Form, wie Schweinehälften auf dem Markt, bis hin zur angerichteten Mahlzeit im Restaurant – und gleichzeitig geht es ihr um eine gewisse Sinnlichkeit, wobei die mitunter überbordenden, barock anmutenden Inszenierungen selten ins Dekadente umkippen.
Ihre Stillleben schillern in der sattesten Farbenpracht. Es ist eine sonderbare Mischung aus lebendiger und toter Materie. Zumindest die reifen Früchte scheinen noch etwas vom Leben in sich zu tragen. Eine Todessymbolik ist genauso präsent: Klassische Vanitas-Motive wie Schädel, Teile von Tieren, wie Fischköpfe – herunter gebrannte Kerzen gemahnen – als memento mori – symbolhaft an die eigene Sterblichkeit. Mit großer Intensität arbeitet sie inhaltliche und formale Gegensätze heraus: von Licht und Schatten, von Realismus und Illusion, von Tradition und Moderne und von Schönheit und Schrecken, weil neben aller Sinneslust eben doch abgehackte Tierköpfe und -füße kalte Hinweise auf deren illusionslose Verwertung geben.
Vera Mercer, geboren 1936 in Berlin, als junge Frau verheiratet mit dem Schweizer Künstler Daniel Spoerri, dem Begründer der «Eat Art», lebt und arbeitet heute in Paris und Omaha. Dort, im US-Bundesstaat Nebraska unterhält sie, erst zusammen mit ihrem späteren Ehemann, nach seinem Tod alleine, zwei Restaurants und ein Deli.
Joschka J. Proksik, Post-Doc in Development Economicy at ETH Zurich