Gern bezeichnet Thomas Höpker sich selbst ganz bescheiden als Auftragsfotograf, als „Bilderfabrikant“. Wie kaum ein anderer prägte der Fotograf den Bildjournalismus in Deutschland. Seine Fotoreportagen führten ihn um die ganze Welt und machten ihn zum Zeugen großer politischer und gesellschaftlicher Ereignisse des 20. Jahrhunderts. Aus der Fülle seines Lebenswerkes zeigt die Ausstellung „Thomas Höpker – Intimate History“ in der Berliner Galerie f³ – freiraum für fotografie vom 24. Februar – 7. Mai 2023 zahlreiche international bekannte Aufnahmen sowie nie gezeigte Arbeiten.
Thomas Höpker fotografierte in den Krisengebieten dieser Welt, portraitierte Städte wie New York oder Rom in einprägsamen Ansichten und dokumentierte in den 1970er Jahren den Alltag in der DDR. Dabei stellte Höpker stets die Menschen, denen er auf seinen unzähligen Reisen begegnete, in den Mittelpunkt seiner Arbeit.
Als Fotoreporter war Thomas Höpker ab den 1950er Jahren für die Münchner Illustrierte tätig, später für das Magazin Kristall und schließlich für den Stern. Bereits zu Beginn seiner Kariere als Fotograf sah er seine Aufgabe darin, „im engen Kontakt mit der Zeit zu leben, das Gegenwärtige zu ergründen und zu enträtseln“. Seine ab 1974 in der DDR entstandenen Reportagen sind eindrückliche Zeugnisse der Zeitgeschichte: Durch die Möglichkeit, seine als Journalistin in Ost-Berlin akkreditierte Ehefrau zu begleiten, war er einer der wenigen Korrespondent*innen, die das Leben in der DDR über mehrere Jahre dokumentieren konnten. 1979 zieht er nach New York und wird 1989 als erster deutscher Fotograf Vollmitglied der Agentur MAGNUM-Photos, deren Präsident er von 2003 bis 2007 ist.
Gern bezeichnet Thomas Höpker sich selbst ganz bescheiden als Auftragsfotograf, als „Bilderfabrikant“. Als einer, der sich für nichts Geringeres als für die Wirklichkeit interessiert, für die Wahrhaftigkeit des Augenblicks. Intimate History vermittelt eindrücklich das Interesse Höpkers an gesellschaftlichen Themen und sein Einfühlungsvermögen in die von ihm porträtierten Menschen. Authentizität und die fotografische Zeugenschaft sind die prägenden Konstanten seiner Arbeit. Unaufgeregt, subtil und fern von Sensationslust wurden viele seiner Motive durch ihre präzise Bildgestaltung und dichten Bildaussagen zu zeitlosen Ikonen der Concerned Photography.