Mit Inspiration, Innovation und Gemeinschaftserlebnissen begeisterte der Fotogipfel in Oberstdorf erneut. Das höchste Fotofestival Deutschland in Oberstdorf, dem malerischem Herz des Allgäus, wurde in den vergangenen Tagen wieder zum Magneten für Fotografiebegeisterte aus ganz Deutschland und darüber hinaus. Gestern ging der 13. Fotogipfel Oberstdorf zu Ende und kann eine überaus positive Bilanz ziehen: Das Festival löste beim Publikum durch seine faszinierende Mischung aus Kunst, Technik und Gemeinschaft wieder einmal große Begeisterung aus und setzte erneut Maßstäbe als größtes Fotofestival in Süddeutschland.

Bernd Ritschel erläutert Bilder seiner Ausstellung auf dem Nebelhorn. © Norbert Rosing
Tradition trifft auf Innovation
Was als kleines Treffen leidenschaftlicher Fotofreund*innen begann, hat sich über die vergangenen Jahre zu einem etablierten Ereignis in der nationalen und internationalen Fotoszene entwickelt. Bereits zum dreizehnten Mal verwandelte sich Oberstdorf vom 2. bis 6. Juli in einen Mix aus Open-Air- und Indoor-Galerie, in dem Natur und Kunst auf einzigartige Weise verschmolzen.
Dieses Jahr stand das Festival unter dem Motto „Perspektiven“. Damit rückte der Fotogipfel die Vielfalt der fotografischen Sehweisen, die Kreativität und die Möglichkeit, die Welt auf unterschiedliche Art und Weise zu entdecken, in den Mittelpunkt. Das Motto spiegelte sich sowohl in den Ausstellungen als auch im Rahmenprogramm und den Workshops wider.

Kultusministerin AD Claudia Roth und Kurator Christian Popkes © Norbert Rosing.
Hochkarätige Ausstellungen und internationale Gäste
Der Fotogipfel Oberstdorf ist bekannt für seine eindrucksvollen Ausstellungen, die sowohl unter freiem Himmel als auch an ausgewählten Indoor-Locations präsentiert werden. Auch in diesem Jahr zog es zahlreiche Besucher*innen zu den spektakulären Großformaten auf den Wiesen und Wanderwegen rund um Oberstdorf sowie in die Galerien der Stadt. Einige der Ausstellungen sind noch bis in den Herbst zu sehen. Wir finden folgende Ausstellungen besonders interessant:
- Bernd Ritschel: Das Wasser der Alpen auf dem Nebelhorn
Der Alpinfotograf Bernd Ritschel kommentierte seine Ausstellung an der spektakulärsten Location des Fotogipfels unter dem Titel „Das Wasser der Alpen“ folgendermaßen: „Für mich gibt es keine schönere und auch spektakulärere Plattform für eine Ausstellung als der Gipfel des Nebelhorns. Ganz gleich ob Sonnenschein oder brodelnde Wolken, die riesigen, drei Meter hohen Drucke entwickeln dort oben eine ganz eigene Energie. Wichtig war mir bei dieser ersten Ausstellung den Fokus auf die Schönheit und Kraft des fließenden Wassers zu legen. Mal mystisch und geheimnisvoll, mal zart und leicht“. - Joachim Baldauf Unterwasserwelten von Joachim Baldauf
In seiner aktuellen Ausstellung präsentiert der Modefotograf eine Serie von Arbeiten, die sich der Ästhetik surrealer Unterwasserwelten widmen. Die gezeigten Werke sind in Kooperation mit dem interdisziplinär arbeitenden Kreativstudio Kombinaut entstanden und reflektieren die Schnittstelle zwischen klassischer Fotografie und zeitgenössischen KI-Technologien. - Leica Akademie Deutschland: FOTOGRAFIE er-LEBEN
In diesem Jahr ist die Leica Akademie Deutschland im Cewe Haus (Oberstdorf Haus Saal Breitachklamm) vertreten. Die inspirierenden Arbeiten der Referent:innen der Akademie sind vielfältig, bunt, manchmal schwarz-weiß – aber stets außergewöhnlich. GDT Unser blauer Planet -Verborgene Welt unter Wasser im Fuggerpark. - Die Gesellschaft für Naturfotografie e.V. (GDT) präsentiert Ihnen in dieser außergewöhnlichen Outdoorausstellung 50 Bilder der besten Unterwasserfotografen Europas, alle prämiert im renommierten GDT Fotowettbewerb Europäischer Naturfotograf des Jahres. Tauche trockenen Fußes ein in die faszinierende Welt unter Wasser!
- Ulla Lohmann: Taka Tuka Land Die vor allem für ihre spektakulären Fotos von Vulkanausbrüchen bekannte Fotografin Ulla Lohmann entführt ihr Publikum auf den Spuren von Pippis Langstrumpfs Papa in Papua-Neuguinea, zum Hottentottenkönig Efraim Langstrumpf. Doch dass die Autorin Astrid Lindgren sich für ihr Kinderbuch von einer wahren Geschichte inspirieren ließ, wissen die wenigsten. Schon als Kind wollte Ulla Lohmann unbedingt in die Südsee, um zu lernen, wie Pippi Langstrumpf auf Palmen zu klettern lernte. Sie fand heraus, dass es Pipis Papa wirklich gegeben hat. Der Schwede Carl Emil Pettersson wanderte nach Papua-Neuguinea aus, um dort eine Kokosplantage zu gründen und die Häuptlingstochter Sindu zu heiraten. Seine Geschichte diente Astrid Lindgren als Inspiration. Das Taka Tuka Land gehört in Wirklichkeit zum Bismarck-Archipel, das zu Ehren des damaligen Reichskanzlers Otto von Bismarck so genannt wurde und früher deutsche Kolonie war.

Eröffnungsfeier Fotogipfel Oberstdorf. © Norbert Rosing
Workshops, Vorträge und Mitmachaktionen
Ein zentrales Element des Fotogipfels sind die zahlreichen Workshops, bei denen Anfänger*innen und Fortgeschrittene gleichermaßen von renommierten Expert*innen lernen können. Das Spektrum reichte dieses Jahr von Grundlagen der Landschaftsfotografie über Porträtkunst in natürlichem Licht bis hin zu Drohnen- und Smartphone-Fotografie. Besonders beliebt waren die exklusiven Fotowanderungen durch das idyllische Umland, bei denen Technik und Naturerlebnis auf besondere Weise zusammenkamen.
Zahlreiche Vorträge und Podiumsdiskussionen ergänzten das Angebot. Hier wurden aktuelle Trends der Fotografie, ethische Fragen und die Rolle der KI in der modernen Bildbearbeitung thematisiert. Viele Teilnehmer*innen zeigten sich begeistert von der Offenheit und dem Austausch, der auch über die eigentlichen Veranstaltungsorte hinaus in den Cafés und auf den Plätzen Oberstdorfs stattfand.
Mitmachaktionen wie der Fotomarathon, bei dem die Teilnehmer*innen innerhalb weniger Stunden zu vorgegebenen Themen fotografieren müssen, förderten die Kreativität und den Teamgeist.

Bernd Ritsche, Norbert Rosing und Bürgermeister Klaus King vor einem Bild von Bernd Ritschel auf dem Nebelhorn. © Norbert Rosing
Kulturelle Highlights und Begegnungen
Der Fotogipfel wäre kein echtes Allgäuer Fest ohne die Einbindung der lokalen Kultur. Musikalische Darbietungen, regionale Spezialitäten und gemeinsame Abende unter freiem Himmel schufen eine warme, einladende Atmosphäre. Viele Besucher*innen nutzten die Gelegenheit, mit den Künstler*innen persönlich ins Gespräch zu kommen, Portfolio-Reviews durchzuführen oder sich einfach inspirieren zu lassen.
Fazit: Ein Erfolgsmodell mit Herz und Vision
Mit dem 13. Fotogipfel hat Oberstdorf erneut bewiesen, dass das Festival weit mehr ist als eine Aneinanderreihung von Ausstellungen. Es ist ein Ort, an dem Fotografie lebendig wird, an dem Menschen einander begegnen und gemeinsam wachsen – in technischer, künstlerischer und menschlicher Hinsicht. Wer Freude an Bildern, an Perspektivenwechseln und Begegnungen hat, sollte sich den nächsten Fotogipfel schon jetzt vormerken. Oberstdorf bleibt ein Hotspot für alle, die die Magie der Fotografie lieben.
Wir freuen uns schon auf den 14. Fotogipfel Oberstdorf 2026!
Für unsere Recherchen haben wir die Hilfe von KI genutzt.







