Das Leben und die Gesichter der Armen in der Welt: Renée C. Byers Werk ist eine fesselnde und außergewöhnliche Serie von Fotos und Berichten. Die mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Fotojournalistin beleuchtet die Gesichter von Menschen, die überall auf der Welt in extremer Armut leben. Auf ihren Reisen in zehn Ländern auf vier Kontinenten hat Byer Einzelpersonen und Familien aufgesucht, die am Rande des Überlebens stehen und mit etwa einem US-Dollar pro Tag auskommen müssen. Ziel muss es sein, Armut in allen Formen und überall auf der Welt zu beenden. Ihre bewegende Reportage war auf dem Festival open your eyes in Zürich zu sehen.
Die Menschen in Byers packenden Porträts teilen mit ihr ihre Nöte, ihre Freuden und ihre Träume für die Zukunft. Oft mit wenig Hoffnung, ihr Schicksal zu ändern, träumen sie von etwas Besserem für ihre Kinder. In ihren erschütternden und zärtlichen Bildern, begleitet von den Geschichten der Menschen, deren Vertrauen sie gewonnen hat, gibt Byer jenen eine Stimme, die sonst kein Gehör finden würden.
Diese Ausstellung, die auf dem gleichnamigen Buch basiert, versucht, durch Bilder und Erzählungen eine Schnittstelle zu schaffen, die die Betrachter:innen einbezieht und sie an einer sehr persönlichen Erfahrung teilhaben lässt, die uns alle betrifft. Living On A Dollar A Day wurde geschaffen, um Verständnis und Empathie zu wecken und die Bereitschaft zu fördern, etwas gegen die extreme Armut zu unternehmen.
Renée C. Byer ist vor allem für ihre intensive Arbeit über benachteiligte Menschen bekannt. Ihre Fähigkeit, Fotografien mit tiefer emotionaler Resonanz und Sensibilität zu schaffen, brachte ihr 2007 den Pulitzer-Preis für Reportagefotografie und Dutzende von nationalen und internationalen Auszeichnungen ein, darunter den World Understanding Award von Pictures of the Year International und eine Platzierung in der Pulitzer-Finalrunde 2013. Für ihre Multimedia-Arbeit wurde sie zweimal für den Emmy nominiert. Ihre Bilder und Interviews mit ihr wurden weltweit in Medien wie Paris Match, TIME, Newsweek und National Geographic veröffentlicht. Ihre Fotografien wurden in vierzehn Büchern und zwei Monografien veröffentlicht.
ZIEL1: ARMUT IN ALLEN FORMEN ÜBERALL BEENDEN.
Während die weltweiten Armutsraten seit 2000 um mehr als die Hälfte gesenkt wurden, lebte Ende 2015 weltweit immer noch fast jeder Zehnte in Haushalten mit Einkommen von weniger als 1,90 US-Dollar pro Tag und Kopf. In vielen Ländern Ost- und Südostasiens wurden erhebliche Fortschritte erzielt, aber weiterhin leben bis zu 42 Prozent der Bevölkerung in Afrika südlich der Sahara unterhalb der Armutsgrenze.
Armut ist mehr als der Mangel an Einkommen und Ressourcen, um eine nachhaltige Existenz zu sichern. Zu ihren Erscheinungsformen gehören Hunger und Unterernährung, begrenzter Zugang zu Bildung und anderer Grundversorgung, soziale Diskriminierung und Ausgrenzung sowie die mangelnde Beteiligung an Entscheidungsprozessen.
Das Wirtschaftswachstum muss integrativ sein, um nachhaltige Arbeitsplätze zu schaffen und die Gleichstellung zu fördern. Soziale Schutzsysteme müssen eingeführt werden, um das Leid in katastrophengefährdeten Ländern zu lindern und angesichts großer wirtschaftlicher Risiken Unterstützung zu leisten. Diese Systeme werden dazu beitragen, die Reaktionen der betroffenen Bevölkerung auf unerwartete wirtschaftliche Verluste nach Katastrophen zu stärken und schließlich die extreme Armut in den am stärksten verarmten Gebieten zu beenden.
Schon gewusst?
2015 lebten 736 Millionen Menschen in extremer Armut. Davon 413 Millionen in Afrika südlich der Sahara.