Was die Welt bewegt – Kriege, Umweltkatastrophen, persönliche Schicksalsschläge – beim Visa pour L’image bekommt man einen Blick auf das Geschehen rund um den Erdball im Großen und im Kleinen. In dem französischen Städtchen Perpignan werden vom 31. August bis 15. September 2024 beim 36. Festival des Fotojurnalismus in 26 Ausstellungen Bildgeschichten der großen Fotoreporter aus aller Welt gezeigt, die bewegen, erschrecken aber auch das Leben besser verstehen lassen. Aber nicht nur die Ausstellungen sind besuchenswert, ebenso sind es die sechs abendlichen Projektionen auf dem Campo Santo.
Einige der Ausstellungen möchten wir Ihnen vorstellen: „Eine Welt im Aufruhr“ zeigen die Bilder von Paula Bronstein. Die Welt des Fotojournalismus hat im Laufe von Paula Bronsteins über vier Jahrzehnte andauernder Karriere tiefgreifende Veränderungen erfahren. Heute, im Alter von 70 Jahren, ist sie noch immer genauso engagiert, die Geschichten der Menschen zu erzählen wie in den 1980er Jahren. Sie hat die Schrecken des Krieges und die Zerstörung durch Naturkatastrophen miterlebt. In kriegszerstörten Ländern wie der Ukraine und Afghanistan vermittelt ihre Arbeit die Widerstandskraft, den Mut und die Hoffnung derjenigen, die so viel verloren haben.
In der Reportage „Two Walls“ stellt Alejandro Cegarra, die seit 2019 sich verändernde Einwanderungspolitik Mexikos, vor. Ein Land, das an seiner Südgrenze traditionell Migranten und Asylsuchenden gegenüber aufgeschlossen war, ist zu einem Land geworden, das strenge Einwanderungsmaßnahmen durchsetzt. Die Zusammenarbeit zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko bei der Verweigerung von Asyl und der Einschränkung der Migration hat noch größere Hürden geschaffen. Es wurden physische, psychologische und administrative Hindernisse errichtet, um eine strenge Einwanderungspolitik durchzusetzen und Türen zu schließen, die einst für diejenigen offen standen, die es am dringendsten brauchten.
Seit den Protesten von 2019 hat Haiti eine Krise nach der anderen durchgemacht. 2021 wurde Präsident Jovenel Moïse ermordet und bewaffnete Banden übernahmen die Kontrolle in Port-au-Prince. Im Februar 2024 weigerte sich eine Koalition bewaffneter Banden unter der Führung von Jimmy Chérizier, Premierminister Ariel Henry als legitimen Führer anzuerkennen und zwang ihn zum Rücktritt, den er am 11. März vollzog. Das Land geriet daraufhin in die Hände von Banden, die Angriffe auf nationale Institutionen und die Polizei verübten. Diese Ereignisse waren das Thema von Corentin Fohlen.
Frauen, die gekommen sind, um die Kandidatur des ehemaligen Premierministers Mir Hossein Mousavi bei einer Kundgebung zu unterstützen. Teheran, Iran, 9. Juni 2009 von Alfred Yaghobzadeh.
Der Krieg in Tigray hat viele Frauen zur Landarbeit gezwungen. Sie leben allein mit ihren Kindern, nachdem sie zu Witwen geworden sind oder – im Falle von Opfern sexueller Übergriffe – von ihren Ehemännern verstoßen wurden. Adwa, Tigray, Äthiopien, 20. Dezember 2023. Ihre Geschichte erzählen die Bilder von Cinzia Canneri.
Mayotte. Im Rahmen einer Zeremonie am Strand von Ambato, die das Ende ihrer zweimonatigen militärischen Grundausbildung (FMI) markiert, werden die Freiwilligen in Anwesenheit des Korpschefs und ihrer Familien der Regimentsflagge vorgestellt. Miquel Dewever-Plana
Arnaud lebt allein und verrichtet eine Reihe von Aushilfsjobs. Psychologische Probleme haben ihn zu Aufenthalten in speziellen Einrichtungen veranlasst. Meurthe-et-Moselle, 2021. Pierre Faure / Hans Lucas
Die Familie Grinik zu Hause: Olga und Nikolay, ihr Sohn Kirill und ihre Tochter Miroslava. Avdiivka, Donbass, Ukraine, Juli 2018. © Anastasia Taylor-Lind, Gewinnerin des Canon Stipendiums für weibliche Fotojournalisten 2023
Tage der offenen Tür für die Rekrutierung: Junge Menschen, die an einer Karriere in den Streitkräften interessiert sind, werden eingeladen, zwei Tage bei der Luftlandebrigade zu verbringen, zu der helikoptergestützte Infanterietruppen gehören, die für den sofortigen Einsatz in der ganzen Welt bereitstehen. Oranje-Kaserne, Schaarsbergen, Niederlande, Oktober 2008. Ad van Denderen / Agence VU‘