Auf dem Züricher Fotofestival „Open Your Eyes“ trafen im letzten Jahr großartige Fotografie auf großartige Wissenschaft. Unter dem Motto, die 17 Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen vorzustellen, wurde unter anderem das Ziel 6 mit Motiven von Randy Olson gezeigt, das sich darum dreht die Verfügbarkeit und Nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für Alle zu gewährleisten.

In Dhaka, Bangladesch bringt Noorjahan ihrem Kind Momo bei, wie man Plastikabfälle aus dem Buriganga-Fluss rettet. Sie trocknen sorgfältig jedes Stück und schliessen sich damit Millionen von Menschen in dieser Branche an, die immer mehr Arbeitskräfte benötigt.
Sauberes, zugängliches Wasser für alle ist ein wesentlicher Teil der Welt, in der wir leben wollen, und es gibt genügend Süßwasser auf dem Planeten, um dies zu erreichen. Aufgrund schlechter Wasserwirtschaft oder schlechter Infrastruktur sterben jedoch jedes Jahr Millionen von Menschen an Krankheiten, die mit einer unzureichenden Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und Hygiene verbunden sind.

Auch heilige Orte werden mit Plastik verschmutzt. Varanasi ist eine Stadt an den Ufern des Ganges in Nordindien, die für Hindus, Buddhisten und Jains als heilig gilt. Religiöse Tourist:innen baden dort und werfen Weihkerzen in den Fluss, der inzwischen mit Plastik gefüllt ist.Randy Olson
Wasserknappheit, schlechte Wasserqualität und unzureichende sanitäre Einrichtungen beeinträchtigen die Ernährungssicherheit, die Lebensgrundlage und die Bildungsmöglichkeiten armer Familien auf der ganzen Welt. Derzeit leben mehr als zwei Milliarden Menschen mit der Gefahr eines eingeschränkten Zugangs zu Süßwasserressourcen. Bis 2050 dürfte mindestens jeder Vierte in einem Land leben, das von chronischem oder wiederkehrendem Süßwassermangel betroffen ist. Bestimmte Dürren treffen einige der ärmsten Länder der Welt und verschärfen Hunger und Unterernährung. Glücklicherweise wurden in den letzten zehn Jahren grosse Fortschritte bei den Trinkwasserquellen und der Abwasserentsorgung erzielt, so dass heute über 90 Prozent der Weltbevölkerung Zugang zu verbesserten Trinkwasserquellen haben.
Um Abwasserentsorgung und den Zugang zu Trinkwasser zu verbessern, müssen die Investitionen in die Bewirtschaftung von Süßwasserökosystemen und Abwassereinrichtungen auf lokaler Ebene in mehreren Entwicklungsländern in Afrika südlich der Sahara, Zentralasien, Südasien, Ostasien und Südostasien verstärkt werden.
Schon gewusst?
785 Millionen Menschen
hatten 2017 noch immer keine grundlegende Trinkwasserversorgung.
RANDY OLSON
Das Plastik-Dilemma / Das Plastik-Problem
Plastik erstickt unseren Planeten. Und: Jeder Mensch verzehrt wöchentlich so viel Mikroplastik wie man zur Herstellung einer Kreditkarte braucht. Bis zum heutigen Tag wurden mehr als 8,3 Milliarden Tonnen Plastik produziert. Nur magere neun Prozent wurden recycelt. 6,3 Milliarden Tonnen verbleiben auf unseren «Land- und Wasserfriedhöfen».
Die Vereinigten Staaten sind mit 340 Gramm pro Person und Tag der grösste Produzent von Kunststoffabfällen. In asiatischen und afrikanischen Ländern, in denen der Anteil an Plastikmüll 80 Prozent beträgt, sind die Menschen oft sogar gezwungen, auf einer Müllhalde aus Plastik zu leben. Achtzig Prozent des Plastiks, das unsere Ozeane verschmutzt, stammt aus fünf Flusssystemen in Indien, auf den Philippinen und in Indonesien. Der Hauptverursacher sind Produktverpackungen, die in Fracking-Anlagen in der ersten Welt zu Einwegplastik «gecrackt» werden.
Zig Millionen Menschen in Ländern der Dritten Welt sind in der informellen Plastikmüllindustrie tätig. Sie finden Arbeit beim Sortieren, Reinigen und Verarbeiten. Von dort importiert China bevorzugt Kunststoffabfälle. Sollte China seine Pläne wahr machen, den Plastikverbrauch zu reduzieren, würde das in diesen Ländern zu gravierenden wirtschaftlichen Verwerfungen führen.
Als Randy Olson begann, das Plastik-Problem fotojournalistisch zu untersuchen, war dessen Ausmass noch nicht bekannt. Damals war die Vorhersage, dass es im Jahr 2050 mehr Plastik als Fische im Meer geben würde, gerade erst in unser Bewusstsein gerückt.
Randy Olson haben mehr als 30 National Geographic-Projekte auf fast alle Kontinente geführt. Er wurde als Magazine Photographer of the Year und New- spaper Photographer of the Year ausgezeichnet. Randy Olson gründete The Photo Society (TPS), die die meisten Fotograf:innen vereint, die für National Geographic arbeiten. Open your eyes fühlt sich geehrt, Partner von TPS zu sein.