Erstklassige amerikanische Straßenfotografie: Der Fotograf James Carroll, 1940 in Salt Lake City geboren und im April dieses Jahres gestorben, lebte zunächst in Nevada, dann in Kalifornien und Long Island, um schließlich nach Nerw York City zu gehen. Seine Fotografien erschienen in wichtigen amerikanischen Zeitschriften, wie ‚New York Times‘, Magazinen, wie ‚The Sun‘, und Büchern, beispielsweise von Time Life oder Eastman Kodak.
Die oftmals eher intime Augenblicke wiedergebenden Schwarzweiß-Fotografien, die James Carroll im Laufe von mehr als 40 Jahren mit seiner Leica M3 auf den Straßen der USA aufgenommen hat, bilden eine einzigartige Zusammenstellung historischer ‚Americana‘. Die Aufnahmen sind jeweils mit Ort und Datum sowie teilweise sehr persönlichen Kommentaren versehen und führen den Betrachter von dokumentarischer Herangehensweise zu einer subjektiveren Sphäre, in der sich der Fotograf bei eher zufälligen Begegnungen neue Szenarien ausgedacht hat, während er gleichzeitig den amerikanischen Schauplatz kommentierte.
Angetrieben von dem Bedürfnis, Erinnerung an seine eigenen Erfahrungen und die anderer zu bewahren und von dem, was Kurator und Autor Sean Corcoran in seinem Text als „seine Sehnsucht zu sehen, zu wissen und zu verstehen“ beschreibt, erforschte James Carroll die Vergänglichkeit menschlichen Lebens und seiner Beziehungen. „Ich betrachte die Straße als Bühne oder auch als Filmset.“
Das im Kehrer Verlag, Heidelberg erschienene Buch „The Lives of Others“ ist somit eine Retrospektive eines der größten Straßenfotografen Amerikas, das viele bisher unveröffentlichte Werke aus seiner mehr als vier Jahrzehnte umspannenden Karriere präsentiert.
H.-G. v. Zydowitz
James Carroll – The Lives of Others
Herausgeberin: Régina Monfort
Texte: James Carroll, Sean Corcoran
192 Seiten mit 129 Duplexabbildungen
Format: 24 x 22 cm, Leineneinband mit Titelschild
Sprache: Englisch, Heidelberg, Kehrer Verlag
ISBN: 978-3-96900-150-9;
Preis 50 Euro