Keine Branche beherrscht die hohe Kunst der optischen Täuschung oder – anders formuliert – der Schönrederei besser als die Fotoindustrie. Geradezu perfekte Beispiele dazu von einst die inzwischen verstorbene photokina und der in den letzten Zügen liegende Photoindustrie-Verband. Aber auch im heute führenden Fotoindustrieland Japan hat Schönfärberei Tradition: Man denke nur an den Olympus-Skandal, der zur Umfirmierung der Kamerasparte in OM Systems führte oder die Schönrederei der Kamerahersteller in Ihrem Verband der CIPA, die sogar von einer Erholung des Marktes sprechen, weil sie mit weniger Kameras durch höhere Preise noch immer attraktive Umsätze erwirtschaften. Fakt ist: das Einsteigersegment, das früher die hohen Stückzahlen im Markt ausmachte, existiert schlichtweg nicht mehr. Während die meisten Hersteller versuchen, die Schwelle für den Kauf ihrer hochpreisigen Premium-Modelle durch ständig neue Rabattaktionen zu senken, möchte Fujifilm diesem Trend nun mit der Wiederbelebung seiner spiegellosen X-Kameralinie mit APS-C Sensor für Einsteiger entgegensteuern und einem breiten Publikum den Einstieg in die kreative Fotografie erleichtern.

Nun ja, was jedes Handy seit Jahren kann, Videos im Hochformat aufnehmen ( warum eigentlich) feiert man bei Fujifilm als Inovation….
Die Fujifilm X-M5 ist die kleinste und mit einem Gewicht von 355 Gramm auch die leichteste Kamera der spiegellosen X-Kameraserie. Mit ihr lassen sich sowohl digitale Fotos als auch Videos aufnahmen. Dennoch soll sie einfach zu bedienen sein und sich gleichwohl für Einsteiger und wie Fortgeschrittene eignen.
Sie ist mit fortschrittlichen Funktionen wie einem KI-gestützten Autofokus zur Erkennung von dynamischen Objekten wie von Tieren und Autos ausgestattet.
Ihr 26,1-Megapixel X-Trans CMOS 4-Sensor und der schnelle X-Prozessor 5 sollen für eine hohe Bildqualität sorgen. Das Wahlrad auf der Oberseite ermöglicht den einfachen Wechsel zwischen unterschiedlichen digitalen Filmsimulationen, um Fotos und Videos einen bevorzugten Analog-Look zu verleihen. Ein digitaler Bildstabilisator und leistungsfähige Mikrofone unterstützen bei Videoaufnahmen. Der neue 9:16-Kurzfilm-Modus erleichtert die Aufnahme vertikaler Videos im Vlog-Modus.
Der neue AF-Algorithmus ermöglicht eine bessere Vorhersage von Objektbewegungen. Die Kamera bietet dadurch eine präzise Verfolgung von dynamischen Objekten und einen exakten Autofokus auch bei kontrastarmen Motiven. Neben dem bestehenden Gesichts- und Augen-Autofokus bietet die X-M5 einen Motiverkennungs-Autofokus, der auf Deep-Learning-Technologie basiert. Die Kamera erkennt mithilfe künstlicher Intelligenz Tiere, Vögel, Autos, Motorräder, Fahrräder, Flugzeuge, Züge, Insekten und Drohnen.
Die X-M5 kann hochauflösende 6,2K-Videos mit 30 Bildern pro Sekunde und 4:2:2 10-Bit-Farbqualität direkt auf die eingelegte SD-Karte aufzeichnen. Sie unterstützt viele weitere Videomodi wie etwa die 4K-Aufnahme mit 60 Bildern pro Sekunde für eine flüssigere Darstellung von dynamischen Szenen oder Full-HD-Zeitlupen mit 240 Bildern pro Sekunde.
Die X-M5 ist die erste Kamera der X Serie, mit drei eingebauten Mikrofonen. Für die Tonaufzeichnung kann zwischen vier Optionen für die Richtcharakteristik-Optionen gewählt werden: Surround, vorne, hinten sowie vorne & hinten. Die Kamera ist auch die erste mit einer akustischen Rauschunterdrückung, die störende Dauergeräusche während der Aufnahme filtert – beispielsweise das von einer Klimaanlage verursachte Grundrauschen.
Der Vlog-Modus erlaubt es Benutzern, die Aufnahmebedingungen intuitiv über den LCD-Touchscreen zu ändern. Verbesserte Symbole und deren optimierte Anordnung erleichtern die Videoaufnahme zusätzlich. In den Medienaufnahme-Einstellungen können nun auch die Bitraten 8 Mbit/s und 25 Mbit/s gewählt werden, um das Übertragen der Videos auf mobile Endgeräte und das Hochladen auf Social-Media-Plattformen zu beschleunigen.
Die X-5 ist mit dem bereits erhältlichen, optionalen Zubehör wie dem Lüfter FAN-001, der die Kamera kühlt, um eine längere Videoaufnahmezeiten zu erreichen sowie mit dem Griffstativ TG-BT1, einem Handgriff für die Kameras der Fujifilm X Serie kompatibel. Letzteres verbessert nicht nur den Halt der Kamera, sondern erfüllt gleichzeitig die Funktion eines kleinen Stativs mit dem sich bequem Selbstporträts und Aufnahmen aus niedrigen Blickwinkeln machen lassen, die normalerweise schwierig umzusetzen sind.
Ersteindruck: Klein, leicht und Hybrid für Foto und Video geeignet ist ie Fujifilm X M5 mit ihrem klassischen, zeitlosen Design eine gute Reisebegleiterin, mit der man sich siccher gern sehen lässt. Sie lässt sich vollautomatisch oder mit individuellen Einstellungen einsetzen und soll mit der für Fujifilmprodukte bekannten, hohen Qualität der Farbbwiedergabe aufwarten. Für Einsteiger allerdings etwas zu hochpreisig.
Die Fujifilm X-M5 soll ab November 2024 in den Farbvarianten Silber und Schwarz erhältlich sein.
Preis:
Fujifilm X-M5: ca. 900 Euro
Fujifilm X-M5 + FUJINON XC15-45mmF3.5-5.6 OIS PZ Kit: ca. 1.000 Euro