Noch bis 30.09.2025 wird im Haus der Berge, Nationalpark Berchtesgaden die Ausstellung „Konrad Wothe – Knallbunt und unsichtbar“ zu sehen sein. Sie zeigt die Farbenpracht in der Tierwelt und welche Funktionen Farben und Muster erfüllen: es wird geworben, gewarnt, getrixt und getarnt.
Auffällig gefärbte Tiere haben die Menschen seit jeher fasziniert. Pfauen und Fasane mit ihrem glänzenden Gefieder begeisterten schon die Herrscher in der Antike. Albrecht Dürer war von dem schillernden Federkleid einer Blauracke so angetan, dass er sie gleich zweimal malte. Und die schillernde Vielfalt der tropischen Schmetterlinge zog immer schon Sammler und Liebhaber an. Doch auch Frösche, Geckos oder Schlangen tragen bizarre Farbmuster – ganz zu schweigen von Insekten wie Käfern, Wanzen oder Libellen.
Dabei sind die Farben keineswegs nur Schmuck. Farbmuster dienen vielfältigen Zwecken; sie helfen Tieren, Artgenossen als solche zu erkennen – oder einzelne Individuen zu unterscheiden –, sie warnen Fressfeinde oder Gegner, sie täuschen vermeintliche Stärke vor oder übertriebene Größe. Und sie sind natürlich extrem wichtig bei der Balz: Wer sich einen aufwendigen Federschmuck leisten kann, verfügt über einen gesunden Organismus und ist demnach ein attraktiver Partner.
Vielleicht am faszinierendsten ist es, wenn Farben zum Tricksen verwendet werden. So nutzen harmlose Schwebfiegen das bewährte gelb-schwarze Warnmuster der Wespen, um zu suggerieren, sie seien gefährlich oder giftig; Schmetterlinge erwecken mit riesigen Augenflecken auf den Flügeln den Anschein, sie wären das Gesicht eines viel größeren Tieres. Auch als Tarnung kommt Farbe zum Einsatz: Dann verschmelzen manche Tiere derart mit ihrer Umgebung, machen sich im buchstäblichen Sinn unsichtbar, dass wir als Betrachter ebenso getäuscht werden
wie ihre Feinde in der Natur.
Seit über 40 Jahren arbeitet der Naturfotograf Konrad Wothe in allen Teilen der Welt, von der Arktis über die gemäßigten Breiten und die Wüstenregionen bis zur Antarktis; besonders angetan haben es ihm dabei die tropischen Regenwälder, ob auf Madagaskar oder Papua Neuguinea, ob im Amazonasbecken oder in Indonesien. Seine Bilder feiern die Schönheit der Natur und den Einfallsreichtum der Evolution, lassen einen verblüfft und staunend zurück.
KONRAD WOTHE, Jahrgang 1952, fotografiert seit seinem achten Lebensjahr. Nach dem Abitur arbeitete er als Kameramann für Heinz Sielmann. Im Anschluss studierte er Biologie mit Abschluss Diplom und produzierte zusammen mit seinem Studienkollegen Michael Herzog Tierfilme für das ZDF. So arbeitet er seit über vierzig Jahren als freier Naturfotograf und Tierfilmer; seine Arbeiten wurden vielfach ausgezeichnet. Sein Ziel ist es, die Wunder und die Schönheit der Natur möglichst vielen Menschen nahezubringen. Aber es ist ihm auch ein Anliegen, das Bewusstsein für unsere Verantwortung gegenüber der Umwelt zu schärfen.
Seine Arbeit führte ihn immer wieder an die schönsten Plätze der Erde zwischen Arktis und Antarktis. In den letzten 20 Jahren widmete er sich intensiv dem Thema Regenwald; Expeditionen führten ihn nach Mittel- und Südamerika, Afrika, Madagaskar, Indien, Südostasien, Neuguinea und Australien.
Eine Auswahl dieser Arbeit und seiner Dschungelabenteuer präsentiert er in seiner Multivisionsshow «Faszination Regenwald», einen Querschnitt seiner
Abenteuer und Reisen als Tierfotograf von den Anfängen bis zur Gegenwart zeigt er in seinem Multivisions-Vortrag «Ein Leben für die Tierfotografie».









