Gestaltet von der Künstlerin Morag Myerscough wird mit Flux ab Ende Juni die Pinakothek der Moderne um eine Attraktion reicher. Für die nächsten fünf Jahre wird ein außergewöhnlicher Ort unabhängig von den Öffnungszeiten des Museums geschaffen mit gastronomischen Angeboten und Kulturveranstaltungen. Flux, eine begehbare interaktive Installation, soll im Innen- und Außenbereich des Wintergartens der Pinakothek in Wohlfühlort ohne Konsumzwang, ein verbindungschaffender Impuls für die Nachbarschaft sein – offen für Alle. Anlässlich ihres 30. Jubiläums schenkt die Stiftung der Pinakothek und den Menschen, die sich im Kunstareal aufhalten, diesen „Dritten Ort“.
Flux wird ein Treffpunkt für Menschen mit unterschiedlichen Backgrounds, Bedürfnissen und Belangen sein und soll von einer lebendigen Gemeinschaft, Dialog und Interaktion getragen werden. Der Wunsch ist es, das kulturelle Leben mitten in der Stadt nachhaltig in den Alltag zu integrieren und ein Gefühl der Zugehörigkeit hervorzurufen.
Der Name Flux spielt dabei auf die Fluxus Kunstbewegung aus den frühen 60er Jahren an. Die Fluxus Künstler:innen stellten traditionelle Kunstbegriffe infrage und wollten die Grenzen zwischen Kunst und Alltag auflösen. Fluxus-Kunst sollte nicht elitär sein, sondern für jeden zugänglich. Viele der Werke waren humorvoll, spielerisch und provokativ.
Umgestaltung des Areals
Myerscoughs Entwurf beinhaltet eine temporäre, begehbare Skulptur im Wintergarten der Pinakothek der Moderne, die sich über zwei Ebenen erstreckt und den Innen- und Außenbereich nahtlos miteinander verbindet. Unterschiedliche Sitzbereiche ermöglichen gemeinschaftliches Beisammensein und lassen eine Vielzahl von Nutzungen und Funktionen im Raum zu. Im Außenraum sind mehrere Pavillons mit erhöhten Terrassen geplant, sowie ein „Kitchen Garden“ und mulifunktionale Objekte wie Rampen, Stufen, Podeste, Terrassen und Spielmöglichkeiten für Kinder und Familien.
Morag Myerscough beschreibt ihre Vision von Flux wie folgt: „Ein Ort voller Farbe, an dem du deiner Fantasie freien Lauf lassen kannst, der dein Herz mit Freude erfüllt, grenzenlosen Möglichkeiten bietet und Räume entstehen lässt.“
Die künstlerische Intervention von Morag Myerscough ist dabei mehr als eine farbenfrohe Kulisse: Sie bietet einen informellen Zugang für das Museum, lädt aktiv zum Verweilen ein und integriert eine Vielzahl von Szenenflächen und Bühnensituationen. FLUX macht seine Besuchenden zu Teilhabenden, was durch den kollaborativen Ansatz gesteuert und verwirklicht wird. Durch die Verschmelzung von Kunst, Natur und Funktionalität wird Flux zu einem vielseitig nutzbaren Rückzugsort, der ein breites Publikum anspricht und dessen Wahrnehmung bereichert.

Von links nach rechts: Dr. Markus Michalke, Dr. Marie Schnell, Prof. Dr. Andres Lepik, Morag Myerscough, Dr. Oliver Kase, Prof. Dr. Angelika Nollert, Dr. Reinhard Scolik, 2025, Foto: Pinakothek der Moderne, Robert Haas
Der Stiftungsratsvorsitzende der Pinakothek Dr. Markus Michalke erklärt dazu: „Wir möchten gemeinsam mit den vier Museen einen Ort schaffen, der alle zur Begegnung einlädt. Ein öffentlicher Ort als Teil des Museums, an dem sich alle willkommen und wohlfühlen sollen. Unser Auftrag ist die Vollendung der Pinakothek der Moderne – d. h. für uns auch den schwellenlosen und freien Zugang zur Pinakothek der Moderne für alle zur ermöglichen. Flux wird dies noch spürbarer machen.“
Das Projekt wird von der Thomas Kirch Stiftung und der Kirch Stiftung in Erinnerung an den Münchner Medienunternehmer Leo Kirch und seine Frau Ruth sowie von der Stiftung Pinakothek der Moderne gefördert. Dr. Reinhard Scolik, Stiftungsratsvorsitzender der Kirch Stiftung: „Leo Kirch war einer der Gründungsstifter der Pinakothek der Moderne. Mit der Förderung des neuen „Dritten Orts“ für die Pinakothek der Moderne knüpfen die Thomas Kirch Stiftung und die Kirch Stiftung an die lange Verbundenheit der Familie Kirch mit diesem großartigen Museum an. Wir freuen uns sehr dazu beizutragen, dass München um einen Begegnungsort für die Menschen in unserer Stadt reicher wird.“
„Wer wagt, gewinnt! Zum 30-jährigen Jubiläum blickt die Stiftung der Pinakothek der Moderne nicht nur zurück, sondern nach vorn. Gemeinsam mit der Pinakothek der Moderne zeigt sie: Museen bewahren nicht nur kulturelle Schätze der Vergangenheit, Museen sind Zukunftslabore. Flux ist ein Ort, der für das steht, was wir mit der Museumsoffensive erreichen wollen: neues Denken und neues Miteinander, mehr Aufenthaltsqualität und mehr Partizipation. Hier zeigt sich auch: Das Miteinander von Staat und Privat bietet einen guten Nährboden für frische Ideen mit Wow-Effekt. Herzlichen Dank für dieses außergewöhnliche Engagement!“, so Kunstminister Markus Blume.
Interaktion und Partizipation durch Programm & Aktivierung
Die flexible räumliche Gestaltung ermöglicht sowohl Bildung und Vermittlung als auch gastronomische Angebote und stellt gleichzeitig die Umsetzbarkeit eines interdisziplinären Programms in Synergie zu den vier Sammlungsbereichen Kunst, Graphik, Architektur und Design sicher. Geplant sind Lesungen und Diskussionsrunden sowie Performances und Musik-Events, als auch Happenings und Mitmach-Formate. All dies macht Flux zu einem ganzjährig und vielseitig nutzbaren Erlebnisraum.
Konzeptionell begleitet wird das Projekt Flux vom Kollektiv „This Is Really Happening”. Dahinter stehen Michi Kern, Lissie Kieser und Gregor Wöltje, die schon viele kreative Nutzungskonzepte (zuletzt das Sugar Mountain) in der Stadt umgesetzt haben. In Zusammenarbeit mit der Agentur „Bricks And Stories“ wurde der Name für das neue Projekt entwickelt, sowie das Logo und der Kommunikationsauftritt in allen Medienkanälen.
Zeitplan
Am Wochenende 15. und 16. März finden von 11 bis 17 Uhr finden offene Workshops im Wintergarten (Café) der Pinakothek der Moderne mit der Künstlerin statt. Es ist keine Anmeldung erforderlich, die Teilnahme ist kostenlos und jederzeit, ohne Vorkenntnisse, möglich.
Die große Flux Eröffnung findet am Abend des 26. Juni 2025 statt, gefolgt von einem rauschenden Eröffnungswochenende zum Kunstareal-Fest 27. bis 29. Juni 2025. Die Besucher:innen erwartet ein vielseitiges Programm, das von Workshops über Live-Musik bis hin zu Diskussionen und Performances reicht – Flux wird bunt und lebendig!