Begleitend zur aktuellen Ausstellung „Tobias Zielony – Dark Data“ findet am Mittwoch den 22. Februar 2023 um 19 Uhr ein Filmscreening des ukrainischen Filmemachers Oleksiy Radynski im Museum Marta Herford statt. Die gezeigten Filme spiegeln seinen Blick auf die Hauptstadt Kiew und ihre soziale und politische Landschaft wider. Das anschließende Gespräch zwischen Radynski und Daniel Muzyczuk, Co-Kurator der Ausstellung „Dark Data“, vermittelt tiefere Einblicke in die künstlerische Arbeit des Filmemachers. Näheres zu „Tobias Zielony – Dark Data“, finden Sie in unserer Rubrik Fotoausstellungen.
Unter dem Titel „Kyiv as World and Representation“ („Kiew als Welt und Repräsentation“) präsentiert der Filmemacher Oleksiy Radynski (*1984 in Kiew, UA) eine Auswahl seiner filmischen Arbeiten. Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt, Ticket ist der Ausstellungseintritt, ohne Anmeldung.Wie auch in Zielonys Arbeit „Maskirovka“ stehen hier Fragen zum öffentlichen Raum und dessen Nutzung im Fokus. Seine Werke befassen sich insbesondere mit der Nutzung der Stadt im Spannungsfeld von inoffiziellen Kulturen und der grassierenden Privatisierung des öffentlichen Raums. Neben zwei Kurzfilmen steht Radynskis Dokumentarlangfilm „Infinity According to Florian“ (2022, 70 Min.) im Zentrum des Abends. Er handelt von dem Maler und Architekten Florìan Jurjev und dessen Kampf darum, sein berühmtestes Gebäude – die sogenannte fliegende Untertasse von Kiew – vor der Zerstörung durch einen Bauunternehmer zu retten.
Oleksiy Radynski wuchs in den Ruinen eines Dokumentarfilmstudios in Kiew auf. Nach seinem Studium der Filmtheorie an der Kiewer Mohyla-Akademie nahm er an mehreren Filmprojekten teil, darunter „Home Workspace Program“ (Ashkal Alwan, Beirut) und „Labor in a Single Shot“ von Harun Farocki und Antje Ehmann, teil. Seine Filme wurden u.a. bei den Internationalen Filmfestspielen Rotterdam, den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen, e-flux (New York), dem Institute of Contemporary Arts (London), dem Krakow IFF, dem DOK Leipzig, dem DocAviv, dem Sheffield Doc Fest, dem Docudays IFF,
dem S A V V Y Contemporary (Berlin) und dem International Studio & Curatorial Program (New York) gezeigt und erhielten eine Reihe von Festivalpreisen. Als Essayist trug er zu Publikationen wie „Proxy Politics: Power and Subversion in a Networked Age“ (Archive Books, 2017), „Art and Theory of Post-1989 Central and East Europe: A Critical Anthology“ (MoMA, 2018) und der Zeitschrift e-flux bei.
Die digitale Veranstaltung kann im Livescreening vor Ort in der Ausstellung oder vom eigenen Bildschirm aus (per Zoom) verfolgt werden.
Das Veranstaltungsprogramm zur Ausstellung „Tobias Zielony – Dark Data” wurde von Daniel Muzyczuk co-kuratiert.