Das einzigartige Fotofestival „La Gacilly-Baden Photo“, bei dem die renommiertesten Fotografinnen und Fotografen der Welt ihren Blick auf die Schönheit aber auch Verletzbarkeit der Natur und der menschlichen Gesellschaft zeigen, stellt noch bis zum Oktober unter anderem die Bilder des Fotojournalisten George Steinmetz – Vereinigte-Staaten – geboren 1957, vor. Er hat sich fotografisch mit dem weltweit wichtigen Thema der globalen Nahrungsmittelproduktion beschäftigt.

Die letzte Woche der Sojabohnenernte auf dieser 25 000 Hektar großen Farm in Brasilien.
SLC Agricola ist mit insgesamt 600 000 Hektar Anbaufläche der größten Sojabohnenbetrieb des Landes. Um diese Farm mit genügend Wasser zu versorgen, musste der Grundwasserspiegel in 260 Meter Tiefe mit 26 Brunnen erschlossen werden Foto George Steinmetz
Woher kommt Ihr Essen? Das Rippensteak, die Hühnerkeule, die Karotten und was ist mit dem unschuldigen Kopfsalat? Wissen Sie, wie diese Lebensmittel auf Ihrem Teller landen? Viele Menschen im Westen blicken nicht weiter als bis zu den Gängen ihres Supermarktes. Und sie haben oft keine Ahnung, wie die täglichen Lebensmittel produziert werden oder woher sie kommen.
Diese Ausstellung und das Buch, auf dem sie basiert, versuchen, eine umfassende Antwort auf diese Frage zu geben. Feed the Planet ist das Ergebnis von zehn Jahren Arbeit in 40 Ländern auf allen Kontinenten und den fünf Ozeanen unseres Planeten. Ein beispielloses Projekt, Fotojournalisten George Steinmetz, der weltweit für die Qualität seiner Luftaufnahmen und die Präzision seiner Aufnahmen bekannt ist, akribisch betrieben wurde; ein außergewöhnliches visuelles Dokument, das das System der globale Nahrungsmittelproduktion veranschaulicht, mit dem die Ernährung von acht Milliarden Menschen auf unserem Planeten möglich werden muss.

Das berüchtigte „Plastikmeer“ westlich von Almeria, Spanien: Hunderte von Gewächshäusern,
die sich im Süden des Landes, so weit wie das Auge reicht, erstrecken. Während des Winters wird hier das meiste Gemüse, das in Europa verzehrt wird, angebaut, bevor es mit Lastwagen transportiert wird. Foto George Steinmetz
Abgesehen von den demografischen Daten gibt es viele Fragen. Seit Beginn der Domestizierung von Pflanzen vor etwa 11.000 Jahren hat der Mensch 40 Prozent der Landmasse der Erde in Ackerland umgewandelt – sehr oft zum Nachteil der Artenvielfalt. In den Ozeanen ist seit den 1950er Jahren mehr als die Hälfte der Fischbiomasse verschwunden. Und wir dürfen nicht übersehen, dass die Landwirtschaft für 30 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich ist.

Dieser Familienbetrieb in Iowa, USA, züchtet seit 25 Jahren 18.000 Truthähne in drei Gebäuden. Sie werden mit einer Mischung aus Mais und Sojabohnen gefüttert.
Der Mitarbeiter auf dem Foto verteilt Desinfektionsmittel, um die Ausbreitung von Krankheiten auf dem Hof zu verhindern.Foto George Steinmetz
Wie können wir diese Systeme mit der Aussicht auf eine Weltbevölkerung von zehn Milliarden Menschen bis 2050 in Einklang bringen? Wie können sie an den steigenden Eiweißverbrauch in den Schwellenländern angepasst werden? Wenn sich das weltweite Nahrungsmittelangebot in den nächsten 30 Jahren verdoppeln muss, wie kann dies erreicht werden, ohne die wenigen verbliebenen Wildnisgebiete zu vernichten? Vergessen wir nie, dass es unsere Pflicht als Verbraucher ist, für eine gerechte Nutzung unserer Ressourcen zu sorgen. Und dass die Entscheidungen, die wir alle mit unserem Konsumverhalten treffen können, erhebliche Auswirkungen auf das Marktangebot hat. Und damit letztlich auch auf die Umwelt und das Schicksal unserer Erde.







