In diesem Jahr dreht sich beim Umweltfotofestival »horizonte zingst«, alles um das Thema Ressourcen“. Das Fotofestival zieht jedes Jahr wieder Fotobegeisterte nach Zingst an der Ostsee. Typisch sind vor allem die großen Open-Air-Ausstellungen, die an zentralen Plätzen von Zingst zu sehen sind: in den Gärten, Parks und als attraktive Besonderheit am Ostseestrand. Aber das ist nicht alles was das Festival zu bieten hat. Das Programm reicht von Multimediaschauen über zahlreiche Workshops zu verschiedensten fotografischen Themen bis zur abendliche Projektion am Ostseestrand und nicht zu vergessen den Fotomarkt bei dem sich die wichtigsten Hersteller der Branche vom 29. bis 31. Mai ein Stelldichein geben.
Haben Sie sich je gefragt, woraus sich unser tägliches Leben zusammensetzt? Wasser, Luft, fossile Brennstoffe, Seltenerdmetalle, Rohstoffe aller Art, Wissen, Visionen und Technologie. All das, untrennbar miteinander verbunden, formt unsere Welt – eine Welt, die sich ständig auf-, ab- und umbaut. In der 18. Ausgabe des Umweltfotofestivals »horizonte zingst« laden wir Sie ein, die Bausteine unseres Alltags und die Komplexität hinter dem Begriff „Ressourcen“ neu zu entdecken
Sicher auf großes Interesse wird die Ausstellung REGENBOGENROBOTERWELTRAUMEIS an der Seebrücke von Zingst werden. 489 Grundschulkinder haben ihre Ideen für unsere Zukunft aufgemalt. Dazu zählen schwimmende Müllverwertungsmaschinen, Eis am Stiel auf dem Mond, Düsenschuhe und faire Wahlroboter. Die kreativen Köpfe machten sich Gedanken zum Thema Ressourcen und ließen uns wissen, was wir zu viel haben und was zu wenig und was unbedingt noch erfunden werden muss. Der renommierte Fotograf Jan von Holleben entwickelt daraus Motive und fotografiert sie mit rund 100 Kindern aus Zingst, Prerow, Barth und Ribnitz-Damgarten in Zingst. Gezeigt wird die Arbeit ab dem 23. Mai in der großen Strand-Ausstellung.
Im Max Hünten Haus in Zingst wird während des Festivals und noch bis zum 15.9.25 die Ausstellung „The Heavans“ zu sehen sein: Schätzungen zufolge werden weltweit bis zu 32 Billionen US-Dollar in Steueroasen versteckt, die größtenteils nicht einsehbar sind. Das ist das 13-fache des BIP des Vereinigten Königreichs. Ein Großteil dieser Gelder wird von sehr wohlhabenden Einzelpersonen im Ausland gebunkert. Ein wachsender Anteil gehört jedoch Unternehmen, die Steueroasen nutzen, oft legal, um sich finanziellen Vorschriften zu entziehen oder ihre Steuern zu senken, wodurch die Ressourcen, die Länder für Bildung,Gesundheitsversorgung und Sicherheit ausgeben können, aufgebraucht werden. Steueroasen sind keine exotische Exzentrizität, sondern sind zu einem strukturellen Instrument der globalisierten Wirtschaft geworden.Die Fotografen Paolo Woods und Gabriele Galimberti: „Zwei Jahre lang reisten wir zu Offshore-Zentren, die für Steuervermeidung, Geheimhaltung, Offshore-Banking und extremes Vermögen stehen,angetrieben von unserer unerbittlichen Besessenheit, dieses eher immaterielle Thema in Bilder zuübersetzen. Wir hoffen, dass wir mit „The Heavens“ ein Werk geschaffen haben, das zeigt, wie diese Orte aussehen und, was noch wichtiger ist, was sie bedeuten.“
Irina Werning Bilder „Back to the Future“ sind ein humorvoller Blick auf den Lauf der Zeit und wie sie uns verändert. Die argentinische Fotografin Irina Werning nimmt dafür alte Fotos und stellt sie Jahre später nach – mit den selben Personen, gekleidet, frisiert und porträtiert genau wie im Original. Die Ergebnisse sind mehr als nur sehr humorvoll und bieten einen faszinierenden Einblick in den Alterungsprozess.Überraschenderweise schlüpfen die Personen oft nahtlos in ihre alten Rollen zurück, sodass der Geist derselbe bleibt, auch wenn sich das Aussehen verändert hat. Die Ausstellung wird im Rahmen der Gruppenausstellung „Ressource:Zeit“ in der Multimediahalle gezeigt.
Für ein Jahr wird am Postplatz im Zentrum von Zingst Sarah Palmers Blick auf den Tourismus zu sehen sein. Die Arbeit „Wish You Were Here“ untersucht die Urlaubskultur inmitten der Klimakrise und wie sie, oft unbewusst, in den sogenannten Last-Chance-Tourismus einfließt. Der Last-Chance-Tourismus ist ein Trend, bei dem Reisende Ziele besuchen, die durch die Klimakrise irreparabel verändert und irgendwann ganz verschwinden werden. Je mehr Touristen diese Gebiete besuchen und je weiter sich die Klimakrise ausbreitet, desto mehr wächst der Last-Chance-Tourismus. Die Bilder wurden von der kanadischen Fotografin Sarah Palmer auf Film aufgenommen, wobei Mehrfachbelichtungen in der Kamera (nicht in Photoshop) erstellt wurden. Die Technik der Mehrfachbelichtung dient dazu, die Kollision der Welten von Natur und Tourismus und unsere tiefe und oft chaotische Faszination für Dinge, die nicht von Dauer sind, weiter zu verfestigen.










