Ein Highlight des Fotojahres 2023 ist das Festival La Gacilly–Baden Photo, das dieses Mal unter dem Motto „Orient“ steht und noch bis zum 15. Oktober 2023 dauert ORIENT! stellt Fotograf:innen aus dem Iran, Afghanistan und Pakistan in den Mittelpunkt. Es sind drei Länder, deren Fotograf:innen die Verteidiger positiven Denkens und Botschafter des Umweltbewusstseins sind.

Banner mit einem Bild von Maryam Firuzi
„Der Orient hat stets einen besonderen Platz in meinem Herzen eingenommen. Ich habe dort die Geburtsstätten von Weltreligionen ebenso fotografiert wie Mutter Teresas Wirken in Kalkutta. Oder Myanmar in den frühen 80-iger Jahren als das Land noch Burma hieß und eine Reise in verwehte Jahrhunderte bedeutete“, freut sich Lois Lammerhuber – Festivalsleiter, Fotograf und Verleger, „Nirgendwo auf der Welt habe ich so viel über das Zusammenleben der Menschen gelernt und nirgendwo habe ich so viel Demut vor anderen Kulturen erfahren. – Und jetzt habe ich die Ehre, den Orient in unserem Festival in Baden zu begrüßen.“
Die drei Länder Iran, Afghanistan und Pakistan gehören zum persischen Kulturraum. Es sind drei mehrheitlich muslimische Länder mit indoeuropäischen Bevölkerungsgruppen, die den Gesetzen der Religion und des Obskurantismus unterworfen bleiben. Drei Länder, die wir schlecht kennen obwohl sie die Herzen aller Reisenden wie Marco Polo erobert haben.

Foto Wakil Kosher
Drei Länder, die Heimat einer jahrtausendealten Zivilisation sind, einer einzigartigen künstlerischen Kreativität und mutiger Autor:innen, die sich die Fotografie ausgesucht haben, um ihren Platz in der Gesellschaft zu definieren. Fotograf:innen, die aus diesen Ländern stammen haben sich immer dafür entschieden, die
Konventionen zu brechen, um einen innovativen Stil zu entwickeln und mit Humanismus durchdrungenen Blick auf Menschen und Götter zu schauen. Ehre, wem Ehre gebührt: Abbas, Gohar Dashti und Hamed Noori, Ebrahim Noroozi, Maryam Firuzi, Hashem Shakeri, Paul Almasy, Véronique de Viguerie, Fatimah
Hossaini, Shah Marai und Wakil Kohsar, Sarah Caron.
Seit seiner Gründung ist das Festival nie von seinem Auftrag abgewichen die Schönheit der Natur ebenso zu zeigen wie die Notwendigkeit zu thematisieren, sie zu schützen. Durch das Prisma der Fotografie wollen wir die Herausforderungen einer nachhaltigen Welt ohne Naivität verdeutlichen. Dabei wird die manchmal dramatische Realität nie außer Acht gelassen. Alle Fotografien sind Zeichen unseres unerschütterlichen Glaubens an die Zukunft. Die Fotograf:innen unseres Festival wollen entschieden Zeugen und Teil der Bemühungen sein, unser schönstes gemeinsames Gut zu bewahren – den Planeten Erde: Mélanie Wenger, Bernard Descamps, Gabriele Cecconi, Stephan Gladieu, Money Sharma, Reporter ohne Grenzen, Brigitte Kössner–Skoff und Gerhard Skoff, Antonin Borgeaud, Jérôme Blin, Alisa Martynova, Maxime Taillez, Chloé Azzopardi.

Bilder Reporter ohne Grenzen
Das bilaterale Fotoprojekt der Schulen des Morbihan in der Bretagne und in Niederösterreich ist dieses Jahr dem Thema Öffnungen gewidmet. Ob im wörtlichen oder übertragenen Sinne, der Begriff der Öffnung umfasst auch Kommunikation und Reisen zu neuen Orten oder Menschen. Letztlich stellt er die Frage nach der Konstruktion unserer individuellen und kollektiven Identität und unserer Beziehung zu anderen.
Die Fotografie bleibt zweifellos das prägnanteste Werkzeug, um die öffentliche Meinung zu verändern und um Lichtblicke der Menschlichkeit zu bewahren. In dieser Tradition stehen auch die österreichischen Fotografen Rudolf Koppitz und Horst Stasny. Von Gregor Schörg wird das Festival den zweiten Teil seiner Arbeit über das Wildnisgebiet Dürrenstein–Lassingtal zeigen. Die Ausstellung der Fotografien der niederösterreichischen Berufsfotograf:innen und die Ausstellung der Siegerfotos des mit fast 700 000 Bildern aus 170 Ländern größten Fotowettbewerbes der Welt, CEWEs „Our World is Beautiful“, werden das Festival ebenso abrunden wie die Rückschau auf 2021 in den Bildern des Artist in Residence Pascal Maitre. Ein fotografisches Highlight ist die Auftragsarbeit an Cathrine Stukhard, die das Weltkulturerbe von Vichy besuchte und in den Kontext der elf „Great Spa Towns of Europe“ der UNESCO stellte, zu denen auch Baden bei Wien zählt.
Unter dem Leitgedanken Culture of Solidarity wird die Zusammenarbeit mit den Festivalpartnern Garten Tulln, Celje in Slowenien und Monat der Fotografie Bratislava auch 2023 fortgesetzt werden.
Das Festival La Gacilly–Baden Photo dauert noch bis 15. Oktober 2023.
Der Medientag findet am 11. August 2023 statt und die Lange Nacht der Fotografie am 12. August 2023.
Alle Infos zum Festival: