Gedanken zu den Ausstellungen des Festivals La Gacilly-Baden Photo 2023 von Festivaldirektor Lois Lammerhuber. Die erste Kolumne widmet er dem Thema und der Wahl des Programms des Festivals, das vom 15. Juni bis 15. Oktober unter dem Motto „Orient“ stattfindet.
Ein Plädoyer für Toleranz und Frieden
Der Orient hat stets einen besonderen Platz in meinem Herzen eingenommen. Ich habe dort die Geburtsstätten von Weltreligionen ebenso fotografiert wie Mutter Teresas Wirken in Kalkutta. Oder Myanmar in den frühen 80-iger Jahren als das Land noch Burma hieß und eine Reise in verwehte Jahrhunderte bedeutete. Nirgendwo auf der Welt habe ich so viel über das Zusammenleben der Menschen gelernt und nirgendwo habe ich so viel Demut vor anderen Kulturen erfahren.

EIne der berührenden Ausstellungen in Baden „Reporter ohne Grenzen“
Pakistan, Bangladesch, Afghanistan und Iran. Unsere Auswahl an Werken wird Sie in eine Welt entführen, die sowohl vertraut als auch völlig neu ist und Sie dazu einladen, sich mit den Komplexitäten des Orients auf eine Weise zu befassen, die negative Stereotypen und Vorurteile in Frage stellt. Die Fotografie ist zweifellos das prägnanteste Werkzeug zur Erkundung der Conditio humana – und ein einzigartiges Plädoyer für Toleranz und Frieden.

Foto Maryam Firuzi
In diesem Sinne sind die Fotograf:innen des Festivals sind nicht nur großartige Künstler:innen sondern auch Zeitzeug:innen: Abbas, Gohar Dashti und Hamed Noori, Ebrahim Noroozi, Maryam Firuzi, Hashem Shakeri, Paul Almasy, Véronique de Viguerie, Fatimah Hossaini, Shah Marai und Wakil Kohsar, Sarah Caron.

Foto Wakil Koshar
Der zweite große Erzählstrang des Festivals ist dem weltweiten Klimazusammenbruch „gewidmet“, dem drohenden Ökozid. Das ist die Ermordung unserer Heimat, des Planeten Erde – durch uns Menschen. Dennoch sind alle Fotografien Zeichen unseres unerschütterlichen Glaubens an die Zukunft. Die Fotograf:innen unseres Festival wollen entschieden Teil der Bemühungen sein, unser schönstes gemeinsames Gut zu bewahren die Erde: Mélanie Wenger, Bernard Descamps, Gabriele Cecconi, Stephan Gladieu, Money Sharma, Reporter ohne Grenzen, Brigitte Kössner-Skoff und Gerhard Skoff, Antonin Borgeaud, Jérôme Blin, Alisa Martynova, Maxime Taillez, Chloé Azzopardi.
Das bilaterale Fotoprojekt der Schulendes Morbihan in der Bretagne und in Niederösterreich ist dieses Jahr dem Thema Öffnungen gewidmet. Ob im wörtlichen oder übertragenen Sinne, der Begriff der Öffnung umfasst auch Kommunikation und Reisen zu neuen Orten oder Menschen. Letztlich stellt er die Frage nach der Konstruktion unserer individuellen und kollektiven Identität und unserer Beziehung zu anderen.

Foto Rudolf Koppitz

Foto Horst Stasny
Die österreichische Fotografie ist durch Rudolf Koppitz, Horst Stasny und die Niederösterreichischen Berufsfotograf:innenvertreten. Dazu kommen drei Auftragsarbeiten von Cathrine Stukhard, die das Weltkulturerbe von Vichy besuchte, Gregor Schörg zeigt uns den zweiten Teil seiner Arbeit über das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal und Brigitte Kössner-Skoff und Gerhard Skoff haben für uns die „Lebenden Brücken“ in Indien erforscht.

Foto Sarah Caron
CEWE – Our World is Beautiful: Die Ausstellung der Siegerfotos des mit fast 700 000 Bildern aus 170 Ländern größten Fotowettbewerbes der Welt, werden das Festival ebenso abrunden wie die Rückschau auf 2022 in den Bildern des Artist in Residence Pascal Maitre.
Unter dem Leitgedanken Culture of Solidarity wird die Zusammenarbeit mit den Festivalpartnern Garten Tulln, Celje in Slowenien und dem Monat der Fotografie in Bratislava auch 2023 fortgesetzt werden.
Das Festival La Gacilly-Baden Photo findet von 15. Juni bis 15. Oktober 2023 statt. Der Medientag findet am 11. August 2023 statt und die Lange Nacht der Fotografie am 12. August 2023.
Willkommen in Baden: https://festival-lagacilly-baden.photo/de