Die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh) hat erstmals in diesem Jahr den Emerging Photographer Award als Förderpreis ihrer Sektion Kunst, Markt & Recht mit Unterstützung des Fotolabors WhiteWall. Preisträgerin ist Mika Sperling. Lobende Erwähnungen gehen an den von Candice M. Hamelin nominierten Elliott Kreyenberg und an Marco Dirr, der von Prof. Tamara Grcic vorgeschlagen wurde. Ziel des Emerging Photographer Awards ist die Förderung aufstrebender Fotokünstler*innen. Die Preisverleihung findet zur Paris Photo im November 2024 in der Leica Galerie Paris statt.
Insgesamt lagen der Jury über 70 Nominierungen durch Vertreter*innen des internationalen Kunstmarktes vor. Die Fotografie-Spezialistin und Beraterin Simone Klein: „Mit dem in diesem Jahr zum ersten Mal vergebenen DGPh Emerging Photographer Award zeichnet die Sektion Kunst, Markt und Recht eine fotografische Serie einer aufstrebenden Fotografin/ eines aufstrebenden Fotografen aus und unterstützt diese oder diesen auf ihrem/seinem Weg in den Kunstmarkt. Es ist ein Preis zur Talentförderung und bietet darüber hinaus Hilfestellung bei so wichtigen Aspekten der Karriereplanung wie internationales Networking und Kontaktpflege.“
Die Preisträgerin
„Die Jury des DGPh Emerging Photographer Award würdigt mit Mika Sperlings Serie „I Have Done Nothing Wrong” eine starke, persönliche, einzigartige Arbeit, die das individuelle, traumatische Erlebnis des Kindesmissbrauchs visuell komplex und anspruchsvoll darzustellen versteht und die Betrachtenden emotional und intellektuell einbezieht. Die Besonderheit des Themas und die vielschichtige materiell-visuelle Umsetzung ist sehr berührend und hat die diesjährige Jury überzeugt“, so Simone Klein zur Begründung der Jury.
Lobende Erwähnungen
Die Jury des ersten DGPh Emerging Photographer Awards würdigt außerdem Elliott Kreyenberg und Marco Dirr mit lobenden Erwähnungen. Der DGPh-Vorsitzende Michael Biedowicz: „Marco Dirrs prämierte Arbeit mit dem Titel Aporia ist eine intellektuelle und emotionale Herausforderung und bezieht auf magische Weise die Betrachtenden in den Prozess des Nachdenkens und Reflektierens mit ein. Marco Dirrs Bilder hinterfragen die Art und Weise, wie wir die Welt um uns herum sehen und interpretieren. So wie es keine einfachen oder eindeutigen Lösungen gibt, wenn man der Komplexität von unserer Welt und unserer Zeit gerecht werden will. Aporia erinnert uns daran.“
Jurorin Ute Noll: „Elliott Kreyenberg setzt sich in seiner Serie „Something was missing within“ mit dem Stereotyp “Mann” in seiner eigenen Generation auseinander. Statt heroisch präsentiert er sie innerlich zerrissen, unsicher, bedrängt und kombiniert diese Porträts mit assoziativen und rätselhaften Bildern zu einem Tableau. Kreyenbergs Bilder sind künstlerisch-dokumentarisch, inhaltlich komplex und ästhetisch vielschichtig. Sie werfen Fragen auf – auch vor dem Hintergrund aktueller Krisen und Kriege.“