Die vielfach ausgezeichnete Fotografin Candida Höfer hat eine weitere Ehrung erhalten: den Käthe-Kollwitz-Preis 2024. Mit ihrem Motiven tut sie es anderen großen Fotografen gleich, deren Bilder einen unverwechselbar eigenen Stil haben. Sieht man ein von Candida Höfer fotografiertes Bild wird man es sofort dieser Künstlerin zuschreiben. Anlässlich der Preisvergabe zeigt die Akademie der Künste eine Ausstellung in der Akademie am Pariser Platz mit aktuellen Arbeiten Candida Höfers. Der Preis wird am 13. September 2024 von Akademie-Präsident Manos Tsangaris an die Künstlerin verliehen, die Laudatio hält Matthias Sauerbruch, Mitglied der Sektion Baukunst. Im Anschluss wird die Ausstellung eröffnet.
Die Akademie der Künste ehrt mit dem Preis eine der weltweit anerkanntesten deutschen Fotografinnen. Candida Höfers über fünf Jahrzehnte gewachsenes Œuvre zählt zur fotografischen Avantgarde der Gegenwart. Ihre großformatigen Arbeiten zeigen öffentliche und halböffentliche Räume wie Bibliotheken, Lagerräume, Museen, Opernhäuser – Orte der Begegnung, der Kommunikation, der Erinnerung und des Wissens, der Entspannung und Erholung. Die Künstlerin selbst beschreibt ihre Arbeiten nicht als Architekturfotografien, sondern als Porträts von Räumen. Dabei gilt ihr Interesse der Art und Weise, wie Menschen durch Architektur gelenkt, geleitet oder zurückgehalten werden.
Zu sehen sind in der Ausstellung großformatige Fotografien aus den Werkkomplexen Weimar (2004-2006) und Berlin (2020-22), darunter die Komische Oper mit ihrem neobarocken Innenraum von 1882 und die Neue Nationalgalerie (1965–1968) als Berlins Wahrzeichen der Moderne.
Candida Höfer, 1944 in Eberswalde geboren, lebt in Köln. Nach einem Volontariat, einem ersten Studium bei Arno Jansen an den Kölner Werkschulen und fotografischer Praxis in Hamburg nahm Ole John sie 1973 in die Filmklasse an der Kunstakademie Düsseldorf auf, danach wechselte sie zu Bernd Becher. 2002 stellte sie auf der documenta11 in Kassel aus, 2003 vertrat sie Deutschland auf der 50. Biennale in Venedig, neben Martin Kippenberger [posthum]. 2015 erhielt sie den Cologne Fine Art-Preis, 2018 die Ehrung Outstanding Contribution to Photography der Sony World Photography Awards, 2020 die Hommage-Auszeichnung der Konrad-Adenauer-Stiftung. Candida Höfer realisiert Ausstellungen und Projekte weltweit. Ihre Werke befinden sich in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen im In- und Ausland.
Begleitend zur Ausstellung erscheint eine Katalogbroschüre mit einem Text von Matthias Sauerbruch.
Preis, Ausstellung und Begleitpublikation werden seit 30 Jahren mitfinanziert von der Kreissparkasse Köln, Trägerin des Käthe Kollwitz Museum Köln.