Unterwegs mit Kamera, Schlafsack und offenen Augen für das Licht der Nacht: ein ganz besonderes Fotoabenteuer für die ganze Familie, für versierte Fotofans aber auch für Newcomer in der Astrofotografie. Wer die Schwäbische Alb nicht nur als Wanderparadies, sondern auch als fotografisches Eldorado erleben möchte, findet hier einzigartige Motive und Momente für das Fotografieren unter dem Sternenzelt.
So offenbart der Himmel über Zainingen am Römerstein bereit in der Dämmerung die ersten Geheimnisse der Nacht. Hier begrüßt der Sternenguide und Hobbyastronom Till Credner kleine und große Gäste am Sternguckerplatz. Dabei ist seine Begeisterung für den Blick in das Universum, dass selbst Kinderaugen aufleuchten. Noch schimmert das Licht des Tages am Horizont, doch schon bald steht der Himmel als Bühne bereit für eindrucksvolle Langzeitbelichtungen und faszinierende Himmelsphänomene.

„Wer einmal die Wolkenstruktur unserer Milchstraße gesehen hat, vergisst das nicht mehr“, versichert Till Credner. © TMBW / Isabela Pacini
Eine Fototour für die ganze Familie beginnt dabei oft mit einer kleinen Auszeit: Während die Kinder auf dem Hofgut Hopfenburg zwischen Waldschafen und Poitou-Eseln spielen, genießen die Eltern den Kaffee am Tipi. Hier, zwischen Glamping und Naturerlebnis, entstehen die ersten Schnappschüsse, die den besonderen Zauber dieses Ortes einfangen – sei es das abendliche Licht, das durch die Stoffbahnen der Zelte fällt, oder die Tiere vor der Streuobstwiese, die in der warmen Sonne grasen.
Das Biosphärengebiet Schwäbische Alb lädt ein, nachhaltige Lebensweise und traditionsreiche Kulturlandschaft nicht nur zu erkunden, sondern auch fotografisch festzuhalten. Die Hopfenburg selbst, ein Bauernhof, der sich dem Schutz bedrohter Nutztierarten verschrieben hat, bietet unzählige Motive: Von den markanten Hinterwälder-Rindern bis zu den sanftmütigen Eseln, die gerne als Models für tierische Porträts posieren.

Zirkuswagen und Zelte – so idyllisch ist Glamping auf der Schwäbischen Alb. © TMBW / Isabela Pacini
Wenn am Abend langsam die Zeit am Lagerfeuer zwischen den Tipis anbricht, entstehen atmosphärische Bilder: Flammen tanzen, Stockbrot duftet, und das warme Licht taucht Gesichter in goldene Töne. Die Stimmung animiert und motiviert zum Griff nach der Kamera und lässt das Bildermachen zum reinen Genuss werden.
Der Höhepunkt aber erwartet einen, wenn man bei Einbruch der Dämmerung gegen 20:30 Uhr die Familie samt Kameraausrüstung zum Sternguckerplatz aufbricht. In der absoluten Dunkelheit, abseits jeglicher Zivilisation, öffnet sich das Firmament in seiner ganzen Pracht. Mit Hilfe von Till Credner lernen Groß und Klein nicht nur die Sternbilder Großer Wagen und Kassiopeia zu erkennen, sondern erleben auch, wie faszinierend es ist, den Himmel bei Langzeitbelichtung zu fotografieren: Sternspuren zeichnen sich ab, die Milchstraße wird sichtbar – eine Einladung, das Unsichtbare sichtbar zu machen.

Till Credner führt fachkundig Groß und Klein in die Geheimnisse des Universums ein.
Solche Nächte auf der Schwäbischen Alb sind weit mehr als ein Ausflug: Sie sind Inspiration für alle, die mit offenen Augen, neugierigem Herzen und der Kamera unterwegs sind.

Leuchtturm auf der Sterneninsel Pellworm.
Weitere Sternenkiekerpunkte in Deutschland:
Parks:
Sternenpark Westhavelland

Sternenpark Rhön: Die Milchstrasse über Rossdorf. © Florian Trykowski/Rhöhn GmbH

Klein aber fein: der Sternenpark Winkelmoos-alm
Der Sternenpark Winkelmoos-Alm bei Reit im Winkl ist sehr klein aber ein echtes Highlight und Klein untr den Plätzen für die Astrofotografie in Deutschland. Plätze, wo man ungestört Langzeit fotografieren kann sind nicht allzu üppig vorhanden. Dafür gibt es direkt im Sternenpark Gastronomie und Übernachtungsmöglichkeiten, was nahezu einzigartig ist. In den meisten anderen Sternenparks sind Hotels und Unterkünfte meist weit außerhalb des Schutzgebietes.

Die geführten Sternenwanderungen im Sternenpark Winkelmoos-Alm sind immer wieder ein unvergessliches Erlebnis. © Sebastian Voltmer
Interessierte, die planen im Sternenpark Winkelmoos-Alm zu Fotografieren sollen sich zuvor unbedingt die Sternenpark Internetseite ansehen und sich Bild vom Gebiet und den Wegen, Parkplatz und die übrige Ifrastruktur machen. Am besten zuvor, gerade wenn die man über Nacht fotografieren und mit dem Wohnmobil anreisen möchte wollen bei der Tourist-Info anrufen.
SternenInseln:

Sternenhimmel über Spiekeroog. © Andreas-Haenel.
Alle genannten Sternenparks und Sterneninseln sind von der International DarkSky Association (IDA) zertifiert bzw. streben die Zertifizierung an. Alle zeichnen sich durch eine besonders geringe Lichtverschmutzung aus.







