Porträts sind die beliebteste Art der Fotografie, doch die Aufnahme großartiger Porträts bleibt für Smartphone-Kameras eine technische Herausforderung. Das spezifische Problem der Erzielung akkurater Hauttöne beschäftigt beispielsweise sowohl Forscher und Entwickler als auch die Hersteller von Smartphone Kameras.
Unter Berücksichtigung aller bisherigen Arbeiten zu diesem Thema haben die Bildqualitätsexperten von DxOMARK eine eigene umfassende qualitative Studie durchgeführt, in der sie Erkenntnisse über verschiedene Szenarien gesammelt haben, um Trends bei den Präferenzen der Nutzer in Bezug auf Porträtfotos zu ermitteln.
Hauttöne müssen im Kontext ihrer Umgebung betrachtet werden, wobei es sich um eine hochkomplexe Reihe von Parametern mit sehr subtilen Variationen handelt.
Methodik von DxOMark
DxOMark hat für seine Untersuchungen ein bunt gemischtes europäisches Panel aus 83 Nutzern und 30 professionellen Fotografen gebeten, Porträtfotos zu vergleichen, die mit drei Smartphones und einer DSLR-Kamera mit professionellem Rendering aufgenommen wurden. Insgesamt wurden 1 620 Bilder in 405 Szenen vom DxOMark Team aufgenommen und dann von den Teilnehmern verglichen.
Um die Zufriedenheit der Nutzer mit den aufgenommenen Bildern zu quantifizieren, haben die Wissenschaftler einen Zufriedenheitsindex auf einer Skala von 0 bis 100 erstellt, wobei ein Wert über 70 eine hohe Zufriedenheit anzeigt. Dieser Schwellenwert diente als Schlüsselindikator für die Nutzerzufriedenheit und lieferte wertvolle Erkenntnisse über die wahrgenommene Gerätequalität auf individueller und Gruppenebene.
Die wichtigsten Erkenntnisse der Studie
Smartphone-Porträtfotografie ist immer noch nicht wirklich zufriedenstellend. Die DxOMark Studie offenbart eine erhebliche Kluft zwischen den Erwartungen der Nutzer und der Leistung der heute führenden Smartphones bei der Porträtfotografie. Trotz eines Gesamtzufriedenheitsindexes von 61 über alle Bedingungen hinweg – und damit unter der Akzeptanzschwelle von 70 Punkten – erwarten die Verbraucher mehr, insbesondere in anspruchsvollen Szenarien wie schlechten Lichtverhältnissen in Innenräumen und bei Nacht.
Der Einfluss von Helligkeit, Hautfarbe und allgemeiner Farbwiedergabe ist ausgeprägt und beeinflusst die Zufriedenheit. Interessanterweise zeigt die Studie, dass die Nutzer:innen eine sehr genaue Erwartungshaltung in Bezug auf Porträts haben, was die Annahme widerlegt, dass die hellsten oder am stärksten gesättigten Bilder immer bevorzugt werden. Diese anspruchsvolle Verbraucherhaltung unterstreicht die Notwendigkeit für Smartphone-Hersteller, auf spezifische Erwartungen einzugehen, da die Verbraucherschaft ein ausgeprägtes Bewusstsein für ihre Präferenzen hat und anspruchsvoller sind als erwartet.
Dunklere Hauttöne finden im Allgemeinen am wenigsten Gefallen
Ein deutlicher Rückgang der Nutzerzufriedenheit ist festzustellen, wenn Teilnehmer mit dunkleren Hauttönen dargestellt werden, angefangen bei mittleren bis hin zu olivfarbenen Tönen. Diese Unzufriedenheit erstreckt sich nicht nur auf Personen mit dunkleren Hauttönen, die ihre eigenen Renderings betrachten; Nutzergruppen mit unterschiedlichen Hauttönen äußern eine geringere Zufriedenheit mit der Darstellung dunklerer Töne in Porträtbildern. Dies deutet darauf hin, dass die Optimierung derzeit auf hellere Hauttöne ausgerichtet ist, was zu weniger ästhetischen Darstellungen für mittlere bis tiefe Hauttöne führt. Insgesamt sind Szenen mit einem Modell für hellere Hauttöne mit einer höheren Nutzerzufriedenheit verbunden, was einen bedeutenden Bereich für die Verbesserung der Bildwiedergabe von Smartphone-Kameras unterstreicht.