Am Mittwoch ist Elliott Erwitt, einer der besten, interessantesten und witzigsten Fotografen des 20. Jahrhunderts, im Alter von 95 Jahren gestorben. Elliott Erwitt konnte auf fast acht Jahrzehnte unermüdlichen Bildermachens zurückblicken. Unvergleichlich sind seine Motive durch die elegante Leichtigkeit und den feinen Sinn für Alltagskomik. Sein präziser Blick, sein Humor, sein genaues Gespür für den Moment zeigen gern die Doppelbödigkeit des Lebens. Dass dabei oft Hunde eine tragende Rolle spielen, ist längst zu einem seiner Markenzeichen geworden.
Als einziges Kind russischer Einwanderer wurde Erwitt 1928 in Paris geboren, wuchs in Mailand auf, bevor die Familie nach New York fliehen konnte. Erste fotografische Erfahrungen sammelte er in Los Angeles, aber New York wurde ab 1946 bis heute sein Lebenszentrum. 1953 wurde er Mitglied der Agentur Magnum. Journalistische Aufträge wechselten stetig mit kommerzieller Fotografie, daneben entstanden immer freie Arbeiten, die Erwitt heute für seine Wichtigsten hält. Zahllose seiner Aufnahmen gehören heute zu den bekanntesten Motiven der Fotografiegeschichte.
In diesem Jahr können sich Sammler*innen des Leica Picture of the Year auf ein besonderes Motiv des New Yorker Magnum-Fotografen Elliott Erwitt freuen. Der limitierte und nur über die Leica Galerien zu beziehende Print der „Bulldoggen“ gehört zur Gruppe der für Erwitt so typischen Hundeaufnahmen. Die Binsenweisheit, dass Hund und Herrchen (oder Frauchen) oft optische Ähnlichkeiten aufweisen, wird bei dem Motiv aus dem Jahr 2000 in kurioser Weise auf die Spitze getrieben.
Die perfekte Symbiose zwischen Hund und Besitzer entdeckte der Fotograf zufällig bei einem Rundgang durch sein vertrautes Stadtviertel. Gut konnte er sich an das Entstehen erinnern: „Von meinem Studio, gleich um die Ecke in der Upper West Side in Manhattan, war ich mit meinem Freund Hiroji Kubota zu einem Spaziergang aufgebrochen und hatte keine Kamera dabei. Ich sah die Szene und fragte ihn, ob ich mir seine Kamera ausleihen dürfte. Netterweise überließ er mir seine Leica, und ich verschoss den ganzen Film, der drin war.“ Beim letzten Bild auf der Filmrolle waren dann alle kompositorischen und konzeptionellen Elemente am richtigen Platz, die Überlagerung der Köpfe perfekt. Die Absurdität des Bildes wird noch durch die zweite Bulldogge gesteigert, die links im Bild exakt die gleiche Pose einnimmt wie das leicht surreal wirkende Hund-und-Herrchen-Paar. Mit Geduld und Ausdauer war ihm wieder einmal eine seiner so typischen Aufnahmen gelungen, denn, so Erwitt: „Viele Bilder führen zu dem einen guten.“
Leica Picture of the Year 2023:
Elliott Erwitt
New York City, USA 2000
Print: Hahnemühle FineArt Baryta printed by WhiteWall
Blattgröße: 40 × 50 cm (15.75 × 19.69“), Motivgröße: 25,4 × 38,1 cm (10 × 15“)
Signiert und mit Editionsnummer versehen
Ausstattung: Echtheitszertifikat mit Editionsnummer und Schmuckmappe
Limitierte Edition: 80
Ausschließlich erhältlich in allen Leica Galerien
Preis: 1050 Euro (netto)
Verkauf ab sofort