In diesem Jahr wurde die analoge Fotografie von der UNESCO der Liste „Immaterielles Kulturerbe“ hinzugefügt. Die Kultusministerkonferenz der Länder und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien haben bestätigt, 18 lebendige Traditionen in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufzunehmen., dazu gehört jetzt auch die analoge Fotografie.

Webseite „Deutsche UNESCO Kommission“, auf der sich die Liste „Immaterielle Kulturgüter“ einsehen lässt, zu der aktuell die „Analoge Fotografie“ hinzugefügt wurde.
Als analoge fotografische Verfahren werden die Gesamtheit aller chemischen Techniken bezeichnet, mit denen ein Abbild auf einem Trägermaterial (z. B. Papier, Glas, Zelluloid und Leinwand) erzeugt wird. Mittels optischer Systeme wird ein Lichtbild auf ein lichtempfindliches Medium projiziert und längerfristig gespeichert. Daher bedeutet ‚Fotografie‘, aus dem Altgriechischen abgeleitet, auch so viel wie „mit Licht zeichnen“. Durch die Entwicklung des Films mithilfe chemischer Reaktionen wird das fixierte Bild als Negativ oder Positiv-Unikat sichtbar und kann in einem zweiten Prozessschritt in der fotografischen Dunkelkammer als Positiv-Abzug entwickelt und vervielfältigt werden.

Vizepräsident Deutsche UNESCO Kommission Prof. Dr. Hertwig Lüdtke. © Deutsche UNESCO Kommission
Insbesondere im 19. und 20. Jahrhundert wurde eine Vielzahl von Techniken und Verfahren zur Vervielfältigung in der Fotografie entwickelt, die unsere Gesellschaft seitdem fundamental geprägt haben. Das Wissen um Herkunft und Anwendung analoger Fotografieverfahren verschwindet aufgrund digitaler Angebote allmählich aus dem Alltag und wird nur noch von wenigen Spezialistinnen und Spezialisten in seiner ganzen Komplexität erlernt und gelehrt. Gleichzeitig erfährt die analoge Fotografie als Freizeitbeschäftigung und künstlerische Ausdrucksform eine Wiederbelebung.
„Das Immaterielle Kulturerbe prägt unser Leben und unsere Gesellschaft“, unterstreicht Christoph Wulf, Vizepräsident der Deutschen UNESCO-Kommission. „Es verbindet Generationen, schlägt Brücken zwischen ganz unterschiedlichen Menschen und stärkt das Miteinander. Wer Wissen und Können weitergibt, stiftet Gemeinschaft. Die Neuaufnahmen ins Bundesweite Verzeichnis zeigen, wie lebendig und wandlungsfähig unsere kulturellen Traditionen und Ausdrucksformen heute sind.“

Bundesweites Verzeichnis Immaterielles Kulturerbe
Die UNESCO unterstützt seit mehr als 20 Jahren die Weitergabe, die Dokumentation und den Erhalt lebendiger Traditionen aus den Bereichen Tanz, Theater, Musik, Naturwissen, von Handwerkstechniken und mündlichen Überlieferungen. Deutschland gehört dem UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes seit 2013 an.
Deutsche UNESCO Kommission: Immaterielles Kulturerbe Analoge Fotografie
Fertigung von Bildnissen als Positiv-Unikate oder als Negative zur Vervielfältigung mittels analoger fotografischer Verfahren.
Infobox
Aufnahmejahr: 2025
Verbreitung: Deutschlandweit und darüber hinaus
Zentraler Termin: Ganzjährig
Bereich: Traditionelle Handwerkstechniken