Die Nutzung generativer Künstlicher Intelligenz (KI) hat sich in der deutschen Kreativszene etabliert – besonders im Bereich der Bildproduktion und visuellen Kommunikation. Laut dem aktuellen Creators’ Toolkit Report von Adobe setzen 95 Prozent der befragten Kreativen entsprechende Tools ein. Die Untersuchung zeigt, wie stark KI-Anwendungen Arbeitsweisen in Fotografie, Design und Bewegtbildproduktion prägen.

Ob bei der Retusche, im Compositing oder bei der Ideenfindung für neue Bildwelten – generative KI ist heute fester Bestandteil vieler Workflows. Laut Adobe nutzen 64 Prozent der Kreativen die Technologie, um neue Assets wie Bilder und Videos zu erstellen, 62 Prozent zur Verbesserung oder Hochskalierung vorhandenen Materials und 57 Prozent für Brainstorming und Konzeptentwicklung.
KI dient damit nicht nur der Effizienzsteigerung, sondern erweitert auch den gestalterischen Spielraum. 81 Prozent der Befragten geben an, Inhalte zu realisieren, die ohne KI-Tools nicht möglich wären. 80 Prozent sehen in der Technologie einen Wachstumstreiber für ihr kreatives Geschäft oder ihre Online-Präsenz.
Vertrauen und Transparenz als Schlüsselfaktoren
Trotz breiter Akzeptanz bleibt das Thema Datennutzung sensibel. 59 Prozent der deutschen Kreativen sorgen sich, dass ihre Werke ohne Zustimmung zum Training von KI-Systemen verwendet werden. Besonders für Fotografen und Bildschaffende ist Transparenz über Trainingsdaten und Herkunft des Bildmaterials zentral, um Urheberrechte zu wahren.
Zudem hemmen hohe Kosten (36 Prozent) und schwankende Ergebnisqualität (32 Prozent) den Einsatz. Viele Kreative testen neue Tools daher zunächst in Eigenregie – 56 Prozent informieren sich selbstständig, während soziale Netzwerke und der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen ebenfalls Einfluss auf die Auswahl haben.
Agentenbasierte KI: Unterstützung statt Ersatz
Die nächste technologische Entwicklung zeichnet sich bereits ab: agentenbasierte KI-Systeme. Diese sollen künftig eigenständig Aufgaben vorschlagen oder mehrere Schritte im Produktionsprozess übernehmen.
76 Prozent der deutschen Kreativen bewerten das Potenzial solcher Systeme positiv, wünschen sich aber klare Kontrolle über den kreativen Prozess. Besonders gefragt sind Anwendungen, die Routineaufgaben – etwa Sortierung, Verschlagwortung oder einfache Bildoptimierungen – automatisiert erledigen, um mehr Raum für kreative Entscheidungen zu lassen.
AI-Assistent für Adobe Express
Mobile Geräte werden zu Produktionsstudios
Mit leistungsfähigeren Kameras und Apps werden Smartphones zunehmend zur Zentrale kreativer Arbeit. 66 Prozent der befragten Kreativen erstellen regelmäßig Inhalte mobil, 73 Prozent erwarten, diesen Anteil in den kommenden Monaten zu steigern.
Für viele Fotografen und Content-Produzierende bedeutet das: Von der Aufnahme über die Bearbeitung bis zur Veröffentlichung kann der gesamte Workflow auf dem Mobilgerät stattfinden.
Fazit
Generative KI entwickelt sich zum festen Bestandteil der Bildproduktion und kreativen Wirtschaft. Sie unterstützt Fotografen, Designer und Content-Produzierende dabei, effizienter zu arbeiten und neue visuelle Konzepte umzusetzen. Gleichzeitig bleibt der verantwortungsvolle Umgang mit Urheberrecht, Transparenz und Datenethik entscheidend.
Die Technologie erweitert kreative Möglichkeiten – ersetzt jedoch nicht den menschlichen Blick, der jedes Bild einzigartig macht.







