Tauchte auch in Zingst auf: der Ford mit den Marken-Design der Ifocolor-Farbfilme von Ilford.
Was haben Zingst und Oberstdorf gemeinsam? Nein, gemeint sind nicht die Superlative – das nördlichste, südlichste oder höchste Fotofestival Deutschlands. Auch nicht die Weltrekorde, die dort schon aufgestellt wurden: In Zingst mit Unterstützung von Sunbounce schaffte Linda Köhler im Bounce Wall Speed-Shooting 888 Porträts in 7.200 Sekunden und in Oberstdorf wurde das längste Banner im Inkjetverfahren gedruckt, das auf einer Skisprungschanze vom Start bis zur Absprungrampe ausgerollt wurde. Die Rede ist hier von den beliebten Fotomärkten während beider Festivals, die ebenfalls neben dem Messefestival Foto + Adventure in Duisburg oder dem Naturfotofestival „Glanzlichter zu den größten in Deutschland zählen und stetig für die Fotogemeinde an Bedeutung gewinnen.
Warum? Weil mit den fortschreitenden Aufnahmetechniken und -vorgehensweisen, den sich wandelnden, bevorzugten Motiven, nicht nur eine fachkundige Beratung und sondern auch das eigene Erleben in Frage kommender Ausrüstungsgegenstände eine wichtige Rolle bei der Entscheidungsfindung spielen. Auch wenn der Preis und eine moderne, technische Ausstattung wichtige Kriterien für den Kauf sind, beeinflussen Design und Haptik eines Produktes sowie die häufig damit verbundene Sympathie für eine Marke die Meinungsbildung. Schließlich handelt es sich ja bei der Anschaffung einer Fotoausrüstung oftmals auch um größere Investitionen.
Dem haben die Aussteller des Fotomarktes in Zingst voll Rechnung getragen: Praktisch alle großen Marken der Kamera und Zubehörhersteller waren nicht nur mit ihren neuesten Produkten vertreten, boten diese teilweise sogar mit attraktiven Messerabatten an und veranstalteten Fotowalks, Seminare und Workshops, wie bespielsweise Fujifilm und Leica. OM Digital Solutions, das Nachfolgeunternehmen deer Fotosparte von Olympus, dem einstigen Hauptsponsor des Umweltfotofestivals horizonte zingst, nahm die von dem Vorgänger initiierte Aktion „Tausch Rausch“ wieder auf, bei der gebrauchte Geräte gegen Gutscheine für einen Neukauf eingetauscht werden konnten.
Mit dabei auf dem Fotomarkt war erstmals auch die größte Plattform für Fotogeräte aus Vorbesitz „mpb“, die digitale Kameras und Objektive ankauft, aufrüstet und wiederverkauft. Insgesamt haben über 30 Aussteller am Fotomarkt teilgenommen.
Beliebt auch der erstmals durchgeführte „Community Garden“ des Hauptsponsors Epson, der gleichzeitig auch die Annnahmestelle für die Teilnahme am Fotowettbewerb „Bild des Tages“ war, das Abend für Abend bei der Bilderflut am Strand ausgelobt und auf der Großleinwand präsentiert wurde. Die übrigen Bilder wurden von Epson ausgedruckt und während des Festivals auf Stehlen in der Strandstrasse präsentiert. Die Tagessieger erhielte jeweils einen Gutschein für ein DIN A2 Poster von ihrem Bild, das sie im von Jens Redeker geleiteten Epson Printstudio im Max Hünten Haus ausdrucken lassen konnten.
Im Max Hünten Haus und bei vielen Herstellern auf dem Fotomarkt konnten Fotointeressierte sich ihre Wunschkameras und Objektive ausleihen, um sie selbst auszuprobieren.
Parallel zum Fotomarkt für den Sascha Oehmke verantwortlich zeichnet, veranstaltete die ebenfalls von ihm betreute Fotoschule Zingst unter dem Motto „Auf dem Weg zum besseren Bild“ eine umfangreiche Workshop-Serie mit an die Hundert Worknshops, Seminaren,Vorträgen und Exkursionen, die begeistert angenommen wurden.
Auch zahlreiche Premieren wurden auf dem Zingster Fotomarkt gefeiert und teilweise auch nicht nur dem Fachpublikum präsentiert. So fand beispielsweise Ilford bei der weiter wachsenden Gemeinde junger analog Fotografierender mit einem neuen Farbnegativfilm viel Beachtung, der auch mit einem in den typischen Markenfarben gehaltenen Design auf die Neuerscheinung aufmerksam machte.
Anschauen, ausleihen, ausprobieren lautete das Motto während der gesamten Zeit des Fotomarktes, der erneut ein großes Publikum nach Zingst lockte, um sich über das Fotografieren und die Fotografie weiterzubilden und gleichzeitig dort mehr über die Natur und ihre Gefährdung in nächster Nähe zu einem der schönsten deutschen Nationalparks zu erfahren. Wenn jemand an dem geflügelten Wort, das „Reisen bildet“ zweifeln sollte: in Zingst beim Umweltfotofestival findet er es bestätigt.