Sie lieben die Fotografie und sind fasziniert von dem Gedanken wie man früher einmal fotografiert hat? Aufwendig mit Film, der dann später entwickelt werden musste. Je nach Typ in einer speziellen Chemie und in unterschiedlichen Verfahren. Abhängig ob Farbe Negativ, Schwarzweiß oder Diafilm? Diese spannende Zeit ist an Ihnen vorbei gegangen? Sie sind als ein „Digital Native“ mit der digitalen Fotografie und dem Smartphone in das Bildermachen eingestiegen und experimentieren augenblicklich vielleicht sogar mit generativer Künstlicher Intelligenz (KI), wofür gar keine Kamera mehr benötigt wird, sondern das Wort beziehungsweise die Wörter fotografisch anmutende Bilder gestalten. Trotzdem hätten sie gern entdeckt und erlebt, wie man analog fotografiert. Wie das geht und was so ganz anders an dieser Form des Bildermachens ist?
Eine preiswerte, einfache und dennoch die ganze Welt der analogen Mittelformatfotografie erschließende Möglichkeit sind die Kameras der Marke Holga der 120er- Reihe aus Hongkong im Vertrieb an Anton Kunze. Das Modell 120 N der mehrere Typen umfassenden Kamerareihe nennt sich selbst „Perfectly Imperfect“. Diese Aussage spiegelt auch den besonderen Charme dieser Art von Fotografie wieder, die sich in gewisser Weise schon als Kult bezeichnen lässt.
Die Holga 120N ist eine analoge Mittelformatkamera, die in den 1980er Jahren in China entwickelt wurde. Sie ist bekannt für ihre einzigartige Bildästhetik und wird nicht nur von experimentierfreudigen Foto-Fans sondern auch gern von Fotokünstlern verwendet. Dabei ist das Fotografieren mit dieser Kamera denkbar einfach:
- Film einlegen: Öffnen Sie die Rückseite der Kamera, indem Sie den Verriegelungsschieber nach unten drücken. Legen Sie den Film in die Kamera ein und achten Sie darauf, dass die Filmzunge auf die rechte Seite der Kamera gelegt wird. Schließen Sie die Rückwand der Kamera.
- Einstellungen vornehmen: Die Holga 120N hat nur wenige Einstellungen. Die Kamera hat eine feste Blende von f/8 ( Wolken Symbol ) und f/11 ( Sonnenschein ) und zwei Verschlusszeiten (1/100s und Bulb-Modus). Verwenden Sie den Bulb-Modus für Langzeitbelichtungen.
- Fokussieren: Die Holga 120N hat keine automatische Fokussierung. Stellen Sie den Fokus manuell ein, indem Sie den Fokusring an der Vorderseite der Kamera drehen. Es gibt vier Fokusbereiche: nah, mittel, weit und Landschaft. Verwenden Sie das kleine Fenster auf der Oberseite der Kamera, um den Bildausschnitt des Motivs zu wählen rahmen.
- Auslösen: Drücken Sie den Auslöser an der Vorderseite der Kamera, um ein Foto zu machen. Achten Sie darauf, dass die Kamera stabil gehalten wird, um Unschärfe durch Verwacklung zu vermeiden. Ziehen Sie den Auslöser im Bulb-Modus nach oben, um die Belichtungszeit zu verlängern.
- Film wechseln: Wenn der Film voll ist, öffnen Sie die Rückseite der Kamera und nehmen Sie den Film heraus, der dann im Labor entwickelt werden muss.
Die Holga 120N ist eine einfache Kamera mit begrenzten Einstellungen, aber mit ein bisschen Übung können Sie einzigartige und künstlerische Fotos machen. Experimentieren Sie mit verschiedenen Fokusbereichen, Belichtungszeiten und ISO-Einstellungen, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Die Holga 120 N Kamera sei „A Study of imperfection“ heißt es auf der Verpackung und genau dieser fehlende Anspruch, perfekt zu sein, macht den besonderen Charme und die Leichtigkeit aus, mit der sich diese Kamera der Fotografie nähert. Mit ihr zu experimentieren, heißt sich befreien von Technik, Präzision oder Voreinstellungen Die Bilder die sie liefert sind geprägt von Randabschattungen und Lichtflecken die jede Holga Kamera einzigartig machen wie auch jedes mit ihnen erzeugte Bild.
Das Modell Holga 120 GCFN besitzt einen eingebauten Blitz, der seine Energie über zwei Batterien vom Typ AA bezieht, die in das Batteriefach auf der Rückseite der Kamera untergebracht werden. Der Blitz wird mit dem AN/Aus-Schieber manuell zugeschaltet. Ist er blitzbereit leuchtet ein grünes Licht auf. Hinter der abnehmbaren Rückwand der Kamera befindet sich auch der Formateinteiler. Das sind Masken für die Formatwahl, die entweder 12 quadratische Aufnahmen mit einem Rollfilm im Format 6 x 6 Zentimeter ermöglichen oder 16 rechteckige Bilder in der Größe 4,5 X 6 Zentimeter erlauben. Ein Schieber in der Rückwand der Kamera dient als Merker für die Formatwahl. Nach jedem Foto wird der Film weitergedreht, um das nächste Foto zu machen. Dies geschieht mit dem Drehrad auf der Oberseite der Kamera. Zudem gibt es noch ein Wahlrad auf der Oberseite der Olga 120 GCFN über das sich ein Farbeffekt für die Blitzbelichtung einstellen lässt.
Das Fotografieren mit einer Holga Mittelformatkamera setzt Experimentierfreude voraus. Die Ergebnisse sind bis zu einem gewissen Maß zufallsbedingt und daher auch immer wieder überraschend. Das macht die Fotografie mit einer Holga auch so spannend. Diese spannende Form des Bildermachens lässt sich sogar noch steigern,iIndem man seine Filme selbst entwickelt.