© Muhammed Muheisen, Jordanien (AP/dpa)
Der internationale Wettbewerb „UNICEF-Foto des Jahres“ wurde im Jahr 2000 von UNICEF Deutschland ins Leben gerufen. Jedes Jahr werden seither Bilder und Reportagen professioneller Fotojournalisten prämiert, die die Persönlichkeit und die Lebensumstände von Kindern auf herausragende Weise dokumentieren.
In Zahras Gesicht auf dem UNICEF-Foto des Jahres 2017 begegnet dem Betrachter stellvertretend das stille Leid von Millionen Kindern in den Krisenländern der Erde. Muhammed Muheisen traf Zahra in einem improvisierten Flüchtlingslager in Jordanien. Zahras Eltern sind mit ihr und sieben weiteren Kindern 2015 vor dem Krieg dorthin geflohen.
© K.M. Asad, Bangladesch (Zuma Press)
Der zweite und dritte Preis des internationalen Fotowettbewerbs von UNICEF Deutschland dokumentieren das Schicksal von Müttern und Kindern der ethnischen Minderheit der Rohingya, die vor der Gewalt in ihrer Heimat Myanmar fliehen mussten. Der in Bangladesch geborene Fotograf K.M. Asad hält den Augenblick fest, in dem eine Mutter ihr Baby durch das Meer an Land trägt. Kevin Frayer (Kanada) zeigt die Verzweiflung eines Jungen in einem Flüchtlingslager in Cox‘s Bazar (Bangladesch), der auf einen Lastwagen mit Hilfsgütern klettert.
© Kevin Frayer, Kanada (Getty Images)
„Die Augen von Kindern sagen die Wahrheit“, erklärte Elke Büdenbender, Schirmherrin von UNICEF Deutschland bei der Preisverleihung in Berlin. „Das Foto der kleinen Zahra erzählt eindringlich von dem Schrecken und der Trostlosigkeit, die sie in ihrem jungen Leben bereits erleben musste. Man muss dieses Gesicht immer wieder anschauen. Es steht für das Schicksal von Millionen Kindern.“
„Renommierte Fotografen aus aller Welt haben über 100 großartige Reportagen von den Brennpunkten der Erde eingereicht, aber genauso subtile fotografische Essays über Befindlichkeiten und Verwerfungen in den wohlhabenden Ländern. Sie eröffnen eine tiefe, ästhetisch qualitätvolle und komplexe Einsicht in Zustände und Zusammenhänge unserer Erde“, sagte der Vorsitzende der Jury, Prof. Klaus Honnef.
Zehn weitere Reportagen hob die Jury mit ehrenvollen Erwähnungen hervor:
Jacob Ehrbahn, Dänemark (für Politiken), Reportage: Warten mit der letzten Kraft
Leona Ohsiek, Deutschland (Studentin der Hochschule Hannover), Reportage: Wenn der Papa alles ist
Ana Palacios, Spanien (Freie Fotografin), Reportage: Stärker als die Sonne
Andrew Quilty, Australien (Agence VU), Reportage: Bismillahs Gefühl für den Schnee
Yuliya Skorobogatova, Russland (Freie Fotografin), Reportage: Friedliche Koexistenz
Christian Werner, Deutschland (Freier Fotograf), Reportage: Nichts ist vorbei
Anush Babajanyan, Armenien (VII Agency), Reportage: Gemeinsam schaffen sie Hoffnung
Zohra Bensemra, Algerien (Agentur Reuters), Reportage: Befreit, aber nicht von der Angst
Toby Binder, Deutschland (Freier Fotograf), Reportage: Auf der Verliererstraße
Anna Boyiazis, USA (Freie Fotografin), Reportage: Vom Mädchenrecht, nicht unterzugehen